HC Elbflorenz Dresden gewinnt Saisonauftakt beim TV Hüttenberg mit 30:26 – Sorgen um Kreisläufer Oliver Seidler
Vor dem ersten Saisonspiel, gute Vorbereitung hin oder her, weiß kein Team genau wo es steht. Insofern war es für den TV Hüttenberg, wie für den HC Elbflorenz, eine Partie, auf die in der letzten Woche von Tag zu Tag mehr hingefiebert wurde und zwar von Spielern wie von Fans. Nach etwas mehr als drei Minuten konnte sich Ivar Stavast als erster HCE-Torschütze der Saison 2023/2024 hervortun. Er traf zum 1:1. Wie erwartet agierte das Heimteam des TV Hüttenberg in ihrer typischen „3:2:1-Deckung“. Die Dresdner hingegen in einer „6:0-Variante“. Nach 13 Minuten führte der HC Elbflorenz mit 7:4, weil z. B. HC-Keeper Marino Mallwitz einige starke Paraden zeigte und der Dresdner-Abwehrriegel zunehmend Zugriff fand. Nach einer Hüttenberger Auszeit musste der HCE eine kleine Schrecksekunde hinnehmen, als Marino Mallwitz am Kopf getroffen wurde. Er erholte sich davon zum Glück sehr schnell. Nach 15 Minuten konnte man für die Tiger konstatieren, dass vor allem der gute Rückraum der Mittelhessen zu großen Teilen ausgeschaltet wurde. So blieb der TVH zwischenzeitlich fast neun Minuten torlos und der Gast führte mit vier Toren (8:4 und 10:6). Die Probleme im Angriff der Hüttenberger konnte der eingewechselte Rückraumspieler Paul Kompenhans dann zwischenzeitlich für die Mittelhessen etwas beheben. Beim HC war es vor allem Spielmacher Sebastian Greß, der das Spiel gut leitete. Zudem machte Marino Mallwitz im HCE-Tor den Unterschied. So führten die Dresdner zur Pause mit fünf Toren (15:10) überraschend klar.
Den etwas besseren Start in die zweite Halbzeit erwischte der TV Hüttenberg. So konnte das Heimteam nach 3:30 Minuten in Halbzeit zwei auf drei Tore aus eigener Sicht (13:16) verkürzen. Wenig später trafen die Hausherren sogar zum 15:17 und waren so definitiv wieder in Schlagdistanz. Möglich war das auch durch eine Dresdner Unterzahl und durch Ballverluste der Sachsen. So konnte der TV nicht nur beim 15:17, sondern auch beim 16:17 ins leere Tor des HCE treffen. Das Team von Andre Haber ließ in dieser Zeit vor allem im Angriff die letzte Konsequenz vermissen. So nahm der HC-Trainer in der 37. Minute eine Auszeit. Er schien die richtigen Worte gefunden zu haben. Danach gelang es den Dresdner durch Treffer von Jonas Thümmler und Lukas Wucherpfennig, auf drei Tore Führung zu erhöhen (19:16). Nur fünf Minuten später nahm seinerseits TVH-Trainer Stefan Kneer eine Auszeit, denn der HCE hatte wieder den Faden gefunden und beim 17:22 aus THV-Sicht durch Lukas Wucherpfennig den Halbzeitabstand wiederhergestellt.
Kreisläufer Oliver Seidler musste verletzungsbedingt vom Feld
In der Schlussviertelstunde ließen die Dresdner die Mittelhessen nicht mehr vom Haken, mussten aber den Verlust von Kreisspieler Oliver Seidler hinnehmen, der sich bei einer unglücklichen Aktion eine Verletzung am Knie zuzog und vom Feld getragen werden musste. HC-Trainer André Haber sagte nach dem Spiel: „Unsere Gedanken sind natürlich bei Oliver. Wir hoffen darauf, dass es sich vielleicht nicht als zu schwerwiegend herausstellt. Die Hilfestellung der Hüttenberger nach der Verletzung war wirklich vorbildlich.“ Um die 50. Minute herum leistete sich der HCE zwar in seinen Angriffen gleich mehrere technische Fehler in Folge, konnte dies aber durch gute Abwehrarbeit wettmachen. So verharrte das Spiel zwischen der 50. und 54. Minute beim 26:23 für den HCE, bevor Mindaugas Dumcius für die Gäste zum 27:23 einwarf. Als der Litauer knapp fünf Minuten vor dem Ende auch das 28:23 markierte, war das Spiel vorentschieden. Zwar brachte TV-Coach Kneer nach einer Auszeit noch einmal den siebten Feldspieler, es half aber nichts. Am Ende gewann der HC verdient mit 30:26 in Mittelhessen.
Eine gute Abwehrleistung mit einem gut aufgelegten Marino Mallwitz dahinter brachte den Dresdnern einen erfolgreichen Saisonstart. Vor allem den gefährlichen TVH-Rückraum konnte man über längere Stecken ausschalten. Bester Schütze beim HCE war Lukas Wucherpfennig mit 9/3 Treffern. Wermutstropfen bleibt allerdings die Verletzung von Oliver Seidler, der der Dresdner Abwehr bis zu seinem Ausscheiden viel Stabilität gab.
André Haber sagte nach dem Spiel: „Trotz der Verletzung von Oliver Seidler freue ich mich natürlich über den Sieg. Wir haben gut gedeckt. Zudem haben wir mit dem Sieg den ersten Stresstest bestanden. Ebenso wie wir im Spiel einen Stresstest bestanden haben, als der Gegner am Beginn der zweiten Halbzeit noch einmal aufkam.“
Tore: Mallwitz/Noack/Mohs (alle Tor), Wucherpfennig 9/3, Dierberg 2, Dumcius 5, Kretschmer 3, Stavast 5, Greß 3, Klepp, Dobler, Dutschke, Thümmler 2, Possehl, Seidler 1
Wolfram Wegehaupt