HC Elbflorenz Dresden lässt die letzten Niederlagen mit Machtdemonstration hinter sich
Der HC Elbflorenz Dresden und der VfL Eintracht Hagen standen vor dem Spiel in der Hagner Ischelandhalle bereits etwas unter Druck. Die Dresdner hatten zuletzt im Pokal und in der Liga verloren, während Hagen nach einem starken Auftritt gegen den Erstligisten Rhein-Neckar Löwen im DHB-Pokal knapp ausgeschieden war, jedoch in der Liga nach vier Spielen weiterhin keinen Sieg vorzuweisen hatte. Beide Teams mussten auf jeweils drei Spieler verzichten. Beim Heimteam aus Hagen fehlten drei Kreisläufer, bei den Sachsen waren die Rückraumspieler Ivar Stavast und Julian Possehl sowie Kreisläufer Timo Stoyke nicht dabei.
Zur Halbzeit stand es 15:17 für Dresden, obwohl der HC in der 24. Minute noch mit fünf Toren (11:16) geführt hatte. Ein Grund dafür waren drei Zeitstrafen gegen die Gäste ab der 25. Minute. Zudem brachte der Torhüterwechsel zu Pascal Bochmann bei den Hagenern mehr Stabilität. Die Dresdner starteten mit einem 3:0-Lauf besser in die Partie und waren zunächst die tonangebende Mannschaft. In der 20. Minute führte aber die Eintracht erstmals beim 11:10 mit einem Treffer. Dies blieb allerdings die einzige Führung für Hagen in der ersten Halbzeit und letztlich im ganzen Spiel. Hagen spielte in einer sehr offensiven 6:0-Abwehr und setzte im Angriff teilweise auf vier Rückraumspieler ohne Kreisläufer. Diese offensive Abwehr funktionierte jedoch nicht wie erhofft. Allerdings tat sich der HC Elbflorenz mit den vier Rückraumspielern der Hagener zunächst etwas schwerer. Zu Beginn des Spiels war es vor allem Rückraumspieler Pouya Norouzinezhad, der beim VfL voran ging, doch die Eintracht konnte das Torewerfen zunehmend auf mehrere Schultern verteilen. HC Spielmacher Sebastian Greß übernahm bei den Gästen viel Verantwortung und leistete in Abwehr und Angriff eine Doppelbelastung. Dennoch war er nicht der alleinige Schlüsselspieler für die bis dahin gute Leistung der Dresdner. Vor allem aus dem Rückraum agierte der HCE immer wieder gefährlich.
Als der Hagener Trainer Stefan Neff in der 43. Minute eine Auszeit nahm, lag sein Team mit fünf Toren zurück. Dresden hatte kurz zuvor vom Kreis das 21:26 erzielt. Zwei Minuten später, nach einem weiteren 3:0-Lauf der Dresdner, sah sich Neff erneut gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. In dieser Phase war es Dresdens Torhüter Marino Mallwitz, der den VfL mit seinen Paraden zur Verzweiflung brachte, unterstützt von einer sehr beweglichen und engagierten Abwehr. Nach der zweiten Auszeit legten die Dresdner noch zwei Tore nach und führten beim Stand von 21:31 fast schon vorentscheidend. Trainer André Haber erinnerte seine Mannschaft in der 54. Minute in einer Auszeit noch einmal daran, dass sie trotz des klaren Vorsprungs nicht nachlassen dürfe. In der zweiten Halbzeit war Sebastian Greß, der zuvor bereits der Taktgeber war, der überragende Feldspieler mit mehreren Treffern. Angeführt von Greß und einem stark aufspielenden Mallwitz im Tor gaben die Dresdner das Spiel nicht mehr aus der Hand und gewannen schließlich deutlich mit 24:39.
Fazit: Der HC Elbflorenz zeigte nach zwei Niederlagen eine beeindruckende Reaktion. HC-Trainer André Haber hatte eine bessere Defensivleistung gefordert und bekam sie. Dazu trugen auch zwei gut aufgelegte Dresdner Torhüter bei. Hagen wirkte im Laufe des Spiels zunehmend verunsichert, während sich die Sachsen nahezu keine Schwächephase leisteten. Aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung ragten Torhüter Marino Mallwitz und der Neun-Tore-Mann Sebastian Greß etwas heraus. Der Dresdner Kapitän war an diesem Tag durch den VfL einfach nicht zu stoppen. Bei der Eintracht merkte man das Fehlen von einem Spieler wie Tilman Pröhl, ob das diese klare Niederlage erklärt, steht auf einem anderen Blatt. Am Ende kann man konstatieren: Die Drucksituation vor dem Spiel brachte an diesem Tag bei beiden Teams jeweils ganz unterschiedliche Leistungen zu Tage.
HCE-Trainer André Haber sagte nach dem Spiel: „Das war heute schon ein besonderes Spiel für uns. Das haben wir vor dem Spiel für uns so ausgerufen. Das wir zwei Mal hintereinander verloren haben und das noch in eigner Halle, hat uns sehr gewurmt. Wir haben in diesen Spiele zu viele Gegentore bekommen und das wollten wir heute besser machen. Wir wollten heute unbedingt gewinnen. Das hat man der Mannschaft angemerkt. Wir waren in jedem Mannschaftsteil bereit. Heute haben wir dann auch die Big Points gesetzt. Vieles was wir umsetzten wollten hat schon in der 1. Halbzeit geklappt und dann hatten wir in der 2. Hälfte auch Marino Mallwitz mit sechs Paraden am Stück, da fällt das Handballspielen dann schon leichter. Ich bin vor allem sehr zufrieden damit, dass wir das Spiel bis zum Ende durchgezogen haben und das bis zum letzten Block.“