Schwache Angriffsleistung bringt verdiente 21:24-Niederlage in Ferndorf
Mit dem Spiel in Ferndorf endete für den HC Elbflorenz Dresden sowie den gastgebenden TuS Ferndorf die englische Woche. Beide Mannschaften mussten sehen, was in dieser schon späten Phase der Saison die Kraftreserven noch hergaben. Am Ende entschied das Spiel aber nicht die Kraft, sondern die Tatsache, dass ein Team Chance um Chance verstreichen ließ, dem Spiel eine andere Richtung zu geben.
Zunächst merkte man beiden Mannschaften die englische Woche noch nicht an, denn beide Teams waren vor allem in der Defensive im Spiel. Die Dresdner erzielten aus ihrer guten Abwehr heraus schon früh in der Partie einige Tempotore und führten nach knapp neun Minuten mit 3:6. Der TuS antwortete jedoch relativ schnell mit zwei eigenen Treffern zum 5:6. Nach einer Viertelstunde war es dann der Ferndorfer Halbrechte Marvin Mundus, der per Schlagwurf zum 7:7 traf. Damit war die Partie quasi wieder auf null gesetzt. Auffällig bis dahin: Die Dresdner hatten die Gastgeber mehrere Male im Zeitspiel, kassierten aber dann dennoch den Gegentreffer. Als die Dresdner einen Strafwurf an den Pfosten setzten, kamen die Ferndorfer im Gegenzug sogar zur 8:7-Führung. In der Folge vergab der HCE erneut einen Siebenmeter, konnte aber von einem Fehler des Heimteams profitieren und per schnellem Gegenstoß durch Rechtsaußen Lukas Wucherpfennig zum 8:8 ausgleichen. Bis zur 22. Minute hatten die Sachsen schon dreimal nur die Torumrandung getroffen.
In die letzten neun Minuten ging der HC Elbflorenz, beim Spielstand von 8:8, in Unterzahl. Zuvor taten sich beide Mannschaften schwer, Tore zu erzielen bzw. ließen klare Chancen aus. Bei noch einer Minute Überzahl und Ballbesitz nahm TuS-Trainer Ceven Klatt die Auszeit. Nach dieser erspielte sich der Gastgeber zwar eine sehr gute Chance, doch HCE-Keeper Marino Mallwitz entschärfte den Ball. Im Gegenangriff wurde HC-Kapitän Sebastian Greß unsanft gefoult, und TuS-Spieler Gabriel Viana bekam die rote Karte. Beim anschließenden Strafwurf traf der HCE erneut nur das Torgehäuse. Nach einer guten Abwehrsequenz nutzten die Tiger dann jedoch ihre nächste Chance, um mit 8:9 in Führung zu gehen. Nach dem 9:9 durch Ferndorf dominierten – wie schon seit dem 8:8 in Minute 19 – die Abwehrreihen die Partie. Letztendlich endete eine enge und umkämpfte erste Halbzeit mit 10:9 für das Heimteam. Die Dresdner hatten zu diesem Zeitpunkt bereits drei Strafwürfe nicht im TuS-Tor untergebracht. Beide Mannschaften fanden gegen die gegnerische Defensive nur wenige gute Lösungen. Ausdruck dessen: Die letzten elf Minuten gewann der TuS mit 2:1 Toren.
