Die Saison 2022 / 2023 der 2. Handball-Bundesliga ist seit zwei Wochen vorüber. Nun ist es an der Zeit, die abgelaufene Spielzeit statistisch aufzuarbeiten. Am Ende der Saison standen für den HC Elbflorenz Dresden insgesamt 30 Pluspunkte aus 38 Spielen zu Buche. Diese Punktzahl reichte lediglich für den 16. Tabellenplatz – mit drei Punkten Rückstand auf die TSV Bayer Dormagen sowie vier Punkten Vorsprung auf den HC Motor Zaporizhzhia. Insgesamt gab es 14 Siege, zwei Unentschieden und 22 Niederlagen zu verzeichnen. Im Vergleich zur vorvergangenen Saison stellt das eine deutlich schlechtere Ausbeute dar. In der vorangegangenen Spielzeit 2021 / 2022 konnten die Tiger des HC Elbflorenz noch 41 Pluspunkte bei gleicher Spielanzahl erreichen. Bei Betrachtung der Tordifferenz wird deutlich, dass die Offensive statistisch kein großes Problem darstellte. Mit 1075 geworfenen Toren wurde der Vorjahresrekord aus dem Vorjahr nochmal knapp überboten. Im Schnitt erzielten die Tiger 28,29 Tore pro Spiel. Jedoch liegt der Wert der Gegentore mit 1127 (29,66 pro Spiel) deutlich über der Marke aus der vorangegangenen Saison. Damals waren es lediglich 1059 Gegentore. Die Spielzeit wurde somit mit einer negativen Tordifferenz von -52 abgeschlossen.
Zuschauerzahl
Die erste komplette Spielzeit nach der Corona-Pandemie lockte viele Besucher in die BallsportARENA Dresden. In 19 Heimspielen konnte der HC Elbflorenz 27.777 Zuschauer empfangen. Dies entspricht einem Schnitt von 1.462 Besuchern pro Spiel. Lediglich bei drei Spielen lag die Zuschauerzahl unter der magischen Marke von 1.000. Die Rekordkulisse bildete das Spiel gegen die SG BBM Bietigheim am 21. Spieltag (33:31) vor 2.009 Zuschauern. Die wenigsten Besucher (803) fanden am 9. Spieltag bei der 23:29 Niederlage gegen die Eulen Ludwigshafen den Weg in die Halle.
Spielresultate
Den höchsten Saisonsieg fuhren die Tiger im Heimspiel gegen die HSG Konstanz am 25. Spieltag ein. Nach 60 Minuten stand ein 33:26 auf der Anzeigetafel. Die deutlichste Niederlage (25:34) kassierten die Dresdner am vorletzten Spieltag der Saison beim ambitionierten und um den Aufstieg kämpfenden Dessau-Roßlauer HV. Dass in der 2. Handball-Bundesliga „Jeder Jeden schlagen kann“, bewies einmal mehr die abgelaufene Spielzeit. Viele Spiele endeten mit wenigen Toren Unterschied. Neben den zwei Unentschieden in der Saison endeten sieben Spiele der Dresdner mit lediglich einem Tor Differenz. Die Bilanz dabei ist, wie bereits in der vorherigen Saison, positiv. Fünf Siege stehen zwei Niederlagen gegenüber. Eine weitere bemerkenswerte Statistik ist, dass der überlegene Meister der 2. Handball-Bundesliga, die HBW Balingen-Weilstetten, als einziges Team nicht gegen den HC Elbflorenz punkten konnte. Im Kampf um den Klassenerhalt waren diese vier Punkte sehr wichtig!
Sieges- und Niederlagenserien
Die längste Siegesserie der Dresdner überdauerte die fünf Spiele zwischen dem 13. und 17. Spieltag. Es wurden Siege in Hüttenberg (26:25) und in Düsseldorf gegen Zaporizhzhia (34:32) sowie in eigener Halle gegen Lübeck (25:20), Essen (21:20) und Rostock (31:27) eingefahren. Zwei Niederlagenserien mit jeweils vier Spielen stellten in der Saison 2022 / 2023 den Negativrekord dar. Zwischen dem 9. und 12. Spieltag verlor man im Tigerkäfig gegen Ludwigshafen (23:29) und Dormagen (25:26) sowie auf fremdem Parkett in Hagen (29:26) sowie in Großwallstadt (30:24). An den Spieltagen 30 bis 33 mussten sich die Dresdner daheim gegen Großwallstadt (27:33) und gegen Hüttenberg (31:33) sowie auswärts in Dormagen (33:29) und in Lübeck (29:27) geschlagen geben.
