Mehr Spannung geht nicht – A-Jugend zieht in die Jugendbundesliga ein
Nach dem nervenaufreibenden Spiel gegen die HSG Verden-Aller, was die Jungs um das Trainerteam Metzner/Cal nach langem Rückstand in der zweiten Hälfte doch noch in der Schlussphase drehen und mit einem Tor gewinnen konnten, hatte die HSG unter der Woche etwas überraschend – in der Vorrunde verlor Verden mit 12 Toren – den TSV Anderten 19:21 geschlagen. Somit hatten die Jungtiger am 17.07.2021 ein echtes Endspiel gegen eben jenen TSV um den Einzug in die Jugendbundesliga 2021/22.
Mit dieser Ausgangslage ist das immer so eine Sache: Zum Einen hätte man Mittwoch schon auf der Couch aufsteigen und so allen Druck ablassen können, zum Anderen ist ein Aufstieg nach einem spannenden Spiel vor den eigenen Fans natürlich viel emotionaler. Und das Wort „Spannung“ verkörperten die Jungs am vergangenen Samstag noch extremer, als noch eine Woche zuvor in Verden.
Doch nun zum Spiel: Die Anfangsphase plätscherte ein wenig vor sich hin. Beide Teams hatten in der Abwehr noch Probleme wirklichen Zugriff zu finden. Das Dresdner Angriffsspiel lief gut und beim Stand von 7:5 in der 12. Minute lief noch alles nach Plan. Doch mit der gewohnten Rotation im Spiel der Dresdner, um die Kräfte aller Akteure zu schonen und für Entlastung zu sorgen, verloren die Gastgeber ihren so genannten „flow“, Anderten drehte das Spiel und zog zur 25. Minute auf 9:13 davon. Mit einem für die Moral extrem wichtigen 3:0 Lauf kurz vor dem Pausentee konnte der HC doch noch auf -1 verkürzen – somit gingen beide Teams beim Stand von 15:16 in die Kabine. Wenn die Teams dort geblieben wären, wäre aufgrund der Konstellation der ersten beiden Spiele dieses Dreiervergleiches der HC in der Jugendbundesliga gewesen.
Der Gedanke „-1 reicht“ wurde in der gesamten Trainingswoche nie in den Mund genommen, wurde jedoch sicher bei einigen der ca. 250 lautstarken Zuschauern in der BallsportARENA Dresden immer präsenter. Denn die Hannoveraner kamen deutlich besser aus der Kabine als die Hausherren. Besonders das starke Kreisläuferspiel der Gäste machte dem HC Probleme, während man selbst einige klare Chancen nicht nutzen konnte. Und so sah man sich in der 38. Minute beim Stand von 16:21 auf ein Mal einem 5-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Das Trainerteam reagierte. Die 4:2-Deckung, mit der schon eine Woche zuvor das Spiel gedreht wurde, sollte nun helfen. Und der TSV tat sich sichtlich schwer gegen diese offensive Abwehr. Die vorgezogenen Verteidiger konnten ein ums andere Mal den Ball klauen und den Dresdnern so einige einfache Tore über das Tempospiel bescheren.
Doch genau so schnell wie die Jungtiger sich in der 47. Minute auf ein Tor herangearbeitet hatten, so schnell waren die Jungs aus Anderten in der 50. schon wieder auf 23:27 enteilt. Die Zeit wurde knapper und die Luft auf den Rängen dünner. Die einzigen, die sich von dem erneuten Rückstand nicht beeindrucken ließen, war die Mannschaft mit dem Tiger auf der Brust. Ob Abgezocktheit, Vertrauen in die eigene Stärke oder auch ein wenig Matchglück – die Jungs arbeiteten weiter, kämpften weiter um jeden Ball, warfen vorn in jeden Zweikampf alles rein, was sie noch im Tank hatten. Und das, während der TSV, durchaus auch durch die aufgeheizte Stimmung in der Halle, zunehmend nervös zu werden schien und immer noch kein konstantes Mittel gegen die offensive Deckung der Hausherren gefunden hatte. Mit jedem Tor was Dresden nun näher heran kam, stiegen die Dezibel in der Halle, in der 59. Minute dann mal wieder das rettende „-1“ beim Stand von 29:30. Ballgewinn nach der darauf folgenden Auszeit der Gäste. Daraufhin der Ausgleich. 30:30. Die Halle tobt. Anderten geht in die Manndeckung, müssen dem HC einen Wurf zulassen. 31:30. Die Uhr läuft runter. Spielende. Bundesliga.
In den Sekunden, Minuten und Stunden nach dem Spiel entlud sich sowohl bei den Spielern, aber auch bei den Trainern und den Verantwortlichen des Vereins all der Druck und all die Spannung, welche sich in den letzten Wochen und Monaten angestaut hatte. Die Jungs hatten eine extrem starke Mentalität bewiesen und sich für viel Arbeit und Verzicht in den letzten Monaten belohnt. Die Freude war grenzenlos und es wurde dem Anlass angemessen zelebriert. Selten Stand ein Spiel mehr für das Wort „Spannung“. Das erste Mal in der Vereinsgeschichte hatte es eine Mannschaft des HC in die Jugendbundesliga geschafft. Großer stolz bei allen Offiziellen auf dieses tolle Team machte sich breit.
Pressestelle HC Elbflorenz