HSG Nordhorn-Lingen zu Gast in Dresden
Gegen wen geht es?
Im achten Heimspiel der Saison empfängt der HC Elbflorenz Dresden die HSG Nordhorn-Lingen. Nordhorn liegt in Niedersachsen an der deutsch-niederländischen Grenze und hat knapp 55.000 Einwohner. Die nächstgrößeren Städte sind Münster und Osnabrück. In Nordhorn gibt es eine lange Handballtradition. Immerhin war man schon einmal deutscher Vizemeister und hat den EHF-Pokal gewonnen. Erste und zweite Liga sind seit gut drei Jahrzehnten das natürliche handballerische Umfeld des Vereins, der seine Heimspiele in der Emslandarena in Lingen austrägt. Seit 2009 spielt Nordhorn im Wesentlichen aber in Liga 2. Namhafte Spieler hatte die HSG in ihrer Geschichte viele. Zu nennen wären z. B. der jetzige Kieler Steffen Weinhold oder der fünf Jahre in Nordhorn aktive Ljubomir Vranjes. Vranjes konnte und kann nach seiner Spielerlaufbahn auch als Trainer überzeugen.
Die bisherige Saison des Gegners
17:11 Punkte nach 14 Spielen ist sicher nicht das, was die HSG Nordhorn bis zu diesem Zeitpunkt der Saison erreichen wollte. Insgesamt scheint man in Nordhorn mit der Entwicklung der Mannschaft nicht zufrieden. Trainer Daniel Kubes muss Nordhorn nach dieser Spielzeit verlassen. Der nach dem Erstliga-Abstieg 2021 erhoffte Wiederaufstieg wird wohl auch in dieser Spielzeit nicht gelingen. Zuletzt war es für die HSG ein Auf und Ab bei den Ergebnissen. Am Mittwoch konnten die Niedersachsen nach drei Spielen ohne Sieg den Bock umstoßen und gewannen gegen Essen. Wer aufgrund der Bilanz von einem Sieg aus den letzten vier Spielen an einen angeschlagenen Gegner glaubt, geht aber fehl. Gerade in den letzten Auswärtspartien zeigten die Nordhorner immer wieder ihre Qualität, „verschenkten“ dann aber am Ende die Siege in Hamm und Hüttenberg. In Hamm hatte man bspw. 3:30 Minuten vor dem Ende mit vier Toren geführt (32:28) und verlor dann noch (32:33) Die Tiger sollten also gewarnt sein.
Das Personal des Gegners
Viel Konstanz und Erfahrung zeichnet den Kader der HSG aus. Viele Akteure haben Minimum reichlich Zweitligaerfahrung, einige sogar Erfahrung in Liga 1. Vor allem im Rückraum ist sind die Niedersachsen mit Johannes Wasielewski (Rückraumrechts), Tarek Marshall (Rückraummitte) und Georg Pöhle (Rückraumlinks) stark besetzt. Dazu kommen Spieler wie Rechtsaußen Maximilian Lux, aktuell zweitbester Schütze nach Johannes Wasielewski. Durchsetzungsfähig ist zudem Kreisspieler Dominik Kalafut. Mit Ivan Budalic und Björn Buhrmester haben die Niedersachsen zudem ein starkes Torhüterduo.
HCE-Trainer André Haber zum Gegner: „Das ist eine Top-Mannschaft, die sehr über ihre Körperlichkeit kommt und sehr robust ist.“
Der HC Elbflorenz
Die Dresdner waren nach der Niederlage am Mittwoch in Ludwigshafen sauer und zwar auf sich selbst, hatte man doch 40 Minuten stark agiert und dann in den letzten 20 Minuten kaum noch etwas auf die Kette bekommen. Das ist allerdings aufgearbeitet und abgehakt, denn in einer englischen Woche hat man keine Zeit, darüber nachzudenken. Das Ziel von HCE-Trainer Andre Haber und seiner Mannschaft war vor der Saison, Tempohandball zu spielen und die eigenen Fans zu begeistern. Im Moment machen dies die Dresdner. Bei den letzten beiden Heimspielen kamen die Dresdner Fans mit zwei Siegen und im Schnitt 37 Toren des HCE voll auf ihre Kosten. Und die Dresdner Zuschauer zahlten mit super Stimmung zurück. Über 2.000 Zuschauer gab es im Durchschnitt in den letzten beiden Partien. Derzeit sind die Sachsen nach sechs Siegen in sieben Heimspielen zuhause schwer zu bezwingen. Auch gegen den heutigen Gegner aus Nordhorn will man die Heimserie gerne ausbauen, wohl wissend um die Schwere der Aufgabe. André Haber brachte es auf den Punkt und nahm sein Team gleichzeitig in die Pflicht: „Wir brauchen eine Topleistung.“
Personell gibt es dabei keine größeren Veränderungen im Blick auf die letzten Spiele. Zumal der HCE jetzt mehrfach nachgewiesen hat, dass er auch den Ausfall von zentralen Spielern kompensieren kann. So gehen es die Landeshauptstädter heute erneut an und zwar mit Leidenschaft, Tempo und Begeisterung.