HC Elbflorenz kassiert erste Saisonniederlage beim Bundesliga-Absteiger Hamm-Westfalen
Die Dresdner Handballer starteten nicht gut ins Spiel. So ließ man gleich in der Anfangsphase vier klare Chancen weg, kassierte relativ zeitig die erste Zeitstrafe und leistete sich zwei Fehlabspiele. Quittung: Der Gastgeber aus Hamm führte schnell mit 6:1. Drei Tore davon erzielte der stark auftretende ASV-Rückraumspieler Nico Schöttle. Dass die Dresdner so zurücklagen, lag zunächst vor allem an ihnen selbst, hatten sie doch zu diesem Zeitpunkt schon klarste Einwurfchancen vergeben bzw. hatte Felix Hertlein im ASV-Tor für das Heimteam gehalten. Nach nicht einmal zehn Minuten war der HC Elbflorenz zudem erneut in Unterzahl und Julian Possehl hatte schon seine zweite Zeitstrafe kassiert. Danach nahm HCE-Trainer André Haber seine erste Auszeit. Anschließend bestraften die Hammer aber einen Dresdner Fehler schnell mit dem Treffer zum 7:1. Der HC drohte das Spiel zu verlieren, bevor es überhaupt richtig begonnen hatte. Auffällig auch, die Sachsen kamen mit dem offensiven Halbverteidiger der Gastgeber sehr schwer klar. Nach zwölf Minuten musste der HCE nach einer erneuten klaren und vergebenen Torchance, wieder eine Zeitstrafe hinnehmen. Anschließend kassierte man das 9:2 und 10:2. Die Fehlerquote bei den Sachsen war bis dahin erschreckend hoch, während dem Heimteam nahezu alles gelang. Umso mehr die erste Halbzeit verging, desto besser lief es beim ASV-Torschützen vom Dienst Fabian Husemann, der ein Tor nach dem anderen erzielte. Er traf in der ersten Halbzeit für seine Mannschaft 7/3 Mal. Nach 15 Minuten wachten die Dresdner dann auf. Bis zur 22. Minute hatte man vom einstigen Acht-Tore-Rückstand sechs Tore aufgeholt. Dabei traf der HCE sechs Mal in Folge. Das war auch ein Verdienst einer verbesserten Defensive. In der 24. Minute hatte man beim Treffer zum 11:12 sogar den Anschluss wiederhergestellt. Danach agierten beide Zweitligisten halbwegs im Gleichschritt und so stand es zur Halbzeit 17:15 aus Sicht des Heimteams. Auffällig, es war eine Hälfte mit vielen Zeitstrafen, nämlich sieben Stück, und mit zwei Mannschaften, die jeweils eine Phase zum Vergessen und eine sehr gute Phase hatten.
Die Chance zum 17:16 zu Beginn der zweiten Halbzeit vergaben die Sachsen und mussten ihrerseits das 15:18 hinnehmen sowie nach einem verworfenen Ball, das 15:19. Leider verfiel der HC in dieser Phase wieder etwas in die Muster der Anfangsphase und kam so etwas schleppend ins Spiel. Ergebnis war nur ein HC-Treffer bis Minute 37. So mussten die Dresdner, wie schon im ersten Spielabschnitt, immer einem Rückstand hinterherrennen. Denn der Gastgeber aus Hamm traf konstanter und hatte zudem in Felix Hertlein einen guten Vertreter seines Faches. So führte der Aufstiegsfavorit aus Hamm in Minute 39 wieder mit fünf Toren (22:17). HCE-Trainer André Haber sah sich danach zur nächsten Auszeit gezwungen. In dieser Spielphase war es für den ASV der wurfgewaltige Andreas Bornemann, der aus dem rechten Rückraum traf. Da die Gäste auch nach der Auszeit vor allem in der Abwehr keinen richtigen Zugriff fanden, lag man beim 21:26 in der 45. Minute immer noch mit fünf Toren zurück. Zu diesem Zeitpunkt war es dann der ASV-Halblinke Nico Schüttle, welchen die Dresdner zu oft nicht stoppen konnten. Im weiteren Spielverlauf hatte der HC mehrfach die Chance auf Drei-Tore-Abstand zu verkürzen, nutzte sie aber nicht. Als HC-Rückraumspieler Julian Possehl in der 52. Minute wegen Meckerns seine dritte Zeitstrafe erhielt und der HC in Unterzahl agieren musste, wurde es beim Spielstand von 25:30 immer schwerer, die Partie noch anders zu gestalten. Im Endeffekt ließ sich der ASV die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und gewann verdient mit 36:30.
Fazit: Warum der ASV einer der Top-Aufstiegsfavorit ist, konnte man in vielen Phasen des Spieles sehen. Die qualitative Tiefe des Teams ist vor allem in der Offensive hoch. Die Sachsen zeigten nach einem verpatzten Beginn viel Moral und Kampfgeist. Allerdings kassierte man mit 36 Treffern einfach zu viele Gegentore. Lichtblick war ab der 15. Minute die Dresdner Offensive, welche mit Ivar Stavast, Mindaugas Dumcius und Justin Döbler ihre Aktivposten an diesem Tag hatte.
HCE-Trainer André Haber nach dem Spiel: „Die Niederlage tut weh, weil die Ursachen bei uns liegen. In zu vielen Bereichen war das heute unzureichend. Das war etwas ein verkorkster Abend. Wir schaffen es den schlechten Anfang bis zum 12:13 zu reparieren. Zu Beginn der 2. Halbzeit hat Hamm dann aber erneut die bessere Phase. So war der ASV heute auch einfach die vier bis sechs Tore besser. Natürlich sind 36 Gegentore zu viel. So richtig schaffen wir es heute auch nicht, Abwehr und Torhüter gegen den Angriff des ASV zusammenzuführen. Dafür ist Hamm dann einfach zu stark besetzt.“
Tore: Mallwitz/Noack/Mohs (alle Tor), Wucherpfennig 3/2, Dierberg 3, Dumcius 6, Kretschmer, Aktas, Stavast 9, Greß 1, Klepp , Dobler 5, Dutschke, Thümmler 1, Possehl 2