HC trifft im DHB-Pokal auf Zweitliganovizen HC Oppenweiler/Backnang
Der HC Elbflorenz
Der Start vor dem eigentlichen Start ist für den HC Elbflorenz – wie schon in den letzten Jahren – die 1. Runde des DHB-Pokals. Schon zum zweiten Mal in Folge treffen die Sachsen dabei auf einen Zweitliga-Aufsteiger. Der Gegner heißt HC Oppenweiler/Backnang (kurz: HCOB) und ist ein unbeschriebenes „Zweitliga-Blatt“. Der HCOB geht nämlich demnächst in die erste Zweitliga-Saison der Vereinsgeschichte. Die Landeshauptstädter hingegen starten in der übernächsten Woche in ihre neunte Saison in der zweithöchsten deutschen Spielklasse. Personell läuft es bei den Sachsen in Richtung Pokalspiel gut, nur auf die Außenspieler Vincent Klepp, Rückraumspieler Eric Schmelzer und Kreisspieler Ediz Aktas muss man eventuell verzichten. Mit der bisherigen Vorbereitung zeigte sich HC-Trainer André Haber in vielen Teilen zufrieden.
HC-Trainer André Haber sagte zur Partie: „Die Mannschaft hat viel Lust auf das Spiel und ist gut vorbereitet. Gegen eine Mannschaft, die sich – wie der HCOB – gegen de facto 63 andere Drittligisten in einer schweren Aufstiegsrunde durchgesetzt hat, werden wir sicher gefordert sein. Wer sich auf solch einem Weg durchsetzt, spielt verdient in der 2. Liga. Ich freue mich zudem, dass wir uns zwei Wochen vor dem Zweitliga-Start mit einem Ligakonkurrenten messen können. Wir freuen uns auf ein Spiel in einer stimmungsvollen Halle. Es gibt, glaube ich, kaum noch Hallen in der 1. und 2. Bundesliga, in denen ich noch nicht war. Am Samstag kommt eine weitere Halle dazu. Wir haben uns genauso professionell vorbereitet wie immer. Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen und würden auch gerne noch mehr Runden mitnehmen. Dafür müssen wir aber am Samstag den Anfang machen.“
Wo ist der Gegner beheimatet?
Der HC Oppenweiler/Backnang ist circa 30 km nördlich von Stuttgart ansässig. Die Gemeinde Oppenweiler und die Stadt Backnang liegen nur 8 km voneinander entfernt. Beide befinden sich im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg. Im Murrtal liegend, fließt der Fluss Murr von Oppenweiler nach Backnang. Seine Heimspiele trägt der HCOB in der MURRTAL-ARENA in Backnang aus. Sie ist die modernste Sporthalle im Rems-Murr-Kreis und wurde erst 2024 eröffnet. Die Halle hat ein Fassungsvermögen von rund 1.400 Besuchern und ist als stimmungsvoll bekannt.
Die bisherige Vorbereitung des Gegners
Da man über die noch nicht begonnene Zweitliga-Saison noch keine Aussagen machen kann, schauen wir in die Vorbereitung des HCOB – immer unter der Maßgabe, dass Vorbereitungsergebnisse nur begrenzte Aussagekraft haben, da hier viel ausprobiert wird bzw. Spiele auch mal nach größeren Trainingsbelastungen stattfinden. Das Team aus dem Murrtal testete überwiegend gegen Dritt- und Zweitligisten. Die Bilanz: zwei Niederlagen und ein Remis. Das interessanteste Ergebnis war sicherlich die knappe 26:29-Niederlage gegen den „Fast-Top-Aufstiegsfavoriten“ der 2. Liga, die SG BBM Bietigheim. Viel mehr lässt sich zur Vorbereitung des Gegners kaum sagen – vielleicht noch, dass das Team bisher ohne große Verletzungen durch die intensive Vorbereitung kam und sehr wahrscheinlich mit Bestbesetzung gegen die Sachsen antreten kann.
Das Personal des Gegners
Das Durchschnittsalter des HCOB-Kaders beträgt 25,4 Jahre. Gut die Hälfte des Kaders hat höherklassige Erfahrung oberhalb der 3. Liga, für die andere Hälfte ist die 2. Liga Neuland. Im besten Fall ist das eine Konstellation, die dem Aufsteiger sowohl wertvolle Routine als auch unbeschwerten Enthusiasmus verleiht. Den sieben Abgängen stehen beim Aufsteiger auch sieben Neuzugänge gegenüber, wobei Rechtsaußen Felix Klingler nach einer Pause wieder zurückkehrt und somit nur bedingt ein Neuzugang ist.
Aus dem Kader stechen einige Spieler im Blick auf ihre Erfahrung heraus. Da ist einmal der Halbrechte Jan Forstbauer: Er vereint 254 Spiele in Liga 2 und 112 Spiele in Liga 1 auf sich. Der ein oder andere Dresdner Fan könnte Forstbauer noch aus seiner Zeit beim HSV Hamburg kennen. Der zweite Erfahrene ist der Rückraumlinke und Neuzugang Dominik Weiß. Der Rückraumhüne bestritt insgesamt 377 Erst- und Zweitligaspiele für TV Bittenfeld/TVB Stuttgart (mit 1.258 Toren) und spielte zuletzt beim BSV Bern in der 1. Schweizer Liga.
Da auch andere Akteure bei den Murrtalern höherklassige Erfahrung nachweisen können, treffen die Dresdner also nicht auf ein Team „unbeleckter“ Zweitligaakteure, sondern auf eine Mannschaft, die durchaus höherklassige Erfahrung aufweisen kann.
Trainer der Mannschaft ist Stephan Just, seit 2024 beim HCOB. Er ist mit seinen 449 Erstligaspielen der erfahrenste Akteur bei den Baden-Württembergern. Zudem sammelte er Erfahrung als Zweitligatrainer beim EHV Aue. Als Aufstiegstrainer schrieb er im Murrtal Vereinsgeschichte: In der Drittliga-Südstaffel konnte keiner dem Team von Just das Wasser reichen. Mit 54:6 Punkten landete man acht Punkte vor dem Zweitplatzierten aus Würzburg. Letztendlich sicherte man sich auch in der Aufstiegsrunde souverän den Aufstieg, weil man vor allem in den Heimspielen die Gegner regelrecht aus der Halle schoss. Nicht nur deshalb gilt der HCOB als sehr heimstark. Spieltaktisch war der HCOB in der 3. Liga durch eine aggressive Abwehr (beste Defensive der 3. Liga Süd) und ein schnelles Umschaltspiel erfolgreich – viele einfache Tore nach Tempogegenstößen waren Teil des Konzepts.