Der HC Elbflorenz
Dass mit Timo Löser ein absoluter Leistungsträger und Zweitliga-Topspieler unter der Woche langfristig bei den Sachsen verlängerte, zeigt die positive Entwicklung des HC Elbflorenz in den letzten Jahren. Löser und sein Team befinden sich aktuell in der wohl besten Zweitligaphase der Vereinsgeschichte. Rechnet man die Pokalpartien ein, haben die Dresdner in den letzten zwölf Spielen in der regulären Spielzeit nicht mehr verloren. Diese Serie soll im nächsten Auswärtsspiel bei der HSG Krefeld Niederrhein idealerweise mit einem Sieg ausgebaut werden. Gleichzeitig wollen die Dresdner weiter in der Spitzengruppe der 2. Liga mitmischen: Nach zwölf Spieltagen liegen fünf Mannschaften innerhalb von nur drei Punkten. In den fünf Partien bis zur Winterpause kann sich da noch einiges verändern – auch weil viele der aktuellen Top-Teams noch gegeneinander spielen. Um in allen diesen Spielen das Optimum herauszuholen, richtet sich der Fokus voll und ganz auf die nächste Aufgabe, also auf das Duell in Krefeld. Dabei kann Trainer André Haber auf das zuletzt bewährte Personal setzen.
Linksaußen und aktueller Top-Torschütze Julius Dierberg (66/33 Tore) sagte vor der Partie: „Krefeld ist eine Mannschaft, die wirklich unangenehm sein kann. Das haben auch schon andere Mannschaften zu spüren bekommen. Sie hatten schon ein paar gute Ergebnisse dabei. Natürlich ist es auswärts für uns immer etwas anderes als mit den eigenen Fans im Rücken. Wir sind aber aufgrund des letzten Auswärtsspiels in Backnang sensibilisiert und werden alles dafür geben, dass wir weiter im Flow bleiben.“
Allgemeine Einordnung
Die HSG Krefeld/Niederrhein ist ein Handballverein aus dem Westen Nordrhein-Westfalens. Die 2013 von DJK SV Adler Königshof 1919 und SC Bayer 05 Uerdingen gegründete HSG tritt seit der Saison 2020/21- nach der Auflösung der Spielgemeinschaft – unter dem heutigen Namen an. Bekannt als „Eagles“ stieg die Mannschaft 2025 zusammen mit dem HC Oppenweiler/Backnang in die 2. Liga auf, nachdem zuvor drei Aufstiegsversuche in der Relegationsrunde zur 2. Bundesliga gescheitert waren. Trotz Rückschlägen verfolgte der Verein von Beginn an das klare Ziel, sich langfristig in der 2. Bundesliga zu etablieren. Heimspielstätte ist die Glockenspitzhalle in Krefeld.
Die bisherige Saison des Gegners
Als Aufsteiger bewegt sich die HSG punktetechnisch in erwartbaren Regionen. Nach fünf Partien standen starke fünf Punkte zu Buche – ein Sieg und drei Remis. Seitdem folgten jedoch sieben Niederlagen in Serie, weshalb die Mannschaft mit 5:19 Punkten Rang 16 belegt. Dabei kassierten die Eagles bei den sieben Niederlagen im Schnitt fast 36 Gegentore pro Spiel – selbst im modernen Hochgeschwindigkeits-Handball ein hoher Wert und ein klarer Hinweis auf die größte Baustelle. Krefeld-Kapitän Niklas Ingenpas gab unlängst auf der Vereinigen Homepage noch eine weitere Herausforderung der Nordrhein-Westfalen an: „Es ist ein Muster zu erkennen: Wir spielen in der ersten Halbzeit oft richtig gut und liegen teilweise sogar vorne. Was dann nach der Pause passiert, ist schwer zu erklären. Wir arbeiten ständig daran, die Leistung der ersten 30 Minuten auch über die gesamte Spielzeit zu halten. Es darf einfach nicht mehr passieren, dass wir ein Spiel innerhalb von zehn Minuten wegwerfen.“ Offensiv hingegen gehört Krefeld mit 369 Toren aus zwölf Spielen zu den Top-10-Angriffsreihen der Liga. Regelmäßig erreicht man Werte über 30 Treffer. Kurzfristiges Ziel von Niklas Ingepaß und seinem Team ist es, es gegen den HC Elbflorenz besser zu machen. Langfristiges Ziel der HSG ist eindeutig: Klassenerhalt – und die Chancen stehen derzeit ähnlich gut wie bei fünf bis sechs anderen Teams.
Das Personal des Gegners
Der Kader der Nordrhein-Westfalen hat sich im Sommer stärker gewandelt: sieben Spieler gingen, sechs neue kamen dazu. Insgesamt ist das Teams aus Krefeld keine Mannschaft von nur Zweitliganeulingen. Die Rückraumspieler Christopher Klasmann, Falk Kolodziej, Lucas Schneider, Tim Stefan, Julius Rose, Lukas Siegler oder der aktuelle Top-Torschütze Jörn Persson (60 Treffer) haben bspw. Zweitligaerfahrung. Auch Torhüter Finn Rüspeler hat zuvor schon in Liga zwei gespielt. Ein Eckpfeiler der Eagles ist zudem Kreisläufer Niklas Ingenpaß. Wie schon erwähnt, präsentiert sich die Offensive des Aufsteiger bereits sehr stabil. In der Defensive gibt es allerdings dringend Nachholbedarf. Die Verbesserung in diesem Bereich und eine verletzungsarme Saison könnten über den Verbleib der HSG in der 2. Liga entscheiden. Letzteres vor allem darum, weil sich das Team von Trainer Mark Schmetz Ausfälle von Leistungsträgern weniger leisten kann als viele etabliertere Zweitligateams.
Text: Wolfram Wegehaupt