HC Elbflorenz Dresden feiert verdienten 28:24 Derbysieg im Schacht
Es war das zehnte Sachsenderby zwischen beiden Vereinen. Für HCE-Trainer André Haber war es das erste als Cheftrainer. Die letzten beiden Aufeinandertreffen in der Erzgebirgshalle konnten die Auer nicht für sich entscheiden. Einmal gab es einen Dresdner Sieg und einmal ein Remis. Unter den 1.629 Zuschauern waren sehr viele Dresdner Fans, welche vor, während und nach dem Spiel die eigene Mannschaft sensationell unterstützten.
Beide Teams begannen vor allem im Angriff etwas nervös und in der Abwehr aggressiv. Bei den Landeshauptstädtern war Rückraumspieler Ivar Stavast zunächst die spielbestimmende Figur. Bei der Mannschaft aus dem Erzgebirge war es der Rückraumlinke Elias Gansau. Nach etwas mehr als zehn Minuten führten die Dresdner mit 5:4 und Gansau musste die Platte nach einem Kontakt benommen verlassen. Im weiteren Verlauf konnten beide Mannschaften über ihr gutes Kreisläuferspiel treffen. Beim 9:7 für den HCE war es dann der der Dresdner Spielmacher Sebastian Greß, der in seiner ihm typischen Art, aus der zweiten Welle heraus, das 10:7 für die Tiger erzielte. Nachdem der HC per Strafwurf durch Lukas Wucherpfenning zum 7:11 traf, nahm der Auer Trainer Stephan Just eine Auszeit. Bis zu diesem Zeitpunkt war es ein spannendes, aber weiterhin von beiden Mannschaften teilweise nervös geführtes Spiel. Die Dresdner konnten die nervösen Momente geringer halten. Dass der HC zudem mit vier Treffern führte, hatte auch etwas mit Marino Mallwitz im HC-Tor zu tun, der mehrfach stark hielt. Nach der Auszeit war der EHV dann etwas besser im Spiel und die Dresdner ließen zwei Angriffe liegen. Ergebnis war, dass die Auer, auch bedingt durch eine Überzahl, auf 9:11 verkürzten. Julian Possehl konnte dann mit einer starken Einzelleistung das 9:12 erzielen. Beim 10:14 hielt Marino Mallwitz seinen zweiten Strafwurf und die Dresdner hatten die Chance auf einen Fünf-Tore-Vorsprung zu erhöhen. Ein Fehlabspiel verhinderte das und Aue kam im schnellen Gegenzug zum 11:14. Sebastian Greß erzielte für die Gäste dann das 11:15. Dies war gleichzeitig der Pausenstand. Auffällig nach 30 Minuten Spielzeit, die Dresdner Defensive hatte den Auer Spielmacher Sebastian Paraschiv sehr gut im Griff und die Hausherren hatten im Positionsangriff mit dem Ausfall von Elias Gansau zu kämpfen.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Treffer vom EHV und mit einer Strafzeit für den HC Elbflorenz. Nach der Überzahl stand es 12:16, da nur der HCE in eigener Strafzeit traf. Nach zwei Paraden des eingewechselten Auer Keepers Pascal Bochmann, konnte das Heimteam auf 14:16 verkürzen. In Minute 37 kam Elias Gansau bei den Auer zurück und erzielte prompt in Überzahl das 15:17. Anschließend nutzte weder Dresden noch Aue die Chance auf Treffer und das jeweils in Überzahl. Beim 15:18 hielt Marino Mallwitz den dritten Strafwurf und der HC traf anschließend zum 19:15 aus eigener Sicht. Der Auer Trainer nahm eine Auszeit, denn seinem Team fehlte im Angriff weiterhin der rote Faden. In der 43. Minute bekam EHV-Spieler Elias Gansau nach einer Tätlichkeit eine direkte rote Karte und Dresden nutzte die Überzahl zum 16:21. Zu diesem Zeitpunkt waren noch etwas mehr als 15 Minuten zu spielen. Nach einer starken Abwehrsequenz schlugen die Dresdner noch einmal in Überzahl zu (16:22) und man hörte nur noch die Dresdner Fans „HC Elbflorenz“ skandieren. Insgesamt wirkten die Dresdner in vielen Situationen griffiger. Im weiteren Spielverlauf nahmen sich beide Mannschaften nicht viel. In Minute 56 führten die Landeshauptstädter mit vier Toren (21:25). Da der HCE selbst an den Pfosten traf, erzielte der EHV Aue per Kempa das 22:25. Die Dresdner machten aber dann mit zwei Treffern den Deckel drauf (22:27). Zu diesem Zeitpunkt waren noch 3:30 Minuten zu spielen und die Dresdner Fans übernahmen stimmungsmäßig die Halle. Am Ende gewann der HC Elbflorenz Dresden völlig verdient mit 28:24 und die zahlreichen Dresdner Fans skandierten „Auswärtssieg“.
Fazit: Die Auer können seit drei Heimpartien die Dresdner in eigener Halle nicht schlagen. Die Tiger gleichen damit in der Derbybilanz aus (4 Siege, 4 Niederlagen, 2 Remis). Die Dresdner hat dabei gezeigt, dass sie mehr im Derbymodus waren. EHV-Spielmacher Sebastian Paraschiv nach der Partie: „Uns fehlte von Beginn an die Derbymentalität.“ Der EHV fand gegen die Dresdner Abwehr im Verbund mit Keeper Marino Mallwitz nie die richtigen Mittel. Zudem agierte der HCE vor allem im Tempospiel strukturierter und nutzte seine Chancen klarer.
Tore: Mallwitz/Noack/Mohs (alle Tor), Wucherpfennig 6/6, Dierberg 1, Greilich 1, Dumcius 2, Pehlivan 1, Kretschmer 2, Stavast 3, Greß 4, Klepp 5, Döbler, Thümmler 1, Possehl 1, Seidler 3
HCE-Trainer André sagte nach der Partie: „Es war hochemotional. Ein großes Lob für die Zuschauer, besonders für unsere Fans, die die Mannschaft wirklich toll unterstützt haben. Ich bin sehr glücklich und stolz auf die Mannschaft. Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben gleich geführt. Aue hatte zuletzt immer 30 Tore und mehr erzielt. Wir halten Aue hier bei 24 Toren mit einem starken Marino Mallwitz im Tor. Wir haben immer wieder Nadelstiche gesetzt, wenn es wichtig war und sind im Angriff, trotz der hitzigen Atmosphäre, immer ruhig geblieben.“