Am 26. August 2017 um 19:02 und 20 Sekunden begann die Zweitligageschichte des HC Elbflorenz Dresden. Nur 30 Sekunden später hatte René Boese mit seinem Treffer zum 0:1 und so mit dem ersten Zweitligatreffer für den HC Elbflorenz Vereinshistorie geschrieben.
Auch wenn der Bergische HC durch einen Arnesson- und zwei Gutbrod-Treffer den besseren Start hatte (3:1), gehörten doch weite Teile der 1. Halbzeit den Dresdnern. Nach dem Mario Huhnstock in der 8. Minute seine zweite Parade spektakulär verbuchen konnte, erzielte Gabriel De Santis nur 40 Sekunden später die erste HC-Führung zum 3:4. Der schwedische Linkshänder spielte eine starke 1. Halbzeit. In der Folge blieben die Dresdner leicht spielbestimmend. Heim-Trainer Sebastian Hinze, welcher mit dem Spiel seines Teams zunehmend nicht zufrieden war, nahm in der 16. Minute beim Spielstand von 6:8 eine Auszeit. Die fruchtet zunächst nicht, denn die Gäste legten durch Greß und Dierberg noch zwei Treffer drauf (6:10). Ab der 23. Minute (7:11) verloren die Dresdner jedoch Faden. BHC-Trainer Hinze hatte kurz zuvor auf eine 5:1-Deckung umgestellt und das wirkte zunächst. Innerhalb von 145 Sekunden verspielten die Sachsen ihre Führung. Als BHC-Kapitän Kristian Nippes zu Beginn der 25. Minute zum 11:11 traf, hatte sich der HC Elbflorenz in der Phase davor zwei schnelle Ballverluste sowie einen Fehlwurf geleistet. Die bis dahin wenig überzeugenden Löwen nutzten das, um ihrerseits schnelle Tore zu erzielen. Auch eine zwischenzeitliche Auszeit brachte die Dresdner nicht wieder in die Bahn. Zweimal kaufte BHC-Keeper Rutschmann den Dresdner Bälle ab und das Heimteam münzte die Ballgewinne, mit einem Treffer durch den an diesem Tag sehr starken Arnor Thor Gunnarsson sowie einem weiteren, durch BHC-Kapitän Kristian Nippes, in eine 13:11 Führung um. Mit dem 6:0-Lauf im Rücken ging es dann für die Hausherren in die Kabine, denn der letzte Wurfversuch des HC Elbflorenz endete spektakulär bei BHC-Keeper Rutschmann.
Trotz kleiner Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten, starteten die Dresdner besser in die 2. Halbzeit als der BHC. In der 36. Minute hatte der HC Elbflorenz durch einen De Santis-Treffer wieder auf Remis gestellt (14:14). Im Rückblick folgte nun der kurze Abschnitt, welcher die Pöhler-Sieben in einer engen Partie vorentscheidend ins Hintertreffen brachte. Die Gäste kassierten innerhalb kurzer Zeit zwei Zeitstrafen. Die Hausherren nutzten dies zu vier Treffern in Folge und führten so in der 39. Minute 18:14. Dem HC Elbflorenz war in dieser Phase, trotz des Einsatzes des 6. Feldspielers in Unterzahl, nicht gelungen einen Treffer zu markieren. Zudem wurde vor allem in dieser Phase sichtbar, dass das Überzahlspiel der Gastgeber an diesem Tag eine höhere Qualität besaß als dass der Dresdner. Der HC Elbflorenz berappelte sich aber wieder und konnte angeführt durch einen starken Julius Dierberg auf Linksaußen bis zur 49. Minute noch einmal auf ein Tor verkürzen (22:21). Dem Neuzugang gelangen am Ende des Tages 6 Treffer. HC-Coach Christian Pöhler sagte zu dieser Phase: „Wie wir heute nicht nur in dieser Phase Rückstände wettgemacht haben, hat mich wirklich beeindruckt. Damit bin ich sehr zufrieden.“ In der 56. Minute hatte der Top-Favorit aus dem Bergischen den HC immer noch nicht abgeschüttelt. Gabriel De Santis hatte gerade zum 23:22 getroffen. Dabei hatten die Dresdner zuvor eine Überzahl clever genutzt. Als sich die Landeshauptstädter aber nun beim 24:22 durch Roman Becvar einen Fehlwurf leisteten und die Hausherren durch Max Darj zum 25:22 trafen, war das Spiel zwei Minuten vor dem Ende entschieden. Eine anschließende Auszeit des HC Elbflorenz brachte die Wende nicht mehr und der BHC gewann mit 26:23 denkbar knapp.
Fazit: Was überwog bei den Dresdnern nach dem Spiel mehr, der Stolz auf eine starke Zweitligaprämiere beim einem Top-Aufstiegskandidaten oder die Enttäuschung, im Bewusstsein, dass noch mehr möglich war? Trainer Christian Pöhler sagte dazu: „Man fühlt irgendwie beides, Stolz und Enttäuschung. Wenn wir beim BHC eine Chance bekommen, wollten wir diese eigentlich auch nutzen. Ich denke, die Chance zumindest einen Punkt mitzunehmen war da. Letztendlich müssen wir aus den schwächeren Phasen im Spiel schnell lernen. Wir haben heute eine starke Abwehr gespielt. Allerdings vielleicht auch drei oder vier technische Regelfehler zu viel gemacht.“ Am Ende bleibt festzuhalten, der HC Elbflorenz verkaufte sich als Neuling beim Bergischen HC 60 Minuten sehr teuer. In diesem Sinne kann man trotz der Niederlage von einem gelungenen Start in die 2. Liga sprechen.
Tore: Huhnstock/Halfmann (beide Tor), Quade 1, Becvar 1, Kammlodt, Zele 2, Greß 1, Hoffmann, Flödl 1, De Santis 6, Buschmann 2, Dierberg 6, Boese 3/1, Jurgeleit, Hruscak, Gugisch