DERBYSIEG! – #zwoote lässt Pirna in der 2. Halbzeit keine Chance
Die Vereinshymne der Pirnaer verbreitet nahezu Stimmung wie auf dem Ballermann. Einzig die Feier sollte am Ende ausbleiben, jedenfalls auf Pirnaer Seite. Ansonsten war das Derby wie eine kleine Reise in die Vergangenheit, das betrifft teilweise die Besetzung, aber auch die Stimmung. Das ein Spieler wie Jiri Boucek immer noch in Lebensgröße im oberen Foyer der Halle steht, zeigt aber auch, die Vergangenheit überstrahlt die Gegenwart auf dem Sonnenstein bei Weitem.
Den ersten Treffer erzielte Alexander Matschos mit einem Strich von Halblinks. Das 1:1 konnten die Pirnaer nur kurze Zeit später durch Torsten Schneider erzielen. Erwähnter Schneider lieferte sich in der 1. Halbzeit eine Art Privatduell mit dem spielenden Trainer der Dresdner. Beide erzielten einige sehenswerte Tore. Insgesamt hatten die Pirnaer den besseren Start und führten nach gut 10 Minuten mit 5:2. Jetzt brachte sich der Gastgeber jedoch durch einen Wechselfehler und anschließende Unterzahl selber aus dem Takt. Die Dresdner kamen gleichzeitig immer besser ins Spiel und markierten nun 4 Treffer in Folge (5:6). In der Folge blieb die Partie eng, der HC aber immer etwas vorn. Beim Stand von 8:9 verloren die Dresdner alerdings kurz den Faden. Leichte Passfehler brachten für das Heimteam teilweise infach Kontertore und so führte der ESV auf einmal mit 11:9. Der HC stellte durch zwei Matschos-Treffer aber umgehend wieder auf Remis (11:11). Mit der starken Abwehraktion sowie einem punktgenauen Konterpass konnte der HC 1 Sekunde vor dem Pausenpfiff durch Bastian Eckart sogar 12:13 in Führung gehen. Dabei zeigte sich schon in der 1. Halbzeit, dass der HC mit Mario Scholz im Angriff und noch mehr in der Defensive den idealen Joker aus der 3. Mannschaft gezogen hatte. Wohl dem, wer so eine 3. Mannschaft hat!
Die 2. Hälfte sollte eine so nicht erwartete Dominanz bringen, denn um so länger das Spiel dauerte, um so weniger fiel den Sonnensteiner gegen die starke Dresdner Deckung ein. Bis zur 49. Minute warf der ESV lediglich 3 Tore. Torsten Schneider hatte sein Pulver bspw. in der 1. Halbzeit im Wesentlichen verschossen. Er bekam von seinen Teamkollegen aber auch kaum Unterstützung. Einzig Spielmacher Krzysztof Filip Kusal konnte in Teilen noch überzeugen. HC-Trainer Rico Göde sagte nach der Partie: „Wir hatten eine gute Abwehr, Pirna hat es uns aber auch leicht gemacht, da sie immer wieder durch die Mitte wollten.“ Gestützt auf die Abwehr und einen stark haltenden Marcel Balster konnte der HC mit zunehmender Spieldauer den Vorsprung immer mehr ausbauen. In der 47. Minute führte der HC sogar mit 6 Toren (15:21). Auch weil die Pirnaer Abwehr immer wieder einen Schritt zu spät kam und oft zu ungestüm agierte. Dies brachte dem ESV in der Endphase dann auch zwei berechtigte rote Karten ein. Ab der 45. Minute hatte man nicht mehr wirklich das Gefühl, dass die Partie kippen könnte. Zwar leisteten sich die Dresdner zwischen der 47. und 54. Minute noch einmal ein paar Fehlwürfe, aber am Ende lief das Heimteam in der 2. HZ zu sehr der Musik hinterher. So gewann der HC am Ende verdient mit 20:26.
Fazit: Einige ESV-Fans hatten vor dem Spiel hellseherische Fähigkeiten, anders ist der Schriftzug „HC=RB“ auf einem Plakat nicht zu verstehen, denn der HC war an diesem Tag Realistisch gesehen Besser. Die Eisenbahner sehen sich nach dem Spiel mit der Tatsache konfrontiert, in der Region derzeit nur die Nummer 3 zu sein. Das kuriose daran, der HC steht derzeit gleich zweimal vor Handball-Pirna. Die Stimmung war einem Derby angemessen. Beide Fanlager gaben bis zum Schluss Vollgas! Die Dresdner gewannen das Spiel vor allem aufgrund einer überragenden Abwehr mit einem starken Marcel Balster dahinter. Des Weiteren verteilte der HC im Angriff die Belastung auf viele Schultern. So traf bspw. auch ein erneut sehr guter Philipp Grießbach 6 mal. Bei Pirna gab es im handballerischen Angriffsperiodensystem fast nur das Element Schneider und das reicht an diesem Tag nicht. Die Dresdner haben nun sieben Spieltagen 8:6 Punkte und stehn so auf dem 5. Platz. Den Pirnaern ist zu wünschen, dass sie bald wieder in die Spur finden.
Ein besonderer Dank gilt den fast 50 mitgereisten HC-Fans, welche die Mannschaft toll unterstützten.
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