HC Elbflorenz Dresden trifft im letzten Spiel der Hinrunde auf den TSV Bayer Dormagen
Gegen wen geht es?
Zum letzten Heimspiel der Hinrunde und zum vorletzten Heimspiel in diesem Handballjahr empfängt der HC Elbflorenz Dresden am Sonntag den TSV Bayer Dormagen. Knapp 65.000 Einwohner hat die Stadt in Nordrhein-Westfalen. Dabei liegt Dormagen zwischen Düsseldorf und Köln. Der TSV Bayer Dormagen ist einer der bekanntesten Mehrsparten-Vereine in Deutschland und ist nicht nur für seine Handballer bekannt. Die Handballhistorie des TSV reicht bis 1949 zurück – dabei lassen sich sowohl 1., 2. als auch 3. Liga in der Geschichte der Hallenhandballer finden. Immerhin 16 Spielzeiten in Liga 1 sind beachtlich. Nach den Drittligajahren spielt der TSV mittlerweile die sechste Saison am Stück in Liga 2. Herausragend ist bei den Nordrhein-Westfalen seit Jahren die Nachwuchsförderung. Zudem hat die eine oder andere Bundesligagröße ihre Spuren beim TSV hinterlassen. So z. B. der frühere Rückraumspieler und jetzige Geschäftsführer des THW Kiel Viktor Szilágyi.
Die bisherige Saison des Gegners
Zahlen in der Zweitligatabelle spielten bei Dormagen kurzeitig eine komplett untergeordnete Rolle. Denn der TSV war relativ früh in der Saison von einem finanziellen Kollaps bedroht. Im Oktober wurde bekannt, dass der Handball-Zweitligist in einer finanziellen Krise steckt. Um mittelfristig in der 2. Liga bestehen zu können, braucht die Profi-Männerabteilung frisches Geld. Durch eine Hilfsaktion, Gehaltsverzicht usw. scheint der höherklassige Männerhandball in Dormagen vorerst gerettet. Wie nachhaltig dies ist, kann man aus der Ferne schwer bewerten. In der Tabelle steht der TSV mit 11:21 Punkten auf Platz 15 und steckt damit im erweiterten Abstiegskampf. Das ist keine Überraschung und so kann man in Dormagen sicherlich ganz gut damit umgehen. Aus den letzten sechs Spielen holte der TSV fünf Punkte, wobei die Nordrhein-Westfalen bspw. nur mit einem Tor beim ASV Hamm Westfalen (27:28) verloren und im Gegensatz zum HCE in Lübeck punkten konnten (29:29). Am vergangenen Montag gewann man gegen GWD Minden (24:18). Das war ein wichtiger Sieg, denn beide Teams befinden sich im Kampf um den Klassenerhalt.
Das Personal des Gegners
Unter Trainer Matthias Flohr stellt der TSV eines der jüngeren Teams in der Liga. Der bisher beste Torschütze, Sören Steinhaus (62 Tore), ist bspw. erst 19 Jahre alt. Rechtsaußen Jan Reimer, seinerseits zweitbester Schütze, ist 22 Jahre. Darüber hinaus verfügt Dormagen auch über erfahrene Spieler, die mehrere Spielzeiten in der 2. Liga vorzuweisen haben. Da wären bspw. die Leistungsträger Joshua Reuland (Linksaußen), Ian Hüter (Rückraummitte) oder Peter Strosack (Rechtsaußen). Leistungsträger sind zudem Torhüter Christian Ole Simonsen und Kreisspieler Patrick Hüter. Letzterer ist vor allem für das Deckungszentrum beim TSV wichtig. Eine herausstechende Stärke ist beim heutigen Gast bisher nicht auszumachen. Offensive und Defensive halten sich in etwa die Waage, wobei es Dormagen nur in gut einem Viertel der Spiele gelingt, 30 oder mehr Tore zu erzielen.
HCE-Trainer André Haber beschreibt den Gegner kurz so: „Der TSV ist eine junge und engagierte Mannschaft, die vor allem mit viel Leidenschaft deckt.“
Der HC Elbflorenz
Wie schon erwähnt, ist das Spiel gegen Dormagen für den HC Elbflorenz Dresden das letzte der Hinrunde. Bei einem Sieg würde man diese mit 20:14 Punkten nach 17 Spielen abschließen. Zum Vergleich: Nach 17 Spieltagen in der letzten Spielzeit hatte man 14:18 Punkte. In der Spielzeit 2020/21, als man am Ende Vierter wurde und damit die bisher beste Zweitligasaison spielte, hatte man nach 17 Spielen 18:16 Punkte. Es wäre also eine neue Bestmarke. Die bisherige Punktausbeute speist sich vor allem aus den Heimspielen, denn der HCE gewann bisher sieben seiner acht Heimauftritte. Auch am Sonntag soll die Festung BallsportARENA Dresden weiter Bestand haben. Personell hofft der HCE dabei wieder auf die Mitwirkung von Julius Dierberg und Oliver Seidler. Im Gegensatz zur Niederlage am letzten Sonntag in Lübeck, müssen die Dresdner ihren „Killerinstinkt“ wiederfinden und genau dann zur Stelle sein, wenn der Gegner Schwächen zeigt. In den letzten Heimspielen zeichnete das die Sachsen aus. Dabei hofft die Mannschaft um Trainer André Haber auf zahlreiche und stimmungsvolle Unterstützung von den eigenen Fans. Rund 1.500 Karten haben die Dresdner Handballer bereits verkauft.
André Haber kurz und bündig zur Auswertung des letzten sowie zu den Zielen des kommenden Spiels: „Wir wollen nicht so viel quatschen, sondern machen. Wir freuen uns auf das letzte Heimspiel der Hinrunde und wollen es unbedingt gewinnen.“