HC Elbflorenz vs. Füchse Berlin 26:35 (13:14)
Es war ohne Frage ein Handballfest, was die Fans am frühen Samstagnachmittag in der BallsportARENA erlebten und sie selbst boten dafür einen wesentlichenTeil des tollen Rahmens. Mehr als 2000 Zuschauer lockte das Spiel gegen die Berliner Füchse in die neue Spielstätte des HC Elbflorenz. Die Zuschauer kamen dann auch gegen den mit Nationalspielern gespickten Erstligavertreter aus Berlin auf ihre Kosten.
Nach einer gewissen Nervosität in den Anfangsminuten fand der HC immer besser ins Spiel. Die Dresdner konnten den Schwung vom Sparkassen-Cup in Eisenach in die erste Hälfte mitnehmen. Was die Berliner in der Abwehr mit Marko Kopljar (2,10 m), Jakov Gojun (2,03 m) und Erik Schmidt (2,04 m) aufboten war schon beeindruckend. Marko Kopljar war es auch, der im Angriff das erste Tor für die Füchse erzielte. Am Ende war er mit 8 Treffern bester Torschütze seines Teams. Nach 11 Minuten führte der Erstligist mit 3:6. Ein gut aufgelegter Mario Huhnstock im HC-Gehäuse ermöglichte den Dresdnern dann auf 5:6 zu verkürzen. In der Folge gingen die Füchse zwar immer wieder in Vorlage, die Hausherren ließen sich jedoch nicht abhängen. Durch einen Knaller von Patrik Hruščák knapp unter das Lattenkreuz und noch einen Treffer durch den Slowaken stand es in der 26. Minute aus Dresdner Sicht 10:11. Die Zuschauer zeigten sich vom couragierten Auftreten der Sachsen sehr angetan und unterstützten das Heimteam bravourös. Bis zur Halbzeit ließen die Dresdner die Füchse nicht mehr ziehen. So stand es zur Halbzeit lediglich 13:14 aus Sicht der Hausherren. Zum Schluss der 1. Halbzeit kassierte der HC Elbflorenz allerdings eine Zeitstrafe und musste die 2. Spielhälfte in Unterzahl beginnen.
Zu Beginn der 2. Halbzeit zogen die Füchse mehr und mehr davon. Grund war die Unterzahl der Hausherren, die erhöhte Fehlerquote des HC Elbflorenz, sowie ein sehr stark agierender Nationaltorhüter Silvio Heinevetter im Tor der Berliner. Er zeigte in dieser Phase viele starke Paraden. So brauchte der Gastgeber bis in die 37. Minute, um durch Neuzugang Roman Bečvář zum 14:19 zu treffen. Die Füchse nutzten in der Folge eine Überzahlsituation, um auf 15:22 wegzuziehen. Jetzt kamen die Dresdner wieder etwas besser ins Spiel und verkürzten durch zwei Treffer wieder auf 5 Tore (17:22). Bei den Berlinern war es der immer stärker werdende Petar Nenadic, der mit seinen starken Auslösehandlungen das Berliner Spiel in Gang brachte. Gefühlt hatte er immer drei oder vier Anspieloptionen im Kopf. Ein wirklicher Ausnahmespieler! Die sich nun wieder häufenden leichten Fehler der Sachsen nutzen die Hauptstädter dann eiskalt zu leichten Toren. So stand es in der 48. Minute 19:27. Die Dresdner hatten jetzt wieder eine bessere Phase und konnten bis zur 53. Minute den Vorsprung in Grenzen halten. Ein nicht nur in dieser Phase erfrischend aufspielender Daniel Zele traf für den HC zum 23:29. In der Folge schwanden bei den Dresdnern nach vier Spielen in vier Tagen die Kräfte. Die Berliner zeigten noch einen Kempa-Trick zum 23:33. Als Julius Dierberg für den HC Elbflorenz per Konter zum 26:35 traf, war das der Schlusspunkt unter eine tolle Partie mit einem noch besseren Rahmen.
Füchse-Trainer Velimir Petkovic sagte nach der Partie: „Es war ein gutes Spiel nach einer nicht einfachen harten Woche. Das Gute ist, wir sind ohne Verletzung aus dem Ganzen raus. Man hat gesehen, dass wir in der 1. Halbzeit etwas müde waren und einen etwas längeren Anlauf gebraucht haben. Elbflorenz hat vor allem in der 1. Halbzeit ein gutes Spiel gemacht, in der 2. Halbzeit haben wir dann druckvoller agiert. Der HC Elbflorenz hat eine überraschend gute Mannschaft und in der Halle herrschte eine tolle Atmosphäre.“
Heimtrainer Christian Pöhler sagte im Blick auf das Spiel: „Es war für uns wie bei den Füchsen eine harte Woche. In der 1. Halbzeit konnten wir nach anfänglicher Nervosität gut mitspielen. Kopf und Herz waren in dieser Phase im Einklang. Zu Beginn der 2. Halbzeit haben wir uns gleich in den ersten Minuten um den Lohn der guten 1. Halbzeit gebracht. Danach war die Partie nur noch schwer zu drehen. Bei meiner Mannschaft war der Kopf in der 2. Halbzeit etwas leer. Insgesamt war es aber eine eindrucksvolle Erfahrung in der neuen Halle. Es war der erwartet tolle Abschluss der Woche, ein schöner Bonus.“
Auf diesem Weg sei noch einmal allen gedankt, welche hinter den Kulissen zum Gelingen des Spieles beigetragen haben!
ww
HC Elbflorenz Dresden: Huhnstock, Halfmann (beide Tor); Hruščák 4, Jurgeleit 3, Dierberg 2, Gugisch 1, Buschmann, De Santis 2, Flödl 4, Hoffmann 1, Gress 1, Zele 3, Kammlodt 1, Bečvář 2, Quade 2
Füchse Berlin: Heinevetter, Stochl (beide Tor); Wiede 7, Struck 2, Gojun 1, Nenadic 2, Jemenez Plaza 2, Lindberg 5, Zachrisson 4, Fäth, Schmidt 3, Kopljar 8