HC Elbflorenz reist zum Dessau-Roßlauer HV 06 – nächstes stimmungsvolles Ostduell für die Tiger
Gegen wen geht es?
Nach dem Sieg gegen Aue im Sachsenderby reist der HC Elbflorenz Dresden zum Ostduell nach Dessau-Roßlau. Die Dessauer befinden sich in ihrer 26. Zweitligaspielzeit, sodass schon Generationen von Bauhausstädtern Zweitligahandball in der Stadt an der Mulde erleben konnten. In der letzten Saison verpassten die Sachsen-Anhaltiner den Aufstieg in Liga 1 um lediglich einen Punkt. Das kommende Duell zwischen beiden Mannschaften ist das Zwölfte seiner Art. Schon zu Drittligazeiten gab es Vergleiche mit dem DRHV. Die Dessauer Fans gehören mit zu den lautstärksten und enthusiastischsten in der 2. Liga. So ist nicht nur von einer gut gefüllten Anhalt-Arena, sondern auch von einer sehr stimmungsvollen Begegnung auszugehen.
Die bisherige Saison des Gegners
Vom Fastaufsteiger der Saison 2022/2023 zum Kämpfer um den Nichtabstieg in dieser Spielzeit – so könnte man die Saison der Dessauer bisher zusammenfassen. Eigentlich galt Dessau in den letzten Jahren als sportlich stabil und so kam der Fall in die untere Tabellenhälfte etwas überraschend. Derzeit steht der DRHV mit 20:34 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz. Der Vorsprung auf die Abstiegsränge beträgt mittlerweile sieben bzw. zehn Punkte. Dass man sich von den Abstiegsrängen etwas absetzen konnte, liegt vor allem an den 7:7 Punkten aus den letzten sieben Partien. Zuletzt blieb man sogar drei Mal ungeschlagen. Ein Beispiel für die Leistungsfähigkeit der Bauhausstädter: Im Pokal zeigte man im Oktober 2023 gegen den damaligen Tabellendritten und jetzigen Final-Four-Teilnehmer MT Melsungen eine bärenstarke Leistung. So verlor man zwar 28:31, hatte aber teilweise mit sechs Toren geführt. Dass die Dessauer schlagbar sind, zeigte der HCE schon selbst, denn das Hinspiel gewannen die Sachsen deutlich mit 34:26.
Das Personal des Gegners
Personell hat sich beim DRHV im Vergleich zur letzten Saison nur wenig verändert. Interessant aus Dresdner Sicht: Vor der Saison wechselte der nun Ex-Dresdner Oskar Emanuel in die Bauhausstadt. Die beiden Akteure, an denen man bei Dessau nicht vorbeikommt, heißen Vincent Sohmann und Timo Löser. Ersterer ist als Spielmacher der Spiritus Rector im Dessauer Spiel, Letzterer ist einer der besten Angriffsspieler der 2. Liga im linken Rückraum und wird im Sommer nach Dresden zum HC Elbflorenz wechseln. Mit 178 Toren ist er aktuell der beste Feldtorschütze der Liga. Dazu kommt das starke Außenduo Jakub Hrstka (links) und Yannick-Marcos Pust (rechts/zuletzt verletzt). Seit nun fast zehn Jahren ist Trainer Uwe Jungandreas im Verein. Der erst- und zweitligaerfahrene Trainer ist maßgeblich für die sportliche Stabilität in den letzten Jahren verantwortlich. Die Stärke der Dessauer liegt in dieser Spielzeit bisher vor allem im Angriff. Allerdings stellt der DRHV derzeit auch eine der anfälligsten Defensiven der Liga. Rund 31 Gegentreffer pro Spiel sind einer der schlechtesten Ligawerte.
HCE-Linksaußen Julius Dierberg schaut wie folgt auf den Gegner: „Mit dem DRHV kommt eine Mannschaft mit Rückenwind auf uns zu, denn sie konnten in den letzten drei Spielen punkten. Dessau ist in eigener Halle ein disziplinierter und unangenehmer Gegner. Auf uns werden vor allem viele Aktionen von Halblinks und der Rückraummitte zukommen.“
Der HC Elbflorenz
Schaut man auf die letzten sieben Partien des HC Elbflorenz, dann stehen dort starke 13:1 Punkte auf der Habenseite. Im Ostduell wollen die Dresdner die Serie ausbauen. Zudem hätte man mit einem Sieg alle vier Ostduelle der Saison für sich entschieden. Mehr als 50 Fans werden die Sachsen in Dessau dabei unterstützen. Beim Team um Kapitän Sebastian Greß stimmt es zur Zeit einfach. Gerade das Ziel, nach der Winterpause auswärts stabiler zu werden, haben die Dresdner mit vier Siegen in vier Auswärtsspielen bisher sehr gut umgesetzt. Die Tiger scheinen also für die schwere Aufgabe in Sachsen-Anhalt gewappnet. So sieht es auch Julius Dierberg:
„Dessau ist eine gute Mannschaft, aber zur Wahrheit gehört auch, dass wir uns gerade einen guten Lauf erarbeitet haben. Wir sind in den letzten Wochen gut damit gefahren, wenn wir den Fokus voll und ganz auf uns gelegt haben. Wenn wir uns an den Plan halten, den wir herausgearbeitet haben und den wieder mit Spaß umsetzen, dann sind wir aktuell sehr schwer zu schlagen. Es wird vermutlich ein sehr schnelles Spiel und die Mannschaft mit dem kühleren Kopf in den entscheidenden Momenten könnte ihren Lauf weiter ausbauen.“