Änderungen im Regelwerk seit dem 01.07.2022
Mit dem formellen Beginn der neuen Spielzeit zum ersten Juli gibt es im Handball nach 2016 weitere Regeländerungen. Diese betreffen den Anwurf, das Passive Spiel sowie den Schutz der Torhüter. Zusätzlich wird in der Bundesliga, wie bereits in internationalen Wettbewerben Standard, der Auszeit-Buzzer zum Einsatz kommen.
Anwurfkreis zur schnellen Mitte
Aus dem Bundesliga-Handball ist der Kreis optisch bereits bekannt, zukünftig bekommt dieser auch eine praktische Bedeutung: Der Anwurf ist durch den ausführenden Spieler innerhalb des Kreises auszuführen. Während ein Spieler bislang mit einem Fuß auf der Mittellinie stehen musste, darf sich dieser von nun an innerhalb des Kreises ohne Beachtung der Schritt- und Prellregeln für drei Sekunden bewegen. Die abwehrende Mannschaft hat sich außerhalb des Kreises zu bewegen, darf allerdings wie beim Abwurf direkt an der Begrenzung des Kreises ohne Beachtung der Abstandsregel aufhalten. Der Anwurf zählt als ausgeführt, wenn der Ball die Hand des Werfers verlassen und die Begrenzungslinie überschritten hat. Für die Ausführung bedarf es allerdings weiterhin den Anpfiff des Schiedsrichters, anschließend dürfen die Mitspieler die Mittellinie überschreiten. Geplant ist eine Umsetzung der neuen Regel bis in alle Amateurligen, die praktische Umsetzung durch Nacharbeitung der Anwurfkreise ist aktuell noch offen und obliegt dem DHB beziehungsweise den Landesverbänden.
Kopftreffer mit Hinausstellungen bestrafen
Wird der Torwart aus einer freien Spiel- bzw. Wurfsituation heraus am Kopf getroffen, ist eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe des Werfers möglich. „Wir wollen die Gesundheit der Keeper mehr schützen, daher begrüßen wir die Entscheidung der IHF“, sagt Kay Holm, Schiedsrichter-Lehrwart des Deutschen Handballbundes. Es sei eine weitere Möglichkeit, unsportliches Verhalten zu unterbinden.Kopftreffer gegen den sich nicht bewegenden Torwart oder gegen den Kopf eines Abwehrspielers beim direkten Freiwurf wurden bereits zuvor im Handball geahndet – und zwar mit einer Disqualifikation, also einer Roten Karte.
Vier Pässe beim passiven Vorwarnzeichen
Erkennen die Schiedsrichter ein passives Spiel und zeigen dieses durch das passive Vorwarnzeichen an, haben die Mannschaften aktuell noch bis zu sechs Pässe, um sich eine klare Torgelegenheit zu erspiel. Zukünftig wird die Passanzahl auf lediglich vier Pässe reduziert. Alle anderen zum passiven Spiel gehörenden Regeln bleiben erhalten.
BUNDESLIGA: Auszeit-Buzzer
Neben den genannten Änderungen im Regelwerk werden technische Neuerungen vorgenommen. So soll ein sogenannter Auszeit-Buzzer die Grüne Karte ersetzen. Will der Trainer eine Auszeit nehmen, drückt er künftig also auf einen Buzzer, anstatt die Grüne Karte aus der Hosentasche zu ziehen und auf den Zeitnehmertisch zu legen. Die Änderung betrifft zunächst nur die Handball-Bundesliga, die 2. Liga zieht im Winter nach.