Anforderungen steigen deutlich – Intensive Nachfrage der Clubs unterstreicht wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit
Köln, 10.12.2025 – Am heutigen Mittwoch gibt die Handball-Bundesliga GmbH zum zweiten Mal nach 2024 bekannt, welche Bundesligisten das Nachhaltigkeitszertifikat für das Jahr 2026 erworben haben. Dabei gewinnen im Prüf- und Vergabeverfahren insbesondere Kriterien der ökologischen Nachhaltigkeit an Bedeutung. Trotz der deutlich gewachsenen Anforderungen hatten 34 von 36 Profilclubs in der DAIKIN HBL und der 2. HBL das Nachhaltigkeitszertifikat 2026 beantragt. Nach Überprüfung durch den HBL-Zertifizierungsausschuss, der das Vergabeverfahren in Zusammenarbeit mit der Lizenzierungskommission verantwortet, wurde allen Anträgen stattgegeben.
Folgende Bundesligisten haben die verpflichtenden Nachweise erbracht und erhalten das Nachhaltigkeitszertifikat 2026:
DAIKIN Handball-Bundesliga (Alphabetische Reihenfolge): Bergischer HC, FRISCH AUF! Göppingen, Füchse Berlin, GWD Minden, Handball Sport Verein Hamburg, HC Erlangen, HSG Wetzlar, MT Melsungen, Rhein-Neckar Löwen, SC DHfK Leipzig, SG Flensburg-Handewitt, TBV Lemgo Lippe, ThSV Eisenach, THW Kiel, TSV Hannover-Burgdorf, TVB Stuttgart, VfL Gummersbach
2. Handball-Bundesliga (Alphabetische Reihenfolge): Dessau-Roßlauer HV 06, HBW Balingen Weilstetten, HC Elbflorenz 2006, HC Oppenweiler/Backnang, HSC 2000 Coburg, HSG Krefeld Niederrhein, HSG Nordhorn-Lingen, Eulen Ludwigshafen, TSV Bayer Dormagen, TuS N-Lübbecke, TuSEM Essen, TV Großwallstadt, TV Hüttenberg, VfL Eintracht Hagen, VfL Lübeck-Schwartau, 1. VfL Potsdam, SG BBM Bietigheim
Die wichtigsten Erweiterungen in der „Ordnung zur Erteilung des Nachhaltigkeitszertifikat“ sind:
Basis einer CO2-Bilanz schärft Umweltsensibilität: Die relevanteste Erweiterung in der „Ordnung zur Erteilung des Nachhaltigkeitszertifikat“ ist eine verpflichtende Erstellung und der Nachweis einer CO2-Bilanz durch spezialisierte Dienstleistungsunternehmen, mit dem die Validität der Bilanzen sichergestellt wird. Dabei umfasst der Nachweis einer CO2-Bilanz die Geschäftsstelle, die Spielstätte und auch die Trainingsstätten des beantragenden Bundesligisten.
Hebel zur Emissionsreduktion liegt im Mobilitätsbereich: Auch im professionellen Handballsport fällt ein wesentlicher Teil der Emissionen im Bereich der Mobilität an. Die Mehrheit der Fans kommt nach wie vor mit dem Auto. Doch es gibt in den Handball-Bundesligen Ansätze für alternative Transportmöglichkeiten, etwa ÖPNV-Tickets, kombinierte Eintrittskarten, Busse oder Sonderzüge. Ein Schritt in die richtige Richtung, dennoch schärft die HBL auch auf diesem wichtigen Spielfeld die Kriterien für Clubs, die das Nachhaltigkeitszertifikat erhalten wollen – erstmals ist eine Befragung der Fans zur Verkehrsmittelnutzung von Heim- und Auswärtsfahrten sowie eine Analyse des Reiseverhaltens verpflichtend.
Kreislaufwirtschaft gewinnt an Bedeutung: In diesem Bereich sieht die „Ordnung zur Erteilung des Nachhaltigkeitszertifikat“ für den Sektor „Abfall und Zirkularität“ die Vorlage eines Berichts über Müllkennzahlen an Heimspieltagen und in der Geschäftsstelle vor. Die HBL ist 2024 mit der Schwarz Gruppe eine strategische Partnerschaft eingegangen. PreZero, ein Unternehmen der Schwarz Gruppe, bringt seither seine Expertise in den Bereichen Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und Waste Management ein, indem es die HBL bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsprojekten, insbesondere im Bereich Kreislaufwirtschaft, unterstützt.
Soziales Engagement ist weiterhin Teil der Club-DNA: Von großer Bedeutung im Handball bleiben soziale Aspekte, wie Anti-Diskriminierung und -Rassismus. Vielfalt und Chancengleichheit stellen wichtige Themen dar, mit denen sich auch der Handball weiter und noch mehr beschäftigen wird. Auch im aktuell abgeschlossenen Prüfverfahren wurden von den Bundesligisten mehr als 100 soziale Projekte eingereicht.
Das Nachhaltigkeitszertifikat ist Teil der HBL-Nachhaltigkeitsstrategie, mit der ein gemeinsames, grundlegendes Verständnis für Nachhaltigkeitsaktivitäten im Profihandball entwickelt wird. Dazu hat die Handball-Bundesliga GmbH in Zusammenarbeit mit den Bundesligisten und unter Einbeziehung von Expertinnen und Experten Handlungsfelder definiert, die kontinuierlich weiterentwickelt werden. Bei der Entwicklung des Nachhaltigkeitszertifikates sind Einschätzungen der HBL-Task Force eingeflossen. Diese Arbeitsgruppe, die speziell für die Entwicklung von Themenfeldern und Nachhaltigkeitskriterien gegründet wurde, setzt sich aus Club-Vertreterinnen und -vertretern beider Profiligen, externen Experten sowie aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der HBL-Geschäftsstelle zusammen.