HC Elbflorenz Dresden beendet die Hinrunde mit 8. Heimsieg im 9. Heimspiel
Nach 2:30 Minuten konnten sich die HCE-Fans, die traditionsgemäß bis zum ersten Tor ihrer Mannschaft stehen, hinsetzen, denn da hatte Nils Kretschmer zum 1:0 für sein Team getroffen. Zuvor hatte Marino Mallwitz schon zwei Mal pariert. Auffällig zu Beginn bei beiden Mannschaften, es wurde mit sehr viel Leidenschaft gedeckt. Nach zehn Minuten führten die Gäste nach einem Strafwurftreffer erstmals mit einem Tor (4:5). Die Gäste waren es auch, die mit zunehmender Spieldauer besser zurechtkamen als der HCE und beim 5:7 sogar per Konter das 5:8 verpassten. So stand es nach der Anfangsviertelstunde 7:8, da der HCE durch Ivar Stavast zwei Mal aus der zweiten Welle traf. Auf der anderen Seite bekamen die Dresdner oft Treffer über ihre rechte Abwehrseite, welche der TSV bearbeitete. Insgesamt musste sich Dormagen fragen, warum es zum 9:9 kam, hätte man doch zu diesem Zeitpunkt mit drei bis vier Toren führen müssen. Die Antwort darauf stand im Tor der Sachsen und hieß Marino Mallwitz. Der Dresdner Keeper zeigte immer wieder starke Paraden. So lag der TSV nach 20 Minuten mit 11:9 zurück, obwohl man wenige Minuten davor noch die Chance zum 7:10 hatte. Die Hausherren zogen sogar auf 13:9 davon, da Dormagen gegen die Abwehr immer weniger einfiel und beim HC Elbflorenz vor allem Sebastian Greß die Ballgewinne in schnelle Tore umwandelte. Anschließend sündigte das Heimteam aber etwas mit seinen Chancen und die Gäste waren in der 27. Minute durch einen Steinhaustreffer wieder dran (13:12). Im nächsten Angriff mussten die Tiger sogar das 13:13 hinnehmen. Die Chance zum 13:14 setzte der TSV ans Lattenkreuz und die Dresdner trafen zum 14:13. Letztendlich endete eine wechselhafte Halbzeit für beide Teams mit einer 14:15-Führung für den Gast. Das Heimteam hatte zehn Sekunden vor dem Ende mit Strafwurf die Führung verpasst und dabei Lukas Wucherpfennig mit einer roten Karte verloren, da er den TSV-Keeper beim Wurf im Gesicht traf.
Der zweite Durchgang begann mit einem Dresdner Fehlwurf vom Kreis und der TSV erzielte im Gegenzug in Überzahl das 14:16. In den Anfangsminuten zeigte sich der Gast spielbestimmend und führte zunächst mit 14:17, dann mit 15:18. Die Dresdner taten sich im Positionsangriff ihrerseits sehr schwer. Dormagen gelangen hingegen immer wieder sehenswerte Treffer. Die Tiger fanden vor allem auf die Rückraumschützen des TSV keinen Zugriff. Hatte der HCE dann einmal die Chance auf ein Tor zu verkürzen, nahm er sich durch Fehler mehrfach selbst aus dem Spiel. Beim 22:23, auch bedingt durch eine Überzahl, machte man es aber besser und verkürzte den Abstand auf ein Tor. Es folgte nun die Phase im Spiel, die die Partie auf Messersschneide sah. Zehn Minuten vor dem Ende ging die Halle dann aus den Sitzen, denn Doruk Pehlivan hatte für den HCE per Konter das 24:23 erzielt. Der Gast aus Dormagen zeigte jetzt Nerven und kassierte nach einem Fehlpass den erneuten Konter der Dresdner durch Vincent Klepp (25:23). TSV-Trainer Martin Flohr sprach nach der Partie davon, dass seine Mannschaft etwas den „Kopf verlor“. Gut fünf Minuten vor dem Ende war es erneut ein Kontertreffer, der den HCE noch weiter in Front brachte (27:24). Zu diesem Zeitpunkt war es bei den Sachsen immer wieder Nils Holger Kretschmer der voranging. Zusammen mit Oliver Seidler auch in der Abwehr. Als eben genannter Nils Holger Kretschmer zwei Minuten vor dem Ende das 28:25 erzielte, hatte man das Gefühl, dass ein Punktgewinn der Gäste so wahrscheinlich geworden war, wie wenn sich eine Seemöwe auf eine Pfütze stürzt, um einen Fisch zu erbeuten. TSV-Trainer Flohr gab dann nach dem Spiel auch zu, dass er einen Nils Holