Starke Abwehr, schwacher Angriff – HC Elbflorenz Dresden verliert 23:24 bei den Eulen Ludwigshafen
Eigentlich stellte der HC Elbflorenz Dresden die ersten zehn Minuten eine gute Defensive und machte es dem Gegner schwer, Tore zu erzielen. Trotzdem gelang es dem Gastgeber, den Eulen Ludwigshafen, bis zum 4:4 genau so oft zu treffen, wie es die Sachsen taten. Gleich mehrfach hatte man die Eulen im Zeitspiel, kassierte dann aber dennoch den Treffer. Dabei war es vor allem der Top-Torschütze der Ludwigshafener, Mex Raguse, der seinem Team half. Auf Seiten der Dresdner stand ihm Doruk Pehlivan, mit drei Treffern in den ersten Minuten, in nichts nach. Dass die Mannschaft aus Ludwigshafen nach knapp 15 Minuten mit 7:6 führte, hatten sie auch dem bis dahin besseren Torhüterspiel zu verdanken. Eulen-Keeper Mats Grupe hatte hier und da die Hände und andere Körperteile am Ball und konnte so die Dresdner Wurfeffektivität nach und nach senken. Zudem bekam die Dresdner Defensive Eulen-Shooter Mex Raguse ebenso nicht in den Griff, wie die Gastgeber-Abwehr Doruk Pehlivan bei den Sachsen. Nach 25 Minuten musste HCE-Trainer André Haber eine Auszeit nehmen, denn die Dresdner nutzten mehrfach ihre Chancen nicht. Die Eulen nutzten dies, um von 9:8 auf 11:8 zu erhöhen. Anschließend hatte der HC beim 11:9 und 12:10 die Chance zu verkürzen. Dies gelang Timo Löser mit etwas Glück beim 12:11 zwei Minuten vor dem Ende. Nach erneutem Ballgewinn konnten die Gäste dann durch einen schönen Schlagwurf von Justin Döbler das 12:12 erzielen. Zu diesem Zeitpunkt war noch eine Minute zu spielen. Die Dresdner verteidigten in diesen 60 Sekunden noch einmal sehr gut und so ging man mit einem Remis in die Kabine. Das 12:12 war ein gerechtes Halbzeitergebnis. Die Dresdner ließen in diesem Spielabschnitt ein paar Chancen zu viel weg und bei den Eulen war die Frage, wie gut einige Leistungsträger die hohe Doppelbelastung in Angriff und Abwehr weggesteckt hatten. Wegstecken mussten die Dresdner ihrerseits schon nach 30 Minuten den nächsten Ausfall. Der bis dahin beste Schütze Doruk Pehlivan (5 Tore bei 5 Versuchen) konnte nicht mehr mitwirken und fehlte nun vorn wie hinten. Er musste direkt ins Krankenhaus einen Cut an der Lippe nähen lassen.
Nachdem beide Teams ein paar Minuten im Gleichschritt agierten, hatten sich die Eulen in der 37. Minute leicht auf 16:14 abgesetzt. Eine Überzahl und ein Fehlwurf zuvor durch den HCE, brachte dann das 17:14 für das Heimteam. HC-Trainer André Haber nahm die Auszeit und ermahnte sein Team, dass „70 Prozent nicht reichen“. Der Weckruf funktionierte zunächst mit etwas Verzögerung und die Sachsen waren ca. acht Minuten später, beim 19:18, wieder dran. Jetzt nahmen die Eulen ihrerseits eine Auszeit. Den Dresdnern merkte man hier und da das Fehlen von Doruk Pehlivan an. Man vermisste vor allem in Abwehrmitte seine Präsenz. Beim 22:21, zehn Minuten vor Ultimo, wollte immer noch keine Mannschaft auf der Platte nachgeben. Eine hundertprozentige Chance in Überzahl nutzte der HCE dann nicht zum Ausgleich, sondern traf wiederholt in der zweiten Halbzeit nur die Torumrandung. Ihrerseits trafen die Eulen dann aber zum 23:21 durch. Ein Konter und eine Mallwitz-Parade brachte erneut die Chance zum Ausgleich für den HC. Diese vergab die Mannschaft aber leichtfertig. So ging es in die letzten fünf Spielminuten. 4:09 Minuten vor dem Ende kamen die Gäste trotz Unterzahl erneut in Ballbesitz und HC-Coach André Haber nahm seine letzte Auszeit. Nach jeweils einem Fehlpass auf beiden Seiten innerhalb von Sekunden, war der HC dann wieder in Ballbesitz und erneut trafen die Sachsen nicht, denn ihr Wurf ging neben das Tor. Doch auch die Eulen nutzten im Gegenangriff eine klare Torgelegenheit nicht. So nahmen die Dresdner diese wiederholte Einladung an und erzielten durch Kapitän Sebastian Greß das 23:23. Eulen-Trainer Johannes Wohlrab nahm kurz danach die Auszeit. Bei Zeitspiel war es dann für die Gastgeber Mex Raguse, der sich durch die Dresdner Defensive tankte. Ergebnis waren eine rote Karte für den HCE und Strafwurf für die Gastgeber. Der treffsichere Tim Schaller verwandelte eiskalt zum 24:23. Ein Freiwurf vier Sekunden vor dem Ende und ein anschließender direkter Freiwurf brachte kein Remis mehr für den HC.
Fazit: Mehrfach bitter war die Niederlage der Dresdner. Zunächst war sie denkbar knapp und zudem verlor man schon den dritten Akteur durch Verletzung. Für wie lange, muss sich noch zeigen. Der in der ersten Halbzeit noch so stark aufspielende Doruk Pehlivan musste leider frühzeitig die Segel streichen. Der Sieg der Eulen geht aber auch unabhängig davon in Ordnung. 23 Tore eigene Tore des HCE sprechen für eine starke Abwehr-Torhüter-Kombination bei den Eulen. Die Dresdner ließen einfach zu viele Chancen an diesem Tag liegen und waren zudem einfach nicht zur Stelle, als dem Gegner offensichtlich die Kraft ausging. Insgesamt machten die Eulen an diesem Tag mehr aus ihren Möglichkeiten als die Sachsen. Die englische Woche schließt der HC nun schon am Samstag gegen den ASV Hamm Westfalen ab. Es ist nach zwei Auswärtsspielen das erste Heimspiel.
HC-Trainer André Haber sah nach dem Spiel vor allem einen Grund für die Niederlage: „Wir haben heute mit 19 Bällen zu viel verworfen, das war das entscheidende Problem. Auch in der Phase, in der wir mehrfach ausgleichen können, fehlt uns einfach die Effektivität. Natürlich hat uns heute ein Ivar Stavast und dann auch ein Doruk Pehlivan als Wechseloption gefehlt, aber wir haben unseren Kader bereit aufgestellt und haben letztendlich, trotz der Ausfälle, 19 Würfe, welche wir nicht im Tor unterbringen.“
Tore: Tore: Mallwitz/Cantegrel (beide Tor), Wucherpfennig 5/2, Dierberg, Pehlivan 5, Greß 3, Dobler 2, Thümmler 3, Seidler , Possehl 1, Dumcius 2, Klepp, Stavast 1, Atlas, Dutschke , Löser 2, Seidler 3