Duell der Elbmetropolen – Dresden reist zum Tabellenführer nach Hamburg
Nach der WM-Pause hat der HC drei schwere Spiele vor der Brust, welche die Hinrunde für die Dresdner beschließen. Die erste Partie dieser Trilogie führt die Sachsen zum Tabellenführer nach Hamburg.
Mannschaftskapitän Mario Huhnstock: „Wir denken nicht drei Spiele voraus. Wir haben am Freitag unser erstes Spiel nach der Pause und darauf liegt der Fokus.“
Nach einem Absturz vom Championsleague-Sieger 2013 zum Drittligisten 2016, hat der HSV Handball eine beachtenswerte Entwicklung genommen. Diese Entwicklung könnte nach der aktuellen Spielzeit mit der Rückkehr in die 1. Liga belohnt werden und das nach 5 Jahren Erstligaabstinenz. Lediglich 4 Punkte in 15 Spielen gaben die Hamburger bisher in dieser Saison ab. Das Thema 1. Liga drücken die Verantwortlichen bei den Hanseaten offiziell noch weg, müssen sich aber natürlich mit solch einem Szenario beschäftigen und tun es intern sicher auch. Derzeit können die Hamburger auf ein sehr ausgeglichenes Team zurückgreifen, welches mit einigen selbstentwickelten Spielern aufwarten kann. In der Mannschaft finden sich zudem Erstliga erfahrene Spieler wie Torwart Jonas Maier und Linksaußen Tobias Schimmelbauer oder erfahrene Akteure wie Kapitän Lukas Ossenkopp, Kreisspieler Niklas Weller und der Rückraumrechte Jan Forstbauer. Aus dem Team des Tabellenführers ragt mit Spielmacher Leif Tissier ein Spieler etwas heraus. Der Mittelmann ist mit 75 Treffern nicht nur einer besten Torschützen der Liga, sondern wahrscheinlich an guten Tagen derzeit das Zweitliga-Nonplusultra auf seiner Position. Der eine oder andere Erstligaverein hatte ihn sogar auf dem Zettel. Unlängst verlängerte er aber in Hamburg und äußerte sich in Richtung 1. Liga weitaus offensiver als seine Vereinsverantwortlichen bisher: „Wenn wir so weitermachen, wissen wir Mitte März wohin die Reise geht. Wir können etwas Historisches erreichen und mit dem HSV in die 1. Liga aufsteigen. Es ist mein großer Traum, dieses mit dem HSV in dieser Saison zu schaffen.“ (Bild Hamburg vom 3.2.2021)
Nach 9 Siegen in Folge ging der HSV mit viel Selbstvertrauen in die WM-Pause. Eine ungewöhnliche Konstellation erlaubt es den Hanseaten sich im Blick auf das Thema Aufstieg bis Mitte März in eine gute Stellung zu bringen. So bestreitet der HSV von den kommenden 7 Spielen 6 Spiele in eigener Halle und bisher sind die Hamburger zuhause noch ungeschlagen. Die Dresdner stehen also in der Elbmetropole vor einer großen Herausforderung.
Mannschaftskapitän Mario Huhnstock gibt die Richtung für die Dresdner beim Tabellenführer vor: „Ein großer Teil des Teams kam fit aus der Pause und wir konnten relativ früh den Ball in die Hand nehmen. Die beiden Vorbereitungsspiele sollten uns wieder Selbstvertrauen gegeben haben und wenn man nach so einer Pause zum Spitzenreiter fährt, wo sich zudem beide Mannschaften wieder etwas in den Wettkampf tasten müssen, dann braucht man auch Selbstvertrauen. Ich hoffe und erwarte, dass wir die Herausforderung in Hamburg selbstbewußt und frech angehen sowie viele Emotionen zeigen. Wir müssen uns zu einer Topleistung pushen und dann ist auch in Hamburg etwas möglich.“
Die Dresdner wollen also die Herausforderung in Hamburg bestmöglich annehmen. Dafür hat man sich gezielt auf den Gegner vorbereitet. Mit einem Sieg gegen den Ligakonkurrenten aus Dessau und einem überraschenden Remis gegen das Erstligateam aus Leipzig, kommt der HC zudem durchaus mit Selbstvertrauen aus der Wintervorbereitung. Die Sachsen spielen insgesamt bisher eine richtig gute Saison und wollen auch beim Tabellenführer zeigen, dass man mit der Ligaspitze mithalten kann. Vor allem in fremden Hallen zeigten sich die Sachsen bisher stark. Auch kann das Team von Rico Göde mit der Rückkehr von Spielern wie Arseniy Buschmann und Ivar Stavast wieder auf mehr Optionen zurückgreifen.
Wolfram Wegehaupt