Wie wichtig jedes Tor Vorsprung, wie wichtig jede Abwehraktion, wie wichtig jeder Wurf auf’s gegnerische Tor und wie wichtig jeder Auswärtspunkt ist, hat die Partie des Perspektivteams am vergangenen Samstag bei vor allem in der 2. Halbzeit „pantherstark“ kämpfenden Händelstädtern gesehen. Sowohl den Spielern, dem Trainerstab als auch den 2 händevoll mitgereisten Dresdner Unterstützern auf den Rängen konnte man die Erleichterung nach 60 Minuten ansehen.
Bereits vor Anwurf der Partie mussten die Dresdner auf 2 Verletzungsausfälle vom Vorabend reagieren. Viehweger und Prager waren nicht einsatzfähig. Zu Begin des Spiels gab es keinerlei Abtastphase und die Hallenser Hausherren führten schnell 2:0. Ebenso schnell war der Vorsprung durch Philipp Grießbach und Oskar Emanuel wieder ausgeglichen. Dann besannen sich die Mannen von Rico Göde auf ihre Stärken: aus einer starken Abwehr heraus schnelle Tempogegenstöße zu laufen. Das mit der Abwehr funktionierte zuweilen sehr gut. Den Zuschauern wird sicherlich der 3-fache Block durch 2mal Kleinert und 1mal Marschall im Gedächtnis bleiben und die Universitätssportler zur Verzweiflung gebracht haben. Mit den Tempogegenstößen war es bereits in dieser Phase so eine Sache. So trafen Boese, Noguchi und Cornelius aus schnellen Kontern, verwarfen aber mindestens genauso viele gegen einem an diesem Tag glänzend aufgelegten Franz Flemming im Kasten des USV. Der 11-malige Torschütze des Spieltags René Boese netzte 40 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff zum Pausenstand von 10:16 ein.
In der 2. Hälfte schien alles genauso weiterzulaufen wie in den ersten 30 Minuten. Teils knochenfrei verwandelten Weinand und Cornelius Treffer 19 und 20 für den HC zu einer zwischenzeitlichen 7 Tore Führung. Dann jedoch begann die Zeit der Gastgeber. Tor um Tor mit viel Wille und Mut kämpften sich die Hallenser wieder heran. Es war auch die Zeit der Unparteiischen, deren Entscheidungen zuweilen beiden Mannschaften nicht das klare Gefühl vermittelten, welcher Art der Regelwerkauslegung sie folgten. Gute 49 Minuten waren gespielt als Chris Thiele vom 7m-Punkt für die Saalestädter traf und der Vorsprung des Perspektivteams auf 2 Tore schmolz (22:24). Das Spiel sollte bis zur letzten Sekunde so spannend bleiben und die Zuschauer auf den Rängen teils in Rage versetzen. Als der USV 4 Minuten vor Schluss auf 1 verkürzte (26:27) waren es Oskar Emanuel und René Boese, die die Ruhe behielten und in der schwächsten Phase der Dresdner auf 27:30 erhöhten. Die letzte Spielminute war dann für alle Zuschauer die reinste Achterbahnfahrt: Franz Flemming parierte nach dem zwischenzeitigen Anschlusstreffer der Hallenser (29:30) kurz vor Schluss einen Wurf von Tom Hartmann und die Hallenser kamen noch einmal in Ballbesitz. Der direkte Freiwurf aus zentraler Position aus ca. 11m blieb zum Glück der Dresdner im Block bei Kleinert und Marschall hängen – wo sonst?
Bilder: Stephanie Fleischer & Frank Rupprecht