Schon am 1. Spieltag ein Spitzenspiel – Es geht nach Springe
Es ist noch gar nicht so lange her da verbauten u. a. die Handballfreunde Springe den Dresdnern den Weg in die 2. Liga. Alle Dresdner Fans werden sich noch an die erste Partie beim Dresdner Relegationsturnier 2015 erinnern. Die Springer legten damit auch den Ruf ab „unaufsteigbar“ zu sein, hatten sie doch die Jahre davor mehrfach umsonst Anlauf auf die 2. Liga genommen. Jetzt sind sie nach nur einer Saison in Liga Zwei aber schon wieder in Liga Drei und wurden in die Oststaffel eingeteilt. Das die Niedersachsen abgestiegen sind ist allerdings nicht dem Tabellenplatz der letzten Saison geschuldet, sondern Unregelmäßigkeiten bei der Lizenzbeantragung in Liga Zwei. Immerhin waren die Springer nach einer grandiosen Rückrunde mit 31:49 Punkten auf dem 15. Platz der 2. Bundesliga gelandet. Am letzten Spieltag schlug man bspw. keinen Geringeren als den Erstligaaufsteiger aus Coburg. Die Lizenz bekam Springe nicht, da scheinbar wichtige Unterlagen nicht eingereicht worden. Der Verein betonte immer wieder, dass keine finanziellen Gründe für die Nichterteilung der Lizenz verantwortlich waren. So könnte man verkürzt sagen, mit Springe spielt ein eigentlich sportlich geretteter Zweitligist in der 3. Liga. Die Springer, deren Trainer der ehemalige russische Weltklassespieler Oleg Kuleschow ist, haben mit Sicherheit den sofortigen Wiederaufstieg als Saisonziel. Alles andere wäre wohl auch unglaubwürdig. Im ersten wichtigen Spiel der Saison, im DHB Pokal, schieden die Niedersachsen wie Dresdner schon nach der ersten Partie aus. Während es bei den Dresdnern keinen überraschte, war das Ausscheiden der Springer zumindest ein wenig überraschend. Die Handballfreunde verloren knapp aber über 60 Minuten verdient gegen den Drittligisten HSG Krefeld (letzte Saison Dritter der 3. Liga West). Die Springer hatten ein Weiterkommen eigentlich fest eingeplant. Mit Sicherheit wollen sich die Handballfreunde nun in eigener Halle nicht so die Butter vom Brot nehmen lassen wie im Pokal. Dabei müssen die Dresdner vor allem auf Spieler wie den großgewachsenen Rückraumlinken Maximilian Schüttemeyer oder den auf Halbrechts sehr explosiv agierenden Tim Coors achten. Nicht zu vergessen der ehemalige Handballweltmeister am Kreis Sebastian Preiß und die starken Außenspieler Pawel Pietak (rechts) und Maximilian Kolditz (links). Überhaupt genügt die ersten Sieben der Springer im Blick auf die 3. Liga höchsten Qualitätsansprüchen. Gleich zu Beginn also gleich ein richtiger Brocken für die Sachsen.
Die Dresdner wissen natürlich, dass das Spiel gegen die HF Springe gleich die Topbegegnung des 1. Spieltages ist. Trainer Christian Pöhler bezeichnete es als das „wahrscheinlich schwerste Auswärtsspiel der Saison.“ Gefühlt eine Partie in der es keinen eindeutigen Favoriten gibt. Wenn überhaupt, dann sind die Mannen vom Deister favorisiert, denn sie haben Heimvorteil. Die Dresdner fahren natürlich hoch motiviert nach Springe. Verstecken wird man sich sicherlich nicht. Ganz im Gegenteil!
Bei den Dresdnern war die Vorbereitung auf das Spiel schon etwas „Neues“, denn sie lief erstmals vor einem Punktspiel mit dem Trainer Christian Pöhler ab. Das dieser ein ausgesprochener Videofachmann ist, ist kein wirkliches Geheimnis und so wird er den Gegner mit allen seinen Stärken und Schwächen seiner Mannschaft detailliert näher gebracht haben. Die Wahrheit liegt aber auf der Platte und nicht im Schneideraum und so sind die Dresdner gefordert die Hinweise des Trainers umzusetzen. „Wir brauchen in Springe eine Topleistung“, davon ist der HC-Übungsleiter überzeugt. Bei den Sachsen wird interessant sein zu beobachten, mit welcher Konstanz die Spieler die Vorstellungen und neu geforderten Abläufe von Trainer Christian Pöhler umsetzten können. Es darf nicht außer Acht gelassen werden, dass hier sicher noch einiges im Entwicklungsprozess ist. Im Blick auf das Personal haben die Mannen um Kapitän Rico Göde außer den langzeitverletzten Henrik Ruud Tovas alles an Bord. Die Dresdner haben eine gute Vorbereitung hingelegt und können so mit Selbstbewusstsein nach Niedersachsen reisen. Auch eine lautstarke Fanunterstützung wird es wieder geben!
Legen wir los!
Wolfram Wegehaupt