HC Elbflorenz Dresden spielt sich in der 2. Halbzeit in einen Rausch und feiert klaren Heimsieg
Vor einer stimmungsvollen Kulisse von mehr als 1.500 Zuschauern war der HC Elbflorenz Dresden nach zuletzt zwei Niederlagen in seinem Heimspiel gefordert. Besonders intensiv hatte man zuvor in der Trainingswoche gearbeitet und sogar eine Extraschicht eingelegt.
Nach knapp sechs Minuten Spielzeit schickte TVG-Trainer Michael Roth ein paar Flüche gen Hallendecke, denn HC-Keeper Marino Mallwitz hatte bis zu diesem Zeitpunkt schon drei klare Chancen der Gäste zunichte gemacht. Trotzdem führte der Gast aus Unterfranken nach knapp acht Minuten mit 2:3, weil die Dresdner selbst im Angriff den Vorteil auf der Torwartposition nicht in Tore ummünzen konnten. Wenn der HCE traf, dann vor allem aus dem Tempospiel. Auch in den Folgeminuten taten sich die Sachsen schwer, im Spiel „6 gegen 6“ Tore zu erzielen. Da dies den Gästen ihrerseits etwas besser gelang, der HC Elbflorenz aber weiterhin über das Tempo kam, stand nach 15 Minuten ein 6:6 auf der Anzeigetafel. In der 17. Minute kam erstmals HC-Neuzugang Doruk Pehlivan in die Partie. Er begleitete das Deckungszentrum und ordnete sich im schnellen Gegenzug auf Halblinks ein. Während der TVG das Torewerfen auf viele Schultern verteilte, war es beim Heimteam vor allem Sebastian Greß der mit seinen Aktionen und Toren voran ging. Insgesamt blieb der Gast aber leicht spielbestimmend und legte immer wieder um zwei Tore vor, wie z. B. beim 8:10 oder 9:11. Nachdem der HCE aus dem Rückraum verwarf, gelang dem TVG seinerseits über den Rückraum das 9:12. Zu diesem Zeitpunkt waren noch knapp sechs Minuten in der 1. Halbzeit zu spielen. Danach verlor der HC Elbflorenz Dresden zunehmend den Faden und der Gegner nutzte das, um durch zwei Treffer auf 9:14 davonzuziehen. Die Großwallstädter waren in dieser Phase auch immer wieder über ihren starken Kreisspieler Dino Corak erfolgreich. HC-Trainer André Haber sah sich zu einer Auszeit gezwungen. Nach der Auszeit legte der HCE eine 4:0-Lauf hin, während der Gast mit etwas Glück nur ein Tor erzielte. Am Ende ging man mit einem 14:15 für den TVG in die Kabine, da Ivar Stavast fünf Sekunden vor der Pause für die Sachsen noch einmal traf.
Das Spiel schrieb die 33. Minute, als der HCE erstmals seit der 7. Minute wieder in Führung ging. Torschütze war Linksaußen Nils Greilich per Konter zum 16:15. Danach setzte der HC die Chance zum 17:15 per Kempa an den Pfosten, machte es aber wenig später in Überzahl besser und traf durch Nils Holger Kretschmer vom Kreis. Anschließend bekam die Tiger innerhalb von einer Minute zwei Zeitstrafen. Der TVG vergab aber den dazugehörigen Strafwurf mit einem Wurf an die Torumrandung und Dresden traf trotz Unterzahl zum 18:15. Die Gäste verloren anschließend per direkter roter Karte Florian Mohr. Er hatte Ivar Stavast regelwidrig gestoppt. Die Sachsen legten zum 19:15 in Überzahl nach und TVG-Trainer Roth nahm die Auszeit. Damit beendete er einen 10:1-Lauf der Gastgeber seit Minute 27 bzw. unterbrach ihn nur, denn der HC Elbflorenz erzielte auch das 20:15. Nicht einmal drei Minuten später musste der TVG-Trainer erneut auf den Auszeit-Button drücken, denn die Dresdner führten mittlerweile mit sechs Treffern (21:15). Die Unterfranken brachten den 7. Feldspieler und konnten den 12:1-Lauf des HC mit einem Tor beenden. Beim Stand von 24:17 waren noch 15 Minuten zu spielen und die Dresdner weiter spielbestimmend, wenn auch nicht mehr so klar wie in der Phase zuvor. Beide Teams leisteten sich in der Schlussviertelstunde einige Fehler. Die Großwallstädter kamen aber nicht mehr entscheidend ins Spiel. Bei den Dresdnern lief dabei viel über den Kreis, an dem Jonas Thümmler und Nils Holger Kretschmer ein sehr gutes Job-Sharing zeigten. Am Ende gewann der HC Elbflorenz Dresden auch in der Höhe verdient mit 34:25. Dabei hatte man von der 27. bis zur 60. Minute die Partie mit 25:11 für sich entschieden. TVG-Trainer Michael Roth fand nach dem Spiel einige deutliche Worte, um die 2. Halbzeit seiner Mannschaft zu beschreiben. Es war von „dämlich angestellt“, „schwer zu ertragen“, „Angsthasenhandball“ und „spielten wie ein zusammengewürfelter Haufen“ die Rede.
Fazit: Nach ausgeglichenen 27 Minuten, in der TVG sogar gewisse Vorteile hatte, „explodierte“ der HCE in seiner Leistung regelrecht. So wie der HC besser wurde, baute der Gegner ab und als die Unterfranken wieder „aufwachten“, war das Spiel entschieden. Ein gutes Debüt gab Doruk Pehlivan. Er konnte im Mittelblock überzeugen und strahlte in seinen Angriffsaktionen Gefahr aus. Angekommen ist auch, nach langer Verletzung, Linksaußen Nils Greilich. Er traf an diesem Tag doppelt für den HCE. Die Dresdner zeigten insgesamt eine starke Mannschaftsleistung, bei der Marino Mallwitz im Tor, Jonas Thümmler am Kreis und Sebastian Greß auf der Spielmacherposition die Leistungsspitzen setzten. Damit steht der HC nun mit 8:6 im oberen Tabellendrittel.
HC-Trainer André Haber sagte nach dem Spiel: „Ich freue mich total über die 2. Halbzeit und den Spirit, den die Mannschaft da gezeigt hat. Wir haben das 9:14 bis zum Ende der 1. Halbzeit schon gut korrigiert. Was in der 2. Halbzeit ablief, das passiert auch nicht alle Tage. Wir haben in der 2. Halbzeit in der Abwehr sowie mit dem Torhüter richtig gut gearbeitet und uns einige Ballgewinne organisiert. Wir sind dann richtig ins Laufen gekommen. Es war teilweise rauschartig. Ich bin sehr stolz auf die Jungs, denn wir haben in dieser Woche wirklich hart trainiert haben. Wir wussten auch, dass Großwallstadt mit viel Selbstvertrauen hierher kommt. Wir haben viele Dinge dann gut verteidigt, so wie wir es uns vorgenommen haben. Das war eine tolle Mannschaftsleistung“
Tore: Mallwitz/Noack/Mohs (alle Tor), Wucherpfennig 6/1, Dierberg 2/1, Greilich 2, Dumcius 2, Pehlivan, Kretschmer 3, Stavast 5, Greß 6, Klepp , Döbler 1, Thümmler 7, Possehl, Niestroj