Zum Abschluss der englischen Woche reist der HC Elbflorenz Dresden nach Ferndorf
Um die englische Woche abzuschließen, reist der HC Elbflorenz Dresden an diesem Wochenende zum TuS Ferndorf, um dort am Sonntag um 17 Uhr in der stimmungsvollen Stählerwiese anzutreten. Bisher haben die Dresdner aus den ersten beiden Partien insgesamt drei Punkte ergattert. Nun gibt es die Chance, daraus fünf Zähler zu machen. Der am Ende souveräne Sieg unter der Woche gegen die Eulen Ludwigshafen hat der Mannschaft von HCE-Trainer André Haber aus mehreren Gründen gutgetan. Vor allem mit Blick auf das ungewöhnliche Spiel beim VfL Lübeck-Schwartau und seine besonderen Umstände war der Erfolg wichtig – aber eben auch im Hinblick auf die Ergebnisse der letzten Wochen. Für die Dresdner stellt sich mit Blick auf die Tabelle immer noch die Frage: Was kann man aus den verbleibenden Spielen noch herausholen? Noch ist man in Schlagdistanz zu Platz drei und vier. Um diesen zu halten oder eventuell sogar zu verkürzen, würden zwei Punkte in Ferndorf natürlich helfen. Um mittelfristige Ziele zu erreichen, dürfen die Dresdner aber eigentlich gar nicht daran denken und müssen stattdessen Schritt für Schritt vorgehen. Daher gilt der volle Fokus auf den kommenden Gegner aus Ferndorf und nicht auf Tabellenkonstellationen. Personell wird sich bei den Sachsen dabei nichts ändern.
HCE-Rechtsaußen Lukas Wucherpfennig sagt vor dem Spiel: „Die englische Woche hatte für uns einen kleinen Lerneffekt. Während wir es gegen Lübeck-Schwartau nicht geschafft haben, eine klare Führung ins Ziel zu bringen, haben wir es gegen die Eulen besser gemacht. Wir haben einen kühlen Kopf bewahrt und uns mit dem Sieg für unsere Leistung belohnt. Für Ferndorf zählt noch jeder Punkt, um drin zu bleiben. Wir stellen uns deshalb auf eine hitzige Atmosphäre ein.“
Der Gegner
Ferndorf selbst ist ein Stadtteil von Kreuztal im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen. Es liegt in einem Tal, umgeben von den wunderschönen Hügeln des Siegerlandes, etwa zehn Kilometer nördlich von Siegen. Der Verein TuS Ferndorf wurde 1888 gegründet, und die Handballsparte hat sich in den letzten zwölf Jahren zu einem der bekanntesten Handballvereine der Region entwickelt. Seit 2012 haben die Kreuztaler bereits sieben Zweitligaspielzeiten absolviert und befinden sich nun in ihrer achten.
Die bisherige Saison des Gegners
Als die Sachsen und die Nordrhein-Westfalen in der Hinrunde aufeinandertrafen, mischte der Aufsteiger TuS Ferndorf die Liga gerade mächtig auf. Nach sechs Spieltagen standen die Kreuztaler mit 10:2 Punkten hinter dem Bergischen HC auf Platz zwei der Tabelle. Nachdem der BHC am 7. Spieltag überraschend klar bei den Eulen Ludwigshafen verloren hatte, waren die Ferndorfer mit Blick auf die Minuspunkte sogar kurzzeitig Tabellenführer. Das Hinspiel in Dresden endete übrigens 21:21 – der TuS war also frühzeitig in der Liga angekommen. Ankommen heißt für Aufsteiger aber auch, dass es schwierige Phasen geben kann. Eine dieser weniger erfolgreichen Phasen – mit nur einem Sieg aus sieben Partien – hat der kommende Gegner bereits hinter sich. So steht man derzeit mit 22:26 Punkten nur noch vier Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz. Während viele Teams ab Platz acht eigentlich gar nicht für den Kampf um den Klassenerhalt vorgesehen waren, war beim TuS als Aufsteiger von vornherein klar, dass der Klassenerhalt das erklärte Ziel ist. Das könnte ein mentaler Vorteil sein. 14 seiner 22 Punkte holten die Ferndorfer übrigens in eigener Halle – sie können also durchaus als heimstark angesehen werden.
Das Personal des Gegners
Die größte Stärke des TuS ist seine Eingespieltheit. Dreh- und Angelpunkt des Ferndorfer Spiels ist unter anderem Spielmacher Janko Kevic. Der heute 38-jährige Kroate wurde im Sommer 2023 verpflichtet. Zu seinen elf internationalen Stationen zählen unter anderem der polnische Topklub Wisla Plock und der kroatische Spitzenverein RK Našice. Bis 2022 trug er auch das kroatische Nationaltrikot. Ihm zur Seite steht der wurfgewaltige Halblinke Daniel Hideg, der einst vom ThSV Eisenach ins Kreuztal wechselte. Den starken Rückraum der Kreuztaler komplettieren der Rückraumrechte Marvin Mundus und der sich immer mehr in den Vordergrund spielende Julius Fanger. Wichtig für die Mannschaft ist zudem Kreisspieler Mattis Michel – er ist fast schon eine Institution im Verein und geht in jedem Spiel voran. Die Dresdner müssen außerdem auf Rechtsaußen Josip Eres achten. Er ist mit 96 Treffern, davon 43 per Siebenmeter, aktuell der beste Torschütze seines Teams. Ein starker Rückhalt ist zudem Torhüter Can Andanir. Beim Blick in den Kader wird deutlich: Der TuS hat viele erfahrene Spieler in seinen Reihen, die bereits einiges an Zweitliga- oder – wie Kevic – internationaler Erstligaerfahrung gesammelt haben.