HC Elbflorenz Dresden zeigt starke Reaktion und feiert souveränen 32:25-Sieg gegen die Eulen Ludwigshafen
Zwei Nackenschläge musste der HC Elbflorenz Dresden zuletzt hinnehmen. Der eine kam in Form einer deftigen Heimniederlage gegen Hagen, der andere durch ein unaufmerksames Kampfgericht im Auswärtsspiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau – den mittlerweile in Handballdeutschland bekannten 8. Mann … Sie wissen schon. So stellte sich vor dem Spiel die Frage: Wie würde der HCE auf die beiden letzten Partien reagieren?
Munter begann die Partie auf beiden Seiten. Folgerichtig waren nach acht Minuten bereits zwölf Treffer gefallen (6:6). Beide Teams trafen im Positionsangriff und waren auch über die schnelle Mitte erfolgreich. Die Abwehrreihen fanden zunächst beidseitig keinen Zugriff. Die Sachsen hatten ihrerseits schon in den letzten beiden Spielen in der Abwehr so ihre Herausforderungen gehabt. Beim 10:10 nach 16 Minuten hatte sich an der Situation im Spiel nicht viel geändert, denn beide Teams fanden im Angriff die richtigen Konzepte, aber nicht in der Abwehr. Die Hausherren waren es dann, die ihre Abwehr auf eine offensivere 5:1-Variante umstellten. Die Eulen hatten nun im Angriff gewisse Anpassungsprobleme. Das sah auch Eulen-Trainer Johannes Wohlrab und nahm eine Auszeit. Das erste Tor nach der Auszeit warf jedoch der HCE zum 13:11. Mit etwas mehr Konsequenz hätte das Heimteam in dieser Phase den Vorsprung noch etwas erhöhen können, tat es aber nicht – und so stand es in Minute 24, wie schon so oft in der Partie, Remis (13:13). In die Pause ging es dann mit einem Spielstand von 16:15. Dabei hatten die Sachsen zehn Sekunden vor dem Pausenpfiff noch mit 16:14 geführt, dann aber in letzter Sekunde das 16:15 hingenommen. So endete nach 30 Minuten eine Halbzeit, in der sich kein Team zu keiner Zeit einen wirklichen Vorteil erspielen konnte. Die Dresdner Tiger hatten ab der 20. Minute Chancen, nutzten sie aber nicht.
Die zweite Hälfte begann gefühlt ereignisreicher, als die gesamte erste Halbzeit gewesen war. Die Dresdner führten, auf der Basis eines gut haltenden Robin Cantegrel, beim 18:15 erstmals mit drei Treffern. Beim 19:16 verlor man dann Kreisspieler und Mittelblocker Oliver Seidler durch eine direkte Rote Karte. Den Dresdner Zuschauern gefiel das nicht, und so gaben die Fans der Gastgeber noch mehr Gas. Das übertrug sich auf das Team von André Haber, das sich beim 22:18 erstmals einen Vier-Tore-Vorsprung erspielte. Beim 23:19 hatte Eulen-Coach Johannes Wohlrab genug gesehen und versuchte, seine Mannschaft in einer Auszeit neu einzustellen. Die Sachsen, die vor allem in der Abwehr jetzt besser agierten, antworteten mit einem Ballgewinn und dem Kontertor zum 24:19 durch Rechtsaußen Lukas Wucherpfennig. Während sich der HCE in der Kombination Abwehr und Torhüter in der zweiten Halbzeit deutlich steigerte, gelang das dem Gast aus Ludwigshafen nicht. So erzielte das Heimteam durch Julius Dierberg in Minute 50 bereits seinen 27. Treffer zum 27:22. Dies gelang den Dresdnern unter Zuhilfenahme des siebten Feldspielers. Beim 28:22 schienen die Gäste aus Rheinland-Pfalz nach und nach den Anschluss zu verlieren, sodass sich Eulen-Trainer Johannes Wohlrab zu seiner letzten Auszeit gezwungen sah. Zu diesem Zeitpunkt waren noch gut neun Minuten zu spielen.
In der Abwehr versuchten es die Gäste nun noch einmal mit einer offensiveren Deckungsvariante, wurden aber im zweiten Anlauf von Timo Löser mit dem Treffer zum 29:22 überwunden. Zudem war es in dieser Phase wiederholt HCE-Keeper Robin Cantegrel, der die gute Abwehrarbeit seines Teams mit Paraden veredelte. Im Angriffsspiel war es vor allem Timo Löser, der jetzt voran ging. Er erzielte am Ende starke sechs Treffer. Auch wenn die Abwehr der Eulen von Minute zu Minute offensiver wurde, änderte sich am Spielverlauf nichts mehr. Am Ende gewannen die Hausherren souverän mit 32:25. So konnte die Mannschaft nach zwei sieglosen Partien nach dem Spiel zusammen mit den rund 1.700 Fans feiern.
Fazit: Um die oben genannte Frage aufzugreifen: Der HC Elbflorenz Dresden reagierte mit einer starken Leistung auf die Nackenschläge. Vor allem die rote Karte spielte den Sachsen in die Karten, denn am Ende stellte sich diese Szene als Schlüsselaktion dar und zwar für die Dresdner. Durch eine starke Defensivleistung in der zweiten Halbzeit sicherte sich der HCE am Ende einen souveränen Heimsieg gegen die Eulen Ludwigshafen. Die Eulen ihrerseits fanden über 60 Minuten kein Abwehrkonzept, das den Tigern wirklich weh tat. Zudem hatten die Dresdner auf der Torhüterposition an diesem Tag klare Vorteile. Kurios: HCE-Kreisspieler Oliver Seidler war trotz seiner roten Karte zu Beginn der zweiten Hälfte, mit seinen sieben Treffern, der beste Dresdner Torschütze. Der absolute Schlüsselspieler der Eulen Mex Raguse warf dazu im Vergleich an diesem Tag zwölf Mal auf das Tor und traf dabei vier Mal.
Zum Ende noch folgendes: Vielleicht erwähnen wir es zu selten, wenn es der Fall ist – aber die Schiedsrichter sowie das Kampfgericht machten einen guten Job. Damit steht der HC Elbflorenz nun mit 28:20 Punkten auf dem 5. Tabellenplatz und hat am Sonntag beim TuS Ferndorf die Möglichkeit, die englische Woche ungeschlagen und am besten mit einem Sieg abzuschließen.
Tore: Mallwitz/Cantegrel (beide Tor), Wucherpfennig 5, Dierberg 3/2, Döbler, Thümmler 2, Klepp, Dumcius 3, Dutschke, Possehl, Stavast, Löser 6, Greß 4, Pehlivan, 1 Seidler 7, Aktas 1
Ein sichtlich glücklicher HC-Trainer Andre Haber sagte nach der Partie: „Ich freue mich heute sehr für meine Mannschaft, denn es war nicht ganz so klar wie wir in das Spiel reinkommen werden. Am letzten Samstag haben wir natürlich eine absolute Sondersituation erlebt, die es nicht so oft gibt und wir haben uns sehr viel vorgenommen. Wir wollten mit Wut im Bauch spielen, wollten das Heimspiel unbedingt gewinnen und gerade in Halbzeit zwei habe ich in unseren Abwehraktionen genau das gesehen. Da gab es viele Momente, in denen Abwehr wirklich Abwehrarbeit war und das wollten wir heute zeigen. In der englischen Woche haben wir bislang drei Punkte gesammelt und nun bereiten uns nun vor auf das Auswärtsspiel in Ferndorf, um dort nochmal zu punkten – das ist das klare Ziel.“