Dresden reist zum Erstligabsteiger GWD Minden – HC will auswärts erneut erfolgreich sein
Gegen wen geht es?
Sein zweites Auswärtsspiel in Folge bestreitet der HC Elbflorenz Dresden bei GWD Minden. Minden ist ein traditioneller Handballstandort. Grün-Weiß Dankersen Minden, wie der Verein komplett ausgesprochen heißt, ist eines der Gründungsmitglieder der Bundesliga. In der ewigen Tabelle der 1. Bundesliga gehört der Verein zu den Top 10. Die deutschen Meistertitel und Pokalsiege der GWD stammen aus den 1970er Jahren. Die Liste der bekannten Spieler und Trainer, die für den Verein einst aktiv waren, ist ebenso lang wie die traditionsreiche Handballgeschichte der Ostwestfalen von der Weser.
Die bisherige Saison des Gegners
21 Spiele, 11:31 Punkte und Platz 17 (Abstiegsplatz) ist die bisherige Bilanz der Mindener. Damit sind die Grün-Weißen die Negativ-Überraschung der Saison. Niemand hätte wohl gedacht, dass der Erstligaabsteiger nach 21 Spieltagen darum bangen muss, auch in 2. Liga zu bleiben. Von den letzten zwölf Partien gewann das Team eine Partie. Sieben der bisher elf Punkte holte man zuhause. Vom isländischen Trainer Adalsteinn Eyjolfsson hat man sich inzwischen getrennt. Ein Mindener Abstieg wäre wohl der Paukenschlag der Zweitligasaison und würde den traditionsreichen Standort hart treffen. Zumal Minden in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert. Vor der Saison hatten viele Beobachter die Mindener unter den Top 5 gesehen.
Das Personal des Gegners
Schaut man in den Kader der Mindener, steht er von der Besetzung her konträr zur Tabellenplatzierung. Mit Torhüter Malte Semisch haben die Ostwestfalen bspw. einen ganz starken Vertreter seines Faches. An ihm lag es bisher nicht, dass die GWD weit hinter Plan liegt. Der Topspieler der Grün-Weißen ist ohne Frage Mohamed Darmoul. Der Tunesier war auch in der 1. Bundesliga einer der auffälligsten Rückraumspieler. Er wechselt nach dieser Spielzeit zur MT Melsungen. Bisher traf er in 15 Spielen 92/9 Mal für sein Team. Dazu kommen Rückraumakteure Luka Sebetic (rechts) und Bjarne Valdimarsson (links), welche schon internationale Erfahrungen, auch auf Länderspielebene, gesammelt haben. Der seit langem sehr guten Jugendarbeit der Ostwestfalen entstammt z. B. Linksaußen Florian Kranzmann. Er wurde in diesem Jahr mit der deutschen Auswahl Junioren-Weltmeister. Zudem hat Minden seinen Kader zu Beginn der zweiten Saisonhälfte noch einmal verstärkt. Der 23-jährige Pole Szymon Dzialakiewicz (Rückraumrechts) wechselte aus Ungarn von Champions League-Teilnehmer Pick Szeged. Insgesamt hat Minden einen Kader zusammen, der oberen Zweitligaansprüchen genügen sollte.
Der HC Elbflorenz
Mit dem Sieg in Essen haben die Sachsen wieder etwas Selbstvertrauen getankt und die drei Niederlagen in Serie zuvor, mental hinter sich gelassen. Eine furiose zweite Halbzeit war dabei der Schlüssel zum Erfolg. Die Dresdner müssen sich einerseits bewusst machen, was sie im Auswärtsspiel erwartet und trotzdem bei sich bleiben. Kurz und knapp: In Minden brennt der Baum. Geschäftsführer Nils Torbrügge sagte Mitte dieser Woche: „Ich erwarte von der Mannschaft eine Reaktion. Wer es bis jetzt nicht verstanden hat, dem ist nicht mehr zu helfen. Ich habe letzte Woche bereits deutlich mit der Mannschaft gesprochen.“ (Quelle: sportbild.bild.de 20.02.2024) Der HCE trifft also auf eine Mannschaft, die gerade maximalen Erfolgsdruck hat. Hier heißt es für die Dresdner gegenhalten. HC-Rechtsaußen Lukas Wucherpfennig ist die Ausgangslage voll bewusst: „Uns erwartet, denke ich, ein schwieriges Spiel, da Minden mit Sicherheit nicht zufrieden mit dem aktuellen Tabellenstand sein wird.“ Weitergehend geht sein Fokus aber gleich auf sein Team: „Für uns war der Sieg letztes Wochenende sehr wichtig. Wir werden alles daran setzen, die Leistung aus Essen zu bestätigen, um dann hoffentlich wieder mit guter Laune in den Bus steigen zu können.“ Personell wir der HC Elbflorenz bei der Mission Auswärtspunkte ähnlich aufgestellt sein wie zuletzt. Ein besonderes Spiel ist es für Rückraumspieler Max Janke, ist er doch vor der Saison nach mehr als zwei Jahren bei Minden zu den Sachsen gewechselt. Auch Doruk Pehlivan hat bereits bei den Grün-Weißen gespielt.