HC Elbflorenz Dresden kämpft den TuSEM Essen mit 26:24 nieder
Vor 1.100 Zuschauern wollte der HC Elbflorenz Dresden gegen abwehrstarke und mit viel Selbstbewusstsein angereisten Essener den nächsten Sieg einfahren. Am Ende wurde es eine Nervenschlacht für Spieler wie Zuschauer.
Nach 1:25 Minuten erzielte der HCE den ersten Treffer der Partie durch Lukas Wucherpfennig. Die Essener zogen wenig später zum 1:1 vom Kreis nach. Der Treffer gelang Christian Wilhelm. Früh war bei beiden Teams zu erkennen, dass sie eine kompromisslose Abwehr spielen wollten. Dies gelang den Sachsen zunächst etwas besser und so führte der HC nach gut 10 Minuten mit 6:3. Dabei musste der Gast aus Essen einige schwere Würfe nehmen. Auch hatte Heimkeeper Marino Mallwitz bis dahin schon guten Paraden gezeigt. Nachdem die Dresdner eine freie Konterchance nicht zum 8:4 nutzten und zudem wegen eines Kopftreffers gegen den Essener Torhüter Lukas Diedrich eine Zeitstrafe kassierten, konnte der Gast aus dem Ruhrpott bis Minute 15 auf 6:7 aus eigener Sicht verkürzen. In der Phase danach war der HC Elbflorenz vor allem über den Kreis erfolgreich und der TUSEM über seinem Rückraum. Beim Spielstand von 11:8 und vier Treffern vom Kreis durch den HC, nahm Gästetrainer Michael Hegemann seine erste Auszeit. Prompt gelang dem Team aus dem Ruhrpott durch zwei Treffer der Anschluss zum 11:10. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 10 Minuten zu spielen. Nachdem die Sachsen anschließend mit einer Doppelchance an Essen-Keeper Diedrich scheiterten, konnte der Gast per Konter durch Tim Mast zum 11:11 abgleichen. Der 3:0-Lauf der Essener veranlasste nun André Haber auf Dresdner Seite zur ersten Auszeit. Die Dresdner konnten aber zunächst ihre höhere Fehlerdichte herunterfahren. Doch auch die Essener nutzten die Fehler der Sachsen nicht konsequent bzw. machten ihrerseits Fehler. Es war der HC-Rückraumspieler Justin Döbler, der mit dem 12:11 den Torlos-Bann beider Mannschaften brach. Insgesamt gelangen den Sachsen in den letzten 12 Minuten der ersten Halbzeit nur noch vier Treffer. Da über das Positionsspiel wenig lief, war es vor allem das Dresdner Tempospiel, das stach. Außerdem war Marino Mallwitz in dieser Phase ein wichtiger Rückhalt. So endete eine Halbzeit mit Aufs und Abs auf beiden Seiten mit 15:13 für das Heimteam.
Die Dresdner starteten gut in die zweite Halbzeit. Treffer von Ivar Stavast und Julius Dierberg führten innerhalb kurzer Zeit zum 17:13. Beim 20:16 in der 38. Minute durch Ivar Stavast, behauptete der HCE weiter den Vorsprung. Bei den Gästen war es in dieser Spielperiode Rückraumspieler Dennis Szczesny, der immer wieder an den Ketten zog. In der 45. Minute stand es 22:20 und man hatte das Gefühl, die Dresdner hielten den Gegner immer etwas am Leben, obwohl man auch hätte mit fünf Treffern führen können. Beim 22:21 durch Dennis Szczesny wurde dies noch deutlicher. Das Gefühl hatte wohl auch HCE-Trainer André Haber und nahm gut 14 Minuten vor dem Ende eine weitere Auszeit. Es war dann auch einer Parade von Max Mohs zu verdanken, dass schon erwähnter Szczesny nicht zum 22:22 traf. Mohs war es auch, der wenig später gegen die Gäste erneut parierte und das gleich zwei Mal. So gelang den Sachsen dann das 23:21 durch Linksaußen Jannik Dutschke. Auffällig beim HCE in dieser engen Phase, junge Spieler wie Jannik Dutschke, Justin Döbler und Maurice Niestroj bekamen das Vertrauen von André Haber. Es waren beim Stand von 24:23 für den HCE noch 5:30 Minuten zu spielen, als Essen einen Strafwurf bekam. Diesen hielt allerdings Max Mohs und der HC kam wieder in Ballbesitz. Die Dresdner nutzten ihre Wurfchance aber nicht und so glich Essen in der Folge zum 24:24 aus. Torschütze war Kreisspieler Christian Wilhelm, welcher eine ganz starke Partie machte. Beim 25:24 hatten die Gäste aus dem Ruhrpott erneut einen Strafwurf, warfen aber in Person von Felix Klingler über den Kasten. Essen-Trainer Michael Hegemann sprach nach dem Spiel vom „entscheidenden Punch“ der fehlte, um die Partie für sich zu entscheiden. Doch auch die Sachsen gaben anschließend den Ball wieder ab. Ebenso wie die Essener nur 30 Sekunden später. Erneut in Ballbesitz nahm der HC eine Minute vor dem Ende einen Auszeit. Gut 25 Sekunden vor der Schlusssirene war es dann Ivar Stavast, der den Ball mit einem Wurf unter der Lattenkante „einschweißte“ und damit auch den Sieg. Da Max Mohs nach einer Auszeit der Essener erneut hielt, gewannen Dresdner mit 26:24.
Fazit: Am Ende war es ein Nervenspiel für beide Mannschaften, wobei die Sachsen am Ende etwas mehr Nervenstärke zeigten. Ein zunehmend von den Abwehrreihen und Torhütern dominiertes Spiel hatte auf Dresdner Seite in Torwart Max Mohs und Rückraumspieler Ivar Stavast in der Schlussphase die entscheidenden Protagonisten. Mohs „vernagelte“ das Tor und Stavast „nagelte“ den entscheidenden Treffer unter das Lattenkreuz. So steht der HC Elbflorenz Dresden nach vier Spielen mit 6:2 Punkten gut da und konnte im zweiten Heimspiel schon den zweiten Heimsieg einfahren.
André Haber sagte nach der Partie: „Ich bin sehr froh darüber, dass wir heute gewonnen haben. Ich bin sehr zu sehr zufrieden mit unserer kämpferischen Einstellung. Über 60 Minuten war das wohl bisher unser schwerster Sieg. Wir mussten richtig ackern. Wir wussten, dass Essen mit breiter Brust zu uns kommt. Immerhin haben sie die letzten drei Pflichtspiele gewonnen. Auch wenn wir teilweise mit drei oder vier Toren vorn waren, Essen hat sich einfach nicht abschütteln lassen. Wir haben auch in der engen Phase immer daran geglaubt, heute zu gewinnen. Es war vielleicht heute für die Zuschauer nicht das attraktivste Spiel, aber es war spannend“
Tore: Mallwitz/Noack/Mohs (alle Tor), Wucherpfennig 6/2, Dierberg 3, Dumcius 3, Kretschmer 4, Aktas, Stavast 4, Greß , Klepp , Döbler 1, Dutschke 1, Thümmler 3, Possehl 1, Niestroj, Dutschke 1
Fotos: Stephanie Fleischer @sportografin