Einsatzzeiten
Insgesamt setzte das Trainerteam um Rico Göde in der abgelaufenen Saison 23 Feldspieler sowie 5 Torhüter ein. Dies zeigt einmal mehr die große Verletzungsproblematik in der abgelaufenen Spielzeit. Außerdem verdeutlicht diese Tatsache, dass es wichtig ist eine gute zweite Mannschaft sowie gute Nachwuchsarbeit zu haben. Inklusive des DHB-Pokals absolvierte der HC Elbflorenz 41 Saisonspiele. Kein Spieler konnte in allen Saisonspielen auf der Platte stehen. Marek Vančo und Mindaugas Dumcius verpassten lediglich eine Partie. Vincent Klepp und Marino Mallwitz konnten immerhin 39 von 41 Spielen absolvieren.
Wurfquote
Die Wurfquote über alle Saisonpartien hinweg betrug 58,87 %. Von 1.957 Würfen fanden 1152 den Weg ins Tor. Hinzu kommen sechs Torerfolge durch die Torhüter. Während der Saison 2021 / 2022 lag die Wurfquote noch bei 62 %. Erfolgreichster Werfer der Dresdner in der Saison 2022 / 2023 war Lukas Wucherpfennig mit 229 Toren bei 306 Versuchen. Dies entspricht einer Quote von 74,84 %. Außerdem ist der Rechtaußen mit der Rückennummer 5 mit 6,02 Toren pro Partie der Spieler, der die meisten Tore pro Spiel erzielt. Der treffsicherste Spieler mit mindestens zehn Saisoneinsätzen war Philip Jungemann. Er erzielte 80 Tore bei 103 Versuchen. Damit fanden 77,67 % seiner Würfe den Weg ins Tor. Vor allem bei den Wurfquoten aus dem Rückraum zeigt sich deutlicher Verbesserungsbedarf. Lediglich Neuzugang Christodoulos Mylonas (51,16 %), Ivar Stavast (55,04 %), Mindaugas Dumcius (50,74 %) und Sebastian Greß (56,63 %) konnten mehr als die Hälfte ihrer Würfe im Tor unterbringen. Die Wurfquoten der verbleibenden Spieler lagen teilweise deutlich unterhalb der 50 %-Marke. In der kommenden Saison sollten sich diese Werte wieder deutlich nach oben entwickeln.
Strafwürfe
Insgesamt wurden den Dresdnern in der abgelaufenen Spielzeit 157 Siebenmeter zugesprochen. Davon konnten 126 erfolgreich verwandelt werden. Dies entspricht einer Erfolgsquote von 80,25%. Damit bewegt sich das Team aus der sächsischen Landeshauptstadt auf ähnlichem Niveau wie in der Vorsaison (80,71 %). Immerhin sechs Spieler traten von der Siebenmeter-Linie an. Der erfolgreichste Schütze mit mindestens zehn Versuchen ist Julius Dierberg. Er verwandelte 13 von 16 Strafwürfen, was einer Quote von 81,25 % entspricht. Die Hauptlast der Siebenmeter trug Lukas Wucherpfennig, der 103 von 128 Strafwürfen verwandeln konnte (80,47 %).
Strafen
Neben den Toren gehören auch die Strafen zum Handballsport dazu. 159 Zeitstrafen wurden gegen die Spieler des HC Elbflorenz ausgesprochen. Nils Kretschmer war mit 35 Hinausstellungen der Spitzenreiter in dieser Kategorie. Er erhielt ebenfalls die meisten Gelben Karten (10 – von insgesamt: 32). Marek Vančo war der Spieler, der die meisten Roten Karten gezeigt bekam (2 – von insgesamt: 6). Auch die einzige Blaue Karte der Saison wurde gegen den tschechischen Linksaußen ausgesprochen.
Torhüter
Abschließend dürfen auch die Torhüter nicht vergessen werden. Insgesamt bekamen die fünf eingesetzten Keeper des HC Elbflorenz 1.636 Würfe aufs Tor. Davon konnten sie immerhin 461 abwehren. Dies entspricht einer Fangquote von 28,18 %. In der Saison 2021 / 2022 lag die Quote bei 28,19 % und war somit nahezu identisch. Die Hauptlast der Spielzeit fiel dabei auf Marino Mallwitz und Marius Noack. Mallwitz parierte 313 von 1075 Würfen und hielt somit 29,12 % der Bälle auf sein Tor. Er ist damit der statistisch beste Torhüter der Saison. Noack konnte 107 Paraden bei 410 Würfen feiern. Die Quote von 26,10 % ist somit nur unwesentlich schlechter. Nach seiner Verletzung kam auch Max Mohs wieder verstärkt zum Einsatz. In 12 Partien parierte er 41 von 151 Würfen. Seine Fangquote liegt bei 27,15 %. Die eben genannten Werte zeigen, dass das Torhüter-Trio in der abgelaufenen Saison meistens konstant performen konnte. Jedoch zeigt sich auch, dass es zu den besten Torhütern der Liga sicherlich noch Luft nach oben gibt. Außerdem standen für die 1. Mannschaft auch die Torhüter Jan Drefahl (ein Spiel) sowie Tillmann Prager (zwei Spiele) in Kader des HCE. Beide Keeper kommen hauptsächlich im Perspektivteam des HC Elbflorenz in der MHV-Oberliga zum Zug und hatten bei ihren Einsätzen in der 2. Handball-Bundesliga keine Spielzeit. Insgesamt konnten die Torhüter 37 Strafwürfe der Gegner parieren. Marino Mallwitz war mit 20 Paraden vom Strich am erfolgreichsten. Es folgen Max Mohs mit neun Paraden, sowie Marius Noack mit acht Paraden der gegnerischen Siebenmeter.
Statistische Aufarbeitung: Rick Engelmann
Die Statistiken in der Übersicht:
Gesamtzahl an Zuschauern in 19 Heimspielen: | 27.777 |
Durchschnittliche Besucherzahl pro Partie: | 1.462 |
Höchste Zuschauerzahl: |
Pokal: 2.585 ausverkauft (Achtelfinale DHB-Pokal gegen TBV Lemgo-Lippe) Liga: 2.009 (21. Spieltag gegen SG BBM Bietigheim) |
Niedrigste Zuschauerzahl: | 803 (9. Spieltag gegen Eulen Ludwigshafen) |
Höchster Sieg: | 33:26 Heimsieg gegen die HSG Konstanz (25. Spieltag) |
Höchste Niederlage | 25:34 Auswärtsniederlage beim Dessau-Roßlauer HV 06 (37. Spieltag) |
Teams gegen die der HC Elbflorenz zweimal gewinnen konnte: | HBW Balingen-Weilstetten, HC Empor Rostock, HC Motor Zaporizhzhia |
Längste Siegesserie des HC Elbflorenz: (13. bis 17. Spieltag) |
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Längste Niederlagenserien: (9. bis 12. Spieltag)
(30. bis 33. Spieltag) |
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Marek Vančo | 40 Einsätze |
Mindaugas Dumcius | 40 Einsätze |
Marino Mallwitz | 39 Einsätze |
Vincent Klepp | 39 Einsätze |
Lukas Wucherpfennig | 38 Einsätze |
Ivar Stavast | 38 Einsätze |
Leon Wellner | 36 Einsätze |
Nils Holger Kretschmer | 36 Einsätze |
Gesamt-Wurfquote (Team): | 58,87 Prozent |
Gesamt-Treffer (Team): | 1152 Tore |
Gesamt-Treffer (Torhüter): | 6 Tore |
Bester Werfer (Spieler): | Lukas Wucherpfennig (229 Tore) |
Durchschnittl. meiste Tore pro Spiel (Spieler): | Lukas Wucherpfennig (6,02 Tore) |
Beste Wurfquote (Spieler): | Philip Jungemann (77,67 Prozent) |
Erhaltene Siebenmeter: | 157 |
Verwandelte Siebenmeter: | 126 |
Erfolgsquote Siebenmeter: | 80,25 Prozent |
Angetretene Spieler: | 6 Spieler |
Erfolgreichster Siebenmeter-Schütze: | Julius Dierberg (13 Treffer – 81,25 Prozent) |
Meiste Siebenmeter-Treffer: | Lukas Wucherpfennig (103 Treffer – 80,47 Prozent) |
Erhaltene gelbe Karten: | 32 |
Meiste gelbe Karten: | Nils Holger Kretschmer (10) |
Erhaltene Zeitstrafen: | 159 |
Meiste Zeitstrafen: | Nils Holger Kretschmer (35) |
Erhaltene rote Karten: | 6 |
Meiste rote Karten: | Marek Vančo (2) |
Erhaltene blaue Karten: | Marek Vančo (1) |
Torhüter mit Kadernominierung: | 5 |
Gesamtwürfe aufs HCE-Tor: | 1.636 Würfe |
Abgewehrte Würfe aufs HCE-Tor: | 461 Würfe |
Gesamtfangquote: | 28,18 Prozent |
Meiste parierte Würfe: | Marino Mallwitz (313 Würfe) |
Beste Fangquote: | Marino Mallwitz (29,12 Prozent) |
Abgewehrte Strafwürfe aufs HCE-Tor: | 37 Strafwürfe |
Meiste abgewehrte Strafwürfe: | Marino Mallwitz (20 Strafwürfe) |