Nach dem Debakel in Eilenburg war ein Sieg zuhause im Derby gegen die NSG Dresden Pflicht.
Allerdings stand schon vorab fest: Es wird ein schweres Spiel! Schon das glückliche Unentschieden im Hinspiel zeigte in aller Blöße: Diese Jungs sind eine harte Nuss, die es zu knacken galt. Wie schon im Heimspiel gegen die Jugend des DHFK spielten wir Centercourt. Die Ränge waren gut gefüllt und der Starspieler aus Berlin Franz Gerold wollte sich das Spektakel ebenfalls nicht entgehen lassen. Man könnte sagen die Voraussetzungen waren optimal. Jetzt musste nur noch das im Training gezeigte auf die Platte gebracht werden.
Die Radebeuler Schiedsrichter pfiffen an und die Jungs vom NSG Dresden gingen auf in ihren ersten Angriff. Nach einem ersten Wurf von Erik Petzold, dem unangefochtenen Topspieler der Gäste, und einer starken Parade von Niels, kam es direkt zum ersten Siebenmeter. Doch Niels kriegt auch den zu greifen. Davon bestärkt, ziehen die Jungs in ihren ersten Angriff. Ohne viel Geplänkel geht der Ball sofort an den Kreis, wo Martin ungehindert zum 1:0 trifft. Der Grundstein für ein gutes Spiel war gelegt. Allerdings wirkte sich dieser schnelle Treffer etwas zu beflügelnd aus, weshalb die beiden darauffolgenden Angriffe zu überhastet weggeworfen wurden. Allerdings stand die Abwehr bei den Jungtigern gut und man konnte oftmals den Schwung des Gegners durch Stoppfouls verhindern. Allerdings gelang es kaum aus den Ballgewinnen in der Abwehr Tore im Angriff zu generieren, zu schlecht war die Chancenverwertung. Die Angriffe der Gäste dauerten im Schnitt gut eine Minute während sich die Jungtiger meist nur wenige Sekunden für ihre Angriffe nahmen. Sie konnten sich zum 6:3 absetzen und so eine Auszeit erzwingen. Die Karten wurden neu gemischt und es stand 6:6, die Auszeit hatte dem Gegner gutgetan. An Chancen mangelte es bei den Jungtigern nicht, allerdings dafür an Treffern umso mehr. Das Spiel schien sich zu wenden und nachdem es 7:8 gegen den Gastgeber stand zog der Trainer die logische Konsequenz, eine kurze Verschnaufpause und die Chance sich nochmal zu sammeln, so kurz vor der Pause. Die Folge war ein torreicheres Spiel, allerdings auf beiden Seiten. Nach dem Pausenpfiff gab es noch einen direkten Freiwurf, den Erik Petzold makellos verwandelte. Mit diesem Schlag ins Gesicht gingen die Jungs mit 2 Toren im Hintertreffen in die Pause (10:12). Zehn Minuten waren Zeit genug für die Spieler sich zu erholen und für die Zuschauer sich Popcorn zu besorgen denn allen war bewusst, hier bahnte sich ein Krimi an, in Blockbuster-Manier.
Die neue Taktik hieß: Übergang von Rückraum Rechts zum Kreis, das Spiel mit zwei Kreisläufern bereitete den Jungs vom NSG Schwierigkeiten und brachte Tore auf der Seite der Jungtiger. Die Gastgeber verkürzten auf 13:14 und hatten in der Überzahl nun die Chance zum Ausgleich. Das harte Einsteigen gegen Malte Wächter auf Außen bescherte ihnen einen 7-Meter. Cedric Weiser sollte werfen, die Halle schwieg und spaltete sich dann in eine feiernde und eine sich ärgernde Hälfte denn Cedric traf und es stand wieder Unentschieden. Allerdings hielt die Freude nur kurz, denn Petzold traf zum 14:15 und Ben Brucker bekam eine 2-Minuten- Strafe. Aber die Trommler waren durch ihr fleißiges Anfeuern in der Lage die Unterzahl zu kompensieren und so blieben die Tiger dran. Die Stimmung in der Halle und auf dem Spielfeld begann hitziger zu werden, 2-Minuten-Strafen häuften sich auf beiden Seiten. Lange stand es 16:16 bis Martin Haugk zum Führungstreffer traf. Zwar waren noch 15min zu spielen, dennoch war es wichtig nach der langen Phase, die man hinterherhinkte, wieder das Zepter in die Hand zu nehmen. Der Treffer zur Zwei-Tore Führung durch den stark spielenden Tim Kotte zwang die Gäste zum erneuten Griff zur Grünen Karte. Wir verdichteten gut zur Mitte und nahmen Erik Petzold einen Großteil seiner Stärke. Sowohl im Zweikampf als auch im Verbund überlegen, verbesserte sich die Abwehrarbeit 10 Minuten vor Ende enorm. Aber auch Danny im Tor wuchs über sich hinaus. So stand es 21:18. Und die Schlussphase bahnte sich an. Man konnte von Glück reden, dass sich die leichtsinnig weggeworfenen Angriffe nicht rächten. Und so konnte sich unsere Jungs immer weiter absetzen. Allerdings waren die Jungtiger kurz vor Schluss in doppelter Unterzahl. Durch viel Druck auf den Halben kam Malte zur Wurfchance und holte einen Siebenmeter raus, diesen verwandelte Cedric zwar, übertrat allerdings, also kein Treffer und wieder zurück in die Abwehr. Nur noch zwei Tore trennten die beiden Mannschaften, doch noch drei Minuten lagen zwischen den Jungtigern und dem Schlusspfiff. Danny hielt neben den Bällen von Außen und Halb auch noch einen Siebenmeter. Es stand 22:21 und keine Minute war noch zu spielen, da fordert Kay Blasczyk im rechten Moment zur Auszeit. 10 Sekunden vor Schluss sicherte Tim Kotte mit dem 23:21 den Sieg. Es war ein Spiel auf Augenhöhe mit einer dramatischen Schlussphase. Ein Sieg wäre für beide Seiten verdient gewesen. Dennoch gelang der B-Jugend der NSG Union Dresden ein Achtungserfolg, der nach der Niederlage in Eilenburg wieder hoffen lässt.
Matteo Neufing