Die zweite Halbzeit begann mit Toren auf beiden Seiten. Als die Dresdner an diesem Tag zum fünften Mal die Torumrandung trafen, hatten die Hausherren beim 13:12 die Chance, erstmals auf eine Zwei-Tore-Führung zu stellen. Dies gelang Marvin Mundus, weil die Dresdner erneut den Gegner im Zeitspiel hatten, aber dennoch das Tor nicht verhindern konnten. Mundus war es dann auch, der sogar das 15:12 erzielte, weil der HCE im Angriff zuvor nicht getroffen hatte. HC-Trainer Andre Haber nahm folgerichtig die Auszeit. Die Dresdner hatten in dieser Phase so ihre Probleme in der Defensive, denn der TuS agierte mit der Eisenach-Taktik, also mit vier Rückraumspielern. Den Tigern selbst fiel im Angriff wenig Neues ein. Nach der Auszeit hatten die Sachsen zwar eine gute Chance, brachten den Ball aber nicht an TuS-Keeper Can Adanir vorbei und somit auch nicht im Tor unter. Nach zwei Mallwitz-Paraden hatte der HC Elbflorenz Dresden zweimal die Möglichkeit, auf 17:16 zu verkürzen. Dies gelang jedoch nicht, da die Dresdner zwar nun mit dem siebten Feldspieler agierten, aber beide Male aus aussichtsreicher Position nicht trafen. So kam der Gastgeber nicht nur zum 18:15, sondern auch in Überzahl, da die Dresdner Mindaugas Dumčius nach einer roten Karte für das restliche Spiel komplett verloren. Die Ferndorfer nutzten die Überzahl, um auf 19:15 zu erhöhen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich beide Teams bereits in der Schlussviertelstunde.
Beim 19:16 hatten die Gäste per Konter erneut eine Chance zu verkürzen, scheiterten aber erneut an Can Adanir. Als sie noch einmal die Chance bekamen, machten sie es besser und trafen. Das Spiel im „sieben gegen sechs“ funktionierte nun bei den Dresdnern, und so hatten sie beim 22:20 sogar die Möglichkeit zum Anschluss. Erneut trafen die Landeshauptstädter jedoch nur die Latte. So ging es bei diesem Spielstand in die letzten fünf Minuten. Diese eröffneten die Gastgeber mit einem Strafwurftreffer zum 23:20 und brachten den HC Elbflorenz damit noch mehr in Zugzwang. Die Dresdner reagierten nach einer Auszeit mit einer offensiven Manndeckung und hatten beim 23:21 in Überzahl erneut die Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Allerdings nahmen sie einen überhasteten Wurf und sahen sich 1:50 Minuten vor dem Ende wieder in der Defensive. 50 Sekunden vor dem Ende spielte der HCE in Überzahl erneut keine gute Chance heraus, und so konnte TuS-Keeper Adanir erneut parieren. Am Ende gewannen die Ferndorfer mit 24:21.
Fazit: Die Dresdner verloren verdient beim TuS Ferndorf. Das Heimteam war vor allem in der zweiten Halbzeit griffiger und setzte seine taktischen Umstellungen konsequenter um, als die Sachsen ihre. Die Tiger ließen gleich mehrfach die Chance liegen, das Spiel noch enger zu gestalten oder vielleicht sogar zu drehen. 21 Tore im Angriff sind insgesamt ein schwacher Wert. Damit endete die englische Woche für die Dresdner mit 3:3 Punkten aus drei Partien. Das ist eindeutig zu wenig, um in der Tabelle noch einmal weiter nach vorn zu schauen.
Tore: Mallwitz/Cantegrel(beide Tor), Wucherpfennig 5, Dierberg 2, Thümmler 2, Klepp, Dumcius 2, Dutschke, Possehl, Stavast, Löser 5, Greß 2, Pehlivan, Seidler 3
HCE-Trainer Andre Haber sagte nach dem Spiel: Mit der Abwehr bin ich in der ersten Halbzeit noch zufrieden, in der zweiten Halbzeit dann aber nicht mehr. Wir haben den Gegner des Öfteren im Zeitspiel und nutzen das zu oft nicht. Am Ende verlieren wir das Spiel aber im Angriff. 21 Tore sind einfach viel zu wenig. Während es im ersten Abschnitt vor allem an unserer Fehlerquote liegt, ist es im zweiten Durchgang unser schlechtes Wurfverhalten. Wir hatten auf jeden Fall ausreichend Chancen, hier 25 Tore zu werfen.“