Endlich wieder zwei Siege in Serie – HC Elbflorenz Dresden beendet das Jahr 2024 mit Auswärtssieg in Konstanz
Für den Dresdner Gegner und Aufsteiger HSG Konstanz ist es seit Beginn dieser Saison gefühlt so, als säße man noch im „Drittliganest“ und alle bisherigen Flugversuche in der 2. Liga sind bisher gescheitert. Der Aufsteiger hatte vor dem Spiel aus sechzehn Partien 0:32 Punkte geholt und wollte diese Bilanz gegen die Dresdner natürlich dringend aufbessern. Dabei hatte die letzte Partie für beide Teams im Jahre 2024 einen eindeutigen Charakter im Blick auf die Favoritenrolle, denn die Sachsen reisten als klarer Favorit nach Konstanz an den Bodensee. Nach zehn Minuten in der gut gefüllten Schänzle-Halle hatte der Gastgeber HSG Konstanz drei Tore auf der Habenseite und die Dresdner fünf Treffer. Die Führung verdankte der HCE einer starken Angriffsleistung und einem überragenden Marino Mallwitz im Tor, der schnell einige Paraden sammelte.
Nach und nach kamen die Konstanzer jedoch besser ins Spiel und hielten im Angriff gut mit. Dennoch hatten die Gastgeber Probleme, ihre spielübergreifende Abwehrschwäche abzulegen. Als Timo Löser für den HC Elbflorenz in der 18. Minute traf, hatten die Gäste beim 7:12 ihre Führung erstmals auf fünf Tore ausgebaut. In dieser Phase waren die Männer vom Bodensee ihrerseits immer wieder über den Kreis erfolgreich. Die Dresdner verteilten das Torewerfen hingegen auf viele Positionen. Auffällig war das frühzeitige Durchwechseln auf den Rückraumpositionen, was die Konstanzer Abwehr vor zusätzliche Herausforderungen stellte. HCE-Trainer André Haber variierte die Aufstellungen und verteilte die Spielanteile geschickt.
Ab der 23. Minute versuchten es die Konstanzer mit einer offensiveren Deckung, doch prompt kassierten sie das 9:15 durch HC-Rechtsaußen Lukas Wucherpfennig. Nach dem 10:15 durch die Gastgeber legten die Dresdner schnell zwei weitere Treffer zum 10:17 nach. Auf Seiten der Dresdner übernahm Doruk Pehlivan zunehmend Verantwortung und war im Angriff immer wieder erfolgreich. Die HSG hatte große Probleme, insbesondere mit dem Tempospiel der Tiger, und konnte die schnellen Angriffe der Dresdner nicht ausreichend stoppen. Immer wieder erzielten die Gäste gegen eine noch unsortierte Abwehr Erfolge. In der 28. Minute stand es bereits 11:20, und es deutete sich ein frühes Debakel für die HSG an. Doch die Gastgeber gaben sich noch nicht auf und konnten mit zwei Treffern den Rückstand etwas auf 13:20 verkürzen. Zur Halbzeit stand es 13:20 – die Dresdner hatten sich eine komfortable Führung erarbeitet.
Nachdem die Dresdner ihre Chancen auf eine Zehn-Tore-Führung nicht nutzten und außerdem technische Fehler produzierten, gelang der HSG durch schnelles Spiel drei Treffer in Serie, was den Spielstand auf 17:23 verkürzte. In dieser Phase schöpften die Gastgeber wieder etwas Hoffnung und zeigten vor allem über ihr Tempospiel, dass sie Dresdner Fehler eiskalt ausnutzen konnten. Unterstützt wurden die Konstanzer dabei von einem gut haltenden Maximilian Wolf. So war es um die 40. Minute herum eine ausgeglichene Partie. Beim 23:28 waren die Konstanzer erstmals seit Langem wieder auf fünf Tore herangekommen. Man hatte nach einer erneuten Wolf-Parade in Überzahl getroffen. HCE-Trainer André Haber nahm nun eine Auszeit. Die Dresdner wirkten, wie schon in den beiden Spielen zuvor, nicht mehr so konzentriert wie in der ersten Halbzeit. Beim 25:29, erneut in Überzahl, waren von den einst neun Toren des HC-Vorsprungs nur noch vier Treffer übrig. Die Dresdner hatten im Angriff in dieser Phase nicht mehr die durchschlagenden Ideen.
Mit dem Konstanzer Treffer zum 27:30 und einer unnötigen Zeitstrafe für die Sachsen ging es dann in die letzten zehn Minuten einer Partie, die zu diesem Zeitpunkt das Momentum klar bei den Gastgebern wähnte. Beim 31:34 aus Sicht der Hausherren war das Spiel fünf Minuten vor dem Ende weiterhin offen, und die Konstanzer hatten sogar die Chance, auf zwei Tore zu verkürzen. Man produzierte jedoch einen leichten Fehler, und die Dresdner trafen zum 31:35. Nach dem dritten gehaltenen Strafwurf von Marino Mallwitz traf HCE-Kapitän Sebastian Greß zum 31:36. Das war die Vorentscheidung. Am Ende brachte der HC Elbflorenz Dresden die Partie mit 32:37 nach Hause.
Fazit: Ein Kompliment geht zunächst an die Zuschauer der HSG, die ihre Mannschaft trotz der bisherigen Bilanz und des teilweise einseitigen Spiels uneingeschränkt unterstützten. Die Mannschaft zahlte es mit einer starken zweiten Halbzeit zurück. Die Dresdner spielten eine starke und souveräne erste Halbzeit, fielen dann aber im zweiten Durchgang, – wie schon zuletzt zwei Mal – etwas zu stark ab. Ein in sich etwas gefestigter Gegner hätte dies vielleicht genutzt. Insgesamt zeigten die Dresdner aber auch immer wieder Nervenstärke in der Phase, in der es nicht mehr so lief, denn sie setzten immer wieder psychologisch wichtige Treffer. Bester Mann auf der Platte war bei den Sachsen neben dem Neun-Tore-Mann Sebastian Greß der HCE-Keeper Marino Mallwitz.
Mit dem Sieg konnten die Dresdner erstmals seit längerer Zeit zwei Spiele in Folge für sich entscheiden und die Hinrunde so erfolgreich abschließen. In die WM-Pause geht man nun mit 20:14 Punkten und Platz 5 in der Tabelle. Damit beenden die Dresdner die Hinrunde mit der gleichen Punktzahl wie in der letzten Saison. Einziger Unterschied ist, der Abstand auf die Topplätze ist geringer. Das nächste Spiel ist für die Dresdner am 9. Februar 2025 gegen Dessau. Der HC Elbflorenz startet also mit einem Derby in das Handballjahr 2025.
HCE-Trainer André Haber zeigte nach dem Spiel seine Freude und wies auf einen ganz wichtigen psychologischen Faktor hin: „Ich freue mich mit dem Team über die Punkte und auch darüber, dass wir zwei Siege in Folge geholt haben. Zudem freue ich mich jetzt auch einmal auf zwei Wochen frei. Ich denke, dass uns die letzten zwei Siege helfen werden, denn die Mannschaft hatte in den letzten Spielen kein Konzentrationsproblem, sondern in bestimmten Phasen wohl vor Augen, dass wir Spiele hatten, welche wir in den engen Phasen der 2. Halbzeit nicht für uns entscheiden konnten. Jetzt haben wir uns zwei Mal selbst bewiesen, dass wir das können. Das war sehr wichtig für uns. Wir nehmen dies mit in das neue Spieljahr.“