HC Elbflorenz Dresden reist im letzten Auswärtsspiel der Saison zum Tabellenzweiten TV Hüttenberg
Der HC Elbflorenz
Noch zwei Spieltage, dann ist die Saison 2024/2025 Geschichte. Danach wird man nicht nur beim HC Elbflorenz Dresden Bilanz ziehen. Zuvor treffen die Dresdner am Samstag auswärts auf den Tabellenzweiten und Aufstiegskandidaten TV Hüttenberg. Anschließend gibt es das letzte Spiel der Saison in der heimischen BallsportARENA gegen die HSG Konstanz. Nachdem man das Gefühl hatte, dass die Dresdner in den letzten Partien der Saison doch noch einmal eine Serie starten können – man hatte 7:1 Punkte aus vier Partien geholt – setzte es zuletzt zwei Niederlagen. Eine davon auswärts in Großwallstadt und die nächste in eigener Halle gegen Minden. So vergab der HCE gleichzeitig jegliche Chance, sich in der Tabelle vielleicht doch noch zu verbessern. Jetzt müssen die Sachsen sogar aufpassen, Platz 5, den sie monatelang innehatten, nicht noch zu verlieren. In Hüttenberg haben die Dresdner nun in einem einzelnen Spiel noch einmal die Chance zu zeigen, dass sie mit den Spitzenmannschaften der Saison mithalten können. Es geht darum, beim TVH einen guten Eindruck zu hinterlassen – und das am besten noch mit Pluspunkten für den aktuellen Tabellenstand. Das Hinspiel gewannen die Dresdner im Übrigen knapp mit 24:23.
Kreisläufer Oliver Seidler sagt vor dem Spiel: „Wir treffen mit Hüttenberg auf eine Mannschaft, die aus eigener Kraft die Chance hat, in die 1. Liga aufzusteigen. Daher wird es ein wirklich unangenehmes Spiel für uns – in einer lauten Halle, in der das ganze Dorf hinter dem Team steht. Sie wollen unbedingt aufsteigen, was das Ganze nicht leichter macht. Nichtsdestotrotz haben wir auch nichts zu verschenken und wollen die letzten beiden Spiele bestmöglich gestalten und insgesamt vier Punkte holen.“
Der Gegner
Der letzte Auswärtsgegner der Dresdner in diesem Kalenderjahr ist der TV Hüttenberg. Hüttenberg ist eine seit 1977 bestehende Gemeinde im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis. In der Nähe befinden sich Städte wie Gießen oder der Erstligastandort Wetzlar. Die Hessen können auf eine lange Handballtradition zurückblicken. Seit 2004 ist Hüttenberg Dauergast in der 2. Liga, Ausnahmen bilden eine Spielzeit in der 3. Liga und zwei Jahre in der 1. Liga. Ende der 1970er- bis Mitte der 1980er-Jahre spielte man sogar konstant in der Bundesliga.
Die bisherige Saison des Gegners
Von der Fast-Pleite zum Erstligaaufstieg innerhalb kurzer Zeit – das wäre für den TV Hüttenberg nicht nur aufgrund der finanziellen Schieflage in der vergangenen Saison ein kleines Wunder. Im Kampf um die Aufstiegsplätze hatte niemand wirklich mit dem TVH gerechnet, sehr wahrscheinlich auch nicht die Hüttenberger selbst. Nach 32 Spieltagen stehen sie nun mit 43:21 Punkten auf dem 2. Tabellenplatz und sind eventuell nur noch zwei Siege vom Aufstieg entfernt. Dabei hat die GWD Minden aktuell exakt die gleiche Punktzahl, aber eben 12 Tore weniger auf dem Pluskonto. Die Dresdner wissen also, was in Hüttenberg auf sie zukommt, denn zwischen Hüttenberg und Minden geht es nicht nur um jeden Punkt, sondern auch um jedes Tor. Mit einem Sieg gegen die Sachsen könnten die Hessen zudem eine perfekte Heimsaison krönen, denn bisher ist der TV Hüttenberg zu Hause in 16 Partien ungeschlagen und führt mit sagenhaften 33:1 Punkten vor dem souveränen Meister Bergischer HC die Heimtabelle an. Das bisherige Prunkstück der Hessen ist die Defensive. Sie weist nach dem BHC den zweitbesten Wert der Liga auf und ist äußerst unangenehm zu bespielen.
Das Personal des Gegners
Wer dachte, der Abgang von Spielmacher Ian Weber – lange die prägende Figur im Spiel des TV – nach Minden würde die Mannschaft in Schwierigkeiten bringen, wurde in dieser Saison schnell eines Besseren belehrt. Die Hüttenberger treten nämlich so stark auf wie seit Jahren nicht mehr – und das in einer durchaus engen Liga. Ein Blick in den Kader zeigt, dass es beim TVH nicht den einen oder die zwei herausragenden Akteure gibt. Dafür präsentiert sich die Mannschaft einfach zu ausgeglichen und zieht daraus ihre Stärke. Bester Torschütze ist aktuell Rechtsaußen Tristan Schwarzer mit 170 Toren, darunter 79 Siebenmeter. Er wird von Niklas Theiß ergänzt, der im rechten Rückraum zusammen mit Außenspieler Schwarzer eine starke rechte Seite bildet. Denker und Lenker bei den heutigen Gastgebern ist Paul Kompenhans. Er konnte nach dem Weggang von Weber aus dessen Schatten treten und spielt aktuell eine starke Saison. Insgesamt hat der TV eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Akteuren, wie beispielsweise Rückraumspieler Hendrik Schreiber und Kreisspieler Moritz Zörb. Letzterer ist vor allem in der Abwehr wichtig. Traditionell spielen die Hüttenberger eine offensive und unangenehme 3:2:1-Deckung. Ein Garant für den Erfolg ist zudem Torhüter Yahav Shamir, der aktuell knapp 30 Prozent der gegnerischen Würfe entschärft.