Letztes Heimspiel im Jahr 2023 geht für den HC Elbflorenz Dresden verloren
In der mit 2.124 Zuschauern sehr gut gefüllten BallsportARENA war alles für ein tolles letztes Spiel im Jahr 2023 angerichtet. Wie der Dresdner Trainer André Haber nach dem Spiel vermutete, vielleicht etwas „zu sehr angerichtet“. Der Gegner aus Hüttenberg war jedenfalls nicht gekommen, um vorzeitige Weihnachtsgeschenke zu verteilen.
Der Gegner aus Hüttenberg agierte fast schon traditionell sehr offensiv in der Abwehr. Die Dresdner brauchten gegen diese Formation ganze vier Minuten, um durch Nils Greilich zu treffen. Zuvor hatte der Gast schon zwei Mal zugeschlagen. Die Gäste fanden auch in den Folgeminuten immer wieder gute Lösungen gegen die Sachsen, aber auch der HCE war im Angriff nun gut im Spiel. Nach gut zehn Minuten erzielte der HCE das 5:5, nachdem Marino Mallwitz in der Aktion davor einen Strafwurf des TVH pariert hatte. Auffälligster Akteur war bis dahin der Halbrechte der Gäste David Kutschner. Beim 5:7 lag Hüttenberg wieder in Führung und HCE-Trainer André Haber nahm seine erste Auszeit. Danach gelang den Hausherren durch zwei eigene Treffer wieder der Ausgleich (7:7). So ging es weiter, der TVH legte zwei Tore vor und die Sachsen zogen zum Remis nach. Auch zu diesem Zeitpunkt hatten die Dresdner in der Abwehr noch kein durchschlagendes Mittel gegen den Angriff des Gegners gefunden. So kam es, dass der Gast in der 22. Minute durch einen Treffer von Nico Schneibel mit drei Toren in Führung ging (10:13). Die Dresdner ihrerseits taten sich schwer gegen die offensive Deckung der Gäste. Wenn der HC Elbflorenz traf, dann mehr aus dem schnellen Spiel heraus oder ein stark aufgelegter HC-Linksaußen Nils Greilich setzte sich in Szene. In der 27. Minute erzielte Jonas Thümmler für den HCE erneut den Ausgleich (13:13). Wenige Minuten davor hätte der TVH sogar die Chance zum 10:14 gehabt. 90 Sekunden vor dem Ende holten sich die Landeshauptstädter dann die erste Führung im Spiel. Doruk Pehlivan hatte zum 15:14 getroffen. Nachdem David Kutschner einen freien Ball an den Pfosten setzte, konnte der HCE seinerseits auf 16:14 erhöhen. Für die Gäste war es dann Ian Weber, der zum 16:15-Halbzeitstand traf.
Die Gastgeber eröffneten mit dem 17:15 den Torreigen in Halbzeit zwei. Eine überragende Parade durch Marino Mallwitz brachte dann die Chance zum 18:15, welche der Dresdner EM-Fahrer Ivar Stavast nutzte. Doch der TVH schlug, auch bedingt durch eine Überzahl, zurück und glich mit einem Drei-Tore-Lauf schnell wieder aus (18:18). In der folgenden Sequenz mussten beiden Mannschaften Unterzahlsituationen wegstecken. Der Gast aus Hüttenberg tat das etwas besser und holte sich in der 44. Minute seit längerer Zeit die Führung wieder zurück und traf zum 22:23 und nach einem Fehlwurf der Sachsen sogar durch Ian Weber zum 22:24. Weber war es auch, der und dieser Phase das Spiel mehr und mehr an sich riss und durchaus sehenswert traf. In der 52. Minute konnte der HCE jedoch wieder zum 26:26 ausgleichen. Torschütze war Lukas Wucherpfennig vom Siebenmeterpunkt. Kurz zuvor hatten sich die Hausherren aber durch einen Wechselfehler eine Zeitstrafe eingehandelt. Nach dem wieder Weber (26:27) traf, folgte beim HC Elbflorenz ein Ballverlust, eine erneute Zeitstrafe und ein weiterer Gegentreffer vom Strafwurfpunkt (26:28). Zu diesem Zeitpunkt waren noch gut sechs Minuten zu spielen. Beim 27:29 gerieten die Tiger ins Zeitspiel und konnten den Ball nicht im Tor des TVH unterbringen. Der Gast traf auf der Gegenseite eiskalt durch David Kutschner zum 27:30. Nicht erst da hatten die Dresdner Zuschauer erkannt, dass der HCE an diesem Tag massive Probleme auf der linken Abwehrseite hatte. Jetzt folgten zwei entscheidende Szenen. Bei der Chance zum 29:30 gab der HC Elbflorenz den Ball leicht her und das trotz Überzahl. Die nächste Chance zum Anschluss setzten die Hausherren dann bei einem komplett freien Wurf über das Tor der Gäste. Die Dresdner machten von solchen Fehlern an diesem Tag in Summe einfach zu viel. 47 Sekunden vor Ende nahm der TVH die Auszeit und als Tristan Kirschner 30 Sekunden vor dem Ende zum 28:31 traf, war die Heimserie der Dresdner ,von sechs Heimsiegen in Serie, beendet.
Fazit: „So natürlich wie das Wasser zum Meer gehört und der Wind zum Orkan“, so natürlich dachten wohl viele Dresdner Zuschauer kommt auch der nächste Heimsieg. Die beste 2. Liga der Welt strafte solche Vermutungen aber Lügen. Der HC Elbflorenz kann also in eigener Halle noch verlieren. Die Gäste aus Hüttenberg waren die bessere Mannschaft und gewannen verdient. Zudem hatte der Gegner, in einem Spiel, bei dem man lange das Gefühl hatte, dass die eine die andere Mannschaft auch immer etwas mit leichten Fehlern am Leben hielt, in David Kutschner und Ian Weber zwei Unterschiedsspieler. Des Weiteren stellten die Gäste an diesem Tag die bessere Defensive.
Tore: Mallwitz/Mohs/Noack (beide Tor) Wucherpfennig 7/5, Dumcius 3, Greilich 4, Pehlivan 2, Kretschmer 2, Stavast 3, Greß 1, Klepp , Döbler, Thümmler 2, Possehl 1, Seidler 3
HC-Trainer André Haber, der sich vor seinem Statement zum Geschehen auf der Platte beim erneut zahlreich erschienen und lautstarken Dresdner Publikum für die tolle Unterstützung in den Heimspielen bedankte, sagte: „Ich hatte das Gefühl, wir waren heute nicht zu 100 Prozent beim Handball, was uns bei anderen Spielen ausgezeichnet hat. Wir haben teilweise heute auch einfache Fehler gemacht, die uns sonst nicht passieren. Wenn du sechs, sieben oder acht von diesen Nackenschlägen verkraften musst, dann schaffst du es irgendwann nicht mehr. Wenn du dann beim 26:26 und 26:27 genauso solche Aktionen einbaust, dann kannst du nicht gewinnen bzw. hat Hüttenberg zu Recht gewonnen, da sie von diesen besonders schlechten Momenten einfach weniger hatten. Unabhängig von der Niederlage heute hat es mir großen Spaß gemacht, das heutige Spiel und die gesamte Hinrunde in der BallsportARENA zu machen. Um so mehr sind wir natürlich heute enttäuscht. Bitte kommt im neuen Jahr alle wieder. Ihr wisst, dass wir es besser können und wir werden es im neuen Jahr auch wieder zeigen.“