HC Elbflorenz Dresden trifft zuhause auf das Überraschungsteam aus Ferndorf
Der Gegner
Wenn am Mittwoch 19 Uhr in der BallsportARENA angepfiffen wird, steht dem HC Elbflorenz Dresden mit dem TuS Ferndorf das Überraschungsteam der bisherigen Saison gegenüber. Der Aufsteiger sorgt gerade mächtig für Furore und mischt die Liga auf. Ferndorf selbst ist ein Stadtteil von Kreuztal im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen. Es liegt in einem Tal umgeben von den wunderschönen Hügeln des Siegerlandes, etwa zehn Kilometer nördlich von Siegen. Der Verein TuS Ferndorf wurde 1888 gegründet und die Handballsparte hat sich im letzten elf bis zwölf Jahren zu einer der bekanntesten Handballvereine der Region entwickelt. Seit 2012 haben die Kreuztaler schon sieben Zweitligaspielzeiten gesammelt und befindet sich so derzeit in ihrer achten.
Die bisherige Saison des Gegners
Nach sechs Spieltagen war der TuS Ferndorf mit 10:2 hinter dem Bergischen HC Tabellenzweiter. Nachdem der BHC am 7. Spieltag überraschend klar bei den Eulen Ludwigshafen verlor, waren die Ferndorfer von den Minuspunkten her sogar kurzzeitig Tabellenführer. Mittlerweile hat Ferndorf aufgrund der Heimniederlage am letzten Wochenende gegen den TV Hüttenberg 10:4 Zähler und liegt damit auf Platz 3. Die zweite Niederlage stammt aus dem Auswärtsspiel in Essen. Die Ferndorfer selbst haben die Zielstellung Klassenerhalt. Dies verwundert nicht, denn das Team von Trainer Ceven Klatt ist neben der HSG Konstanz einer der beiden Aufsteiger. Dabei stieg man souverän in die 2. Liga auf. In der regulären Saison holte man 59:1 Punkte in 30 Spielen und auch in der Finalrunde zum Aufstieg blieb man ungeschlagen. Der eine oder andere traute dem Aufsteiger aus Ferndorf zu, in der 2. Liga gut zu bestehen. Wieder andere sahen die Mannschaft vor der Saison als Kämpfer gegen den Nichtabstieg. Keiner hatte aber wahrscheinlich das bisherige Szenario auf dem Schirm, sehr wahrscheinlich auch nicht der TuS selbst.
Das Personal des Gegners
Was den TuS derzeit so erfolgreich macht, ist seine eingespielte Mannschaft. Zudem hat die Mannschaft den Schwung des Aufstieges mit in die Saison genommen. Dreh- und Angelpunkt des TuS-Spiels ist Spielmacher Janko Kevic. Der heute 38-jährige Kevic war im Sommer 2023 verpflichtet worden. Zu seinen elf internationalen Stationen zählen unter anderem Vereine wie der polnische Topklub Wisla Plok oder der kroatische Spitzenverein RK Našice. Bis 2022 trug er auch das kroatische Nationaltrikot. Ihm zur Seite steht der wurfgewaltige Halblinke Daniel Hideg, der einst vom ThSV Eisenach ins Kreuztal wechselte. Wichtig für die Mannschaft ist zudem Kreisspieler Mattis Michel. Er ist fast schon eine Institution im Kreuztal und einer, der im Spiel immer vorangeht. Achten müssen die Dresdner zudem auf Rechtsaußen Josip Eres. Ein starker Rückhalt ist zudem bisher Torhüter Can Andanir. Insgesamt ist der TuS, wie schon der letzte Heimgegner VfL Lübeck-Schwartau, eine homogene Mannschaft, die derzeit auf einer echten Erfolgswelle reitet. Beim Blick in den Kader wird zudem klar, der TuS hat viele erfahrene Spieler in seinen Reihen, die zudem schon einiges an Zweit- oder sogar internationaler Erstligaerfahrung gesammelt haben.
Der HC Elbflorenz
Der HC Elbflorenz hatte am letzten Wochenende spielfrei, denn das Spiel gegen die Eulen Ludwigshafen vom 7. Spieltag wurde bekanntlich vorgezogen. Derzeit stehen die Dresdner nach sieben Partien bei 9:5 Punkten. Trainer André Haber hatte zuletzt nach dem unglücklichen Remis gegen Lübeck-Schwartau klar gemacht, dass er mit der Heimausbeute der letzten drei Partien gegen die Spitzenteams nicht zufrieden ist. Mit dem TuS kommt nun erneut ein derzeitiges Spitzenteam in die BallsportARENA. Zum letzten Remis gegen den VfL Lübeck-Schwartau sagte HC-Trainer André Haber: „Das hat länger als sonst nachgewirkt. Drei Tage habe ich schon gebraucht. Allerdings bringt es auch nichts, der Sache ewig hinterher zu trauern.“ Die Bezeichnung Spitzenteam haben sich die Nordrhein-Westfalen durch ihre bisherigen Leistungen verdient. Die Dresdner wollen nun den Heimbock umstoßen und endlich wieder zuhause siegen. André Haber zur Zielsetzung: „Wir setzten alles auf Heimsieg. Es ist Zeit einmal wieder ein Heimspiel zu gewinnen. Wir wollen ein Spitzenteam sein und so muss unser Anspruch sein, die Aufgabe am Mittwoch zu lösen. Dabei verdient der Gegner höchsten Respekt. Gerade vor den Aufsteigern muss man den auch haben, denn in welcher Liga im deutschen Sport musst du dich im Grunde gegen 64 Mannschaften durchsetzen und bist noch nicht einmal aufgestiegen, wenn du deine Liga gewinnst. Ich finde den Aufstieg von der 3. in die 2. Liga extrem schwer. Zudem spielt der TuS bisher eine starke Saison.“ Personell bleibt dabei bei den Landeshaupstädtern alles beim Alten. Nur auf Timo Stoyke muss der HC leider noch verzichten.