Trotz schwieriger Prognose, WIR SIND GEKOMMEN, UM ZU BLEIBEN!
Nie haben wir uns mit einer Prognose vor der Saison auf so dünnes Eis begeben. Aber wer in einer Halle spielt die aussieht wie die „zugefrorene Adria“ und Linien hat, welche von der Farbe her wie „lichtdurchflutete Eiszapfen“ wirken, der kann auch mal auf dünnes Eis. (: Eines scheint dabei aber klar und wurde von Trainer Christian Pöhler schon früh so benannt: „Es ist die stärkste 2. Liga die es je gegeben hat.“
Die drei Favoriten für die Aufstiegsplätze sind schnell ausgemacht, denn es sind die Erstligaabsteiger HSC Coburg 2000, Bergischer HC und HBW Balingen-Weilstetten. Alle drei waren zwar keine Schwergewichte in der 1. Bundesliga, aber sie sind es für die 2. Liga. Der Bergische HC wie Balingen haben den Wiederaufstieg als klares Ziel, die Coburger formulieren ihr Ziel eher etwas zurückhaltender. Und wer spielt noch oben mit? Es kann spekuliert werden, dass Mannschaften wie DJK Rimpar (Aufstieg in der letzten Saison nur knapp verpasst) oder die SG BBM Bietigheim auch in der kommenden Saison wieder im Bereich der Top 6 mitmischen. Dann gibt es sicherlich noch Mannschaften wie den VfL Bad Schwartau-Lübeck oder die HSG Nordhorn/Lingen, welche auch an den Top 6 kratzen könnten. Auch der traditionsreiche ThSV Eisenach will nach Platz 7 und einer Art Übergangssaison sicher wieder höher hinaus. Des Weiteren hat ein Verein wie der ASV Hamm-Westfalen eventuell höhere Ansprüche als der 11. Platz der Vorsaison.
Dass die Dresdner insgesamt eine sehr starke und in großen Teilen ausgeglichene Liga erwarten dürfen zeigte die Saison 2016/2017. Vom 10. Bis zum 17. Platz waren es nach 38 Spieltagen lediglich 6 Punkte Unterschied und lange Zeit war die halbe Liga mit in der Abstiegsverlosung. De facto war es bis zum letzten Spieltag spannend. Andererseits sollte den Dresdner Platzierungen wie die der HSG Konstanz oder des DHRV 06 Dessau-Rosslau Mut machen, denn beide Aufsteiger hielten die Liga. Auch die aufgestiegene SG Leutershausen verpasste den Klassenerhalt nur knapp. Es ist also auf jeden Fall etwas drin für Aufsteiger. Interessant ist der Blick auf Dessau, Konstanz und Leutershausen, da alle drei mit unterschiedlichen handballerischen Konzepten agierten. In diesem Sinne kann also auch auf unterschiedlichste Weise in der 2. Liga erfolgreich sein. Von einem sind die Dresdner auf jeden Fall überzeugt, die diesjährigen Aufsteiger (Dresden, Eintracht Hildesheim, HC Rhein Vikings) und die Absteiger aus der 1. Liga, machen die 2. Liga noch stärker. So stark, dass wirkliche Kandidaten für einen Abstieg kaum auszumachen sind. Bei einer Umfrage auf handballworld.com wurde den Dresdner der Klassenerhalt zugetraut. Die „Stimmenabgeber“ sahen für fünf Teams eine höhere und ein Team eine ähnlich hohe Wahrscheinlichkeit abzusteigen. Bei der Frage nach dem Abschlussklassement wurde dem HC sogar sehr knapp ein 11. Rang zugetraut. Allerdings ging es insgesamt bei dieser Frage sehr eng zu. Dass die Zahlen natürlich auch mit Vorsicht zu genießen sind, zeigt die Umfrage aus dem letzten Jahr, denn da hatten nur wenige den TV Hüttenberg als Aufsteiger oder bspw. die DJK Rimpar auf Platz 4 gesehen.
„Gekommen, um zu bleiben!“, jenes ist das Motto der Dresdner für diese Saison. Der Dresdner Präsident Uwe Saegeling sprach vor der Saison von einer Mischung aus „Demut und Selbstbewusstsein“. Beide Aussagen bilden den Rahmen und den Anspruch für die Saison.
Dass die Sachsen gleich bei einem, wenn nicht sogar dem Staffelfavoriten Bergischer HC in die Saison starten, ist dabei gleich eine besondere Herausforderung. Insgesamt hat es das Auftaktprogramm mit dem Bergischen HC (Absteiger 1. Liga, auswärts), Wilhelmshaver HV (12. Platz 2016/2017, heim), VfL Lübeck-Schwartau (6. Platz 2016/2017, auswärts), SG BBM Bietigheim (5. Platz 2016/2017, heim) und HBW Balingen-Weilstetten (Absteiger 1. Liga, auswärts) schon mal in sich. Insgesamt müssen die Dresdner 38 Spiele absolvieren und gehören in der 2. Liga mit zu den Mannschaften, die am meisten Kilometer auf den Autobahnen Deutschlands zurücklegen werden. Der zweitligaerfahrene Norman Flödl nannte es zusammenfassend vor der Saison ein „Wahnsinnsprogramm“. Trainer Christian Pöhler hält die 2. Liga für die „sechst– oder siebtbeste Liga in Europa“.
So schnell als möglich aus der Abstiegszone raus, das ist das Ziel der Dresdner. Allerdings stellt man sich in Dresden auch auf das Szenario ein, bei dem es bis zum letzten Spieltag spannend bleiben kann. Um seine Ziele zu erreichen, hat sich der HC mit sieben Spielern verstärkt ohne das Grundgerüst der Vorsaison gänzlich auseinanderzureißen. So hoffen die Dresdner mit Altbewährtem und neuen Impulsen erfolgreich zu sein. Dabei setzen die Landeshauptstädter auf eine Mischung von erfahrenen Spielern mit Erst- und Zweitligaerfahrung und Spielern, welche das erste Mal konstant Bundesligaluft schnuppern. Das Pöhler-Team hofft mit einem sehr ausgeglichenen Kader, welcher im Schnitt 25,4 Jahre alt ist, erfolgreich zu sein. In der Vorbereitung zeigten die Dresdner eine gute Entwicklung. Wichtigstes Unterfangen war und ist dabei die neu formierte Abwehr inklusive neuer Torhüter in Einklang zu bringen. Dabei zeigte der HC schon gute Ansätze. Die Entwicklungen im Angriff waren in der Vorbereitung sogar noch positiver.
Insgesamt steht der HC in seiner ersten Zweitligasaison vor einer ganz schweren Aufgabe. Das Team hat das Selbstvertrauen die Aufgabe zu lösen. Dabei muss der Dresdner Fan sicherlich leidensfähiger sein als in der letzten Saison. Es wird bei 38 Spielen als Aufsteiger auch einmal Talsohlen geben. Es wird aber auch die Highlights geben, das ist man sich in der Landeshauptstadt sicher. In beiden Phasen brauch der HC seine Fans, denn nur zusammen kann das „Wir sind gekommen, um zu bleiben!“ gelingen!!!
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