HC Elbflorenz Dresden bietet Aufstiegskandidat Bietigheim einen großen Kampf und verliert knapp
Knapp 2.100 Zuschauer waren in die BallsportARENA gepilgert, um den HC Elbflorenz Dresden gegen den Tabellenzweiten und Aufstiegskandidaten aus Bietigheim gegeneinander spielen zu sehen. Zu sehen bekamen sie nach dem Anpfiff um 17 Uhr eine spannende Partie bis in die letzte Sekunde. Gästetrainer Iker Romero lobte im Übrigen nach dem Spiel die Atmosphäre in der BallsportARENA.
Der HCE erwischte einen guten Start und schaffte es, das von Trainer André Haber vor dem Spiel geforderte Gesamtpaket aus Abwehr und Angriff auf die Beine zu stellen. Trotzdem führte der Aufstiegskandidat aus Bietigheim nach zehn Minuten mit zwei Toren (5:7). Dabei hatten die Gäste viel Wurfglück. HC-Trainer André Haber meinte aber nicht nur auf diese Situationen bezogen nach dem Spiel: „Das hatten wir heute einfach nicht, egal in welchem Bereich.“ Gleich drei Mal trudelte der Ball irgendwie noch ins Tor der Sachsen und HCE-Keeper Marino Mallwitz ärgerte sich. Der HC Elbflorenz Dresden kam seinerseits vor allem über sein Tempospiel. Die Gäste eher über ihren starken Positionsangriff. Vor allem über den Kreis waren die Gäste dabei oft erfolgreich. Der klare Unterschied der Anfangsviertelstunde war, dass der HCE immer mal wieder eine klare Torchance nicht nutzte und mehrfach frei am ägyptischen Nationaltorhüter Mohamed Aly scheiterte. Aber auch die Tiger hatten mit Doruk Pehlivan einen herausstechenden Akteur. Der Türke erzielte gleich mehrere Tore mit Knalleffekt. Nach 30 Minuten waren es fünf an der Zahl. Um die 20. Minute herum musste der HCE gleich zwei Mal kurz hintereinander eine Zeitstrafe hinnehmen. So führte Bietigheim in der 21. Minute mit 9:12. Im Angriff davor hatten die Tiger einen Kempa-Trick nicht sauber zu Ende gespielt. Doch die Dresdner blieben dran und hatten in der 24. Minute durch einen Konter durch Lukas Wucherpfennig den Anschluss beim 12:13 wieder hergestellt. Mit einem spektakulären Kempa-Treffer durch Julius Dierberg gelang dem Heimteam dann sogar das 13:13. Nur wenig später klaute Dierberg dem Gegner den Ball und Doruk Pehlivan erzielte unnachahmlich die 14:13-Führung. Die SG nahm anschließend die Auszeit, um den Dresdner Lauf zu stoppen. Im Angriff nach der Auszeit spielte die SG BBM lang und die Dresdner kassierten mit Strafwurf und Zeitstrafe eine Doppelbestrafung und das 14:14. Danach bekamen aber auch die Gäste ihre erste Zeitstrafe. Nach 30 Minuten endete eine spannende Hälfte mit 15:15 und das Heimpublikum verabschiedete seine Mannschaft mit viel Beifall in die Kabine.
In der 37. Minute nahm HCE-Trainer André Haber notgedrungen eine weitere Auszeit. Auf der Anzeigetafel stand ein 16:19. Die Dresdner waren zunächst mit dem Treffer zum 16:15 gut in die zweite Halbzeit gekommen. Die Chance zum 17:15 ließ man dann liegen und der Gast legte einen Vier-Tore-Lauf hin. Währenddessen scheiterte der HC gleich mehrfach mit guten Chancen am SG-Keeper Mohamed Aly. Nach der Auszeit zunächst das gleiche Spiel: Der HC Elbflorenz warf auf das Tor der Gäste und Mohamed Aly hielt. Bietigheim antwortete mit dem Treffer zum 16:20. Länger und länger wurde die Zeit der Sachsen ohne Treffer. Erst in der 41. Minute konnte Doruk Pehlivan die Flaute mit dem Treffer zum 17:20 beenden. Danach fingen sich die Dresdner wieder und hatten in der Folge mehrfach die Chance zum Anschlusstreffer, nutzten diese aber nicht. So war es in der 49. Minute Tom Wolf, der durch einen Siebenmetertreffer wieder den Drei-Tore-Abstand (21:24) herstellte. In der 52. Minute bekamen die Gäste ihren sechsten Strafwurf zugesprochen. Diesen verwandelte SG-Rechtsaußen Christian Schäfer mit etwas Glück zum 22:26. Es war zu diesem Zeitpunkt schon sein siebter Treffer. Zu Beginn der Schlussphase boten sich für den HC mehrere Chancen, den Spielstand weiter zu verkürzen. So hielt HCE-Keeper Marino Mallwitz bspw. einen Konter. Einzig die Dresdner nutzten diese „Vorlagen“ zunächst nicht, weil sie leichte Fehler ohne Gegnerdruck einstreuten. Doch auch die SG BBM machte in den letzten zehn Minuten nicht alles richtig und so blieb der Vorsprung der Gäste immer wieder bei zwei oder drei Treffern. 1:15 Minute vor Ende stellten die Gastgeber komplett auf eine offensive Abwehr und erzielten einen Ballgewinn. Es war dann Doruk Pehlivan, der den Anschlusstreffer zum 27:28 per Tempoangriff besorgte. Die SG nahm danach die Auszeit und traf durch Alexander Velz zum 27:29. Der HC spielte anschließend schnell und bekam einen Strafwurf zugesprochen. Für die Sachsen trat Lukas Wucherpfennig an und vergab gegen Frederik Genz. Der HCE bekam den zurückspringenden Ball und traf anschließend wieder durch Doruk Pehlivan zum 28:29. Neun Sekunden vor dem Ende wollte der HC Elbflorenz den Ball beim Anwurf stehlen, bekam aber einen Strafwurf und eine rote Karte gegen sich. Christian Schäfer vergab zwar per Heber hinter das Tor, HCE-Keeper Marino Mallwitz konnte den Ball aber nicht schnell genug wieder hinter dem Tor herausholen und so lief die Zeit runter und Mallwitz konnte nur noch unkontrolliert einen Ball nach vorn werfen. Damit war das Spiel aus.
Fazit: Die Dresdner, die an diesem Tag ohne ihren Kapitän Sebastian Greß auskommen mussten, boten dem Tabellenzweiten Bietigheim einen großen Kampf und gaben sich nie geschlagen. In der zweiten Halbzeit rannte man dem Rückstand aus den torlosen zehn Minuten zu Beginn der zweiten Halbzeit etwas hinterher. Die SG BBM zeigte in vielen Situationen ihre Klasse, hatte an diesem Tag aber auch in vielen Situationen das nötige Spielglück. Beim HCE war Doruk Pehlivan mit acht Treffern der beste Akteur. Bei der SG war es der treffsichere Christian Schäfer mit 7/5 Treffern. Zudem zeigten auf beiden Seiten die Torhüter eine starke Partie. So verlor der HC Elbflorenz Dresden wie schon im Hinspiel unglücklich mit einem Treffer gegen die SG BBM Bietigheim.
Tore: Mallwitz /Mohs/Noack (beide Tor) Wucherpfennig 5/3, Dumcius , Dierberg 3, Greilich 2, Pehlivan 9, Kretschmer , Stavast , Klepp , Döbler , Thümmler 1, Possehl 1, Seidler 3
HC Elbflorenz Trainer André Haber sagte nach der Partie: „Ich bin zusammen mit meinen Spielern natürlich traurig und enttäuscht. Ich glaube, es war heute ein Spiel auf Augenhöhe. Wir hatten eine tolle Abwehr und eine starke Torhüterleistung. Wir haben uns in der Abwehr gesteigert und hatten in Marino einen tollen Rückhalt. Wir hatten genügend Paraden, um das Spiel zu gewinnen, müssen uns allerdings ankreiden lassen, dass der gegnerische Torhüter in unserer Halle nicht genau so viele Paraden hat. Zudem sehe ich noch einen zweiten Punkt als ausschlaggebend, den ich etwas spirituell als Matchglück bezeichnen würde. Das hatten wir heute einfach nicht, egal in welchem Bereich. Das hat uns heute so ein bisschen gefehlt, um so eine Mannschaft wie Bietigheim, die schon lange auf den ersten drei Plätzen steht, schlagen zu können. Es war wieder ganz knapp und es war wieder eine fantastische Stimmung in der Halle. Dafür will ich mich bedanken. Wir haben uns das erarbeitet, dass die Halle an uns glaubt, egal wie der Gegner heißt und egal wie es steht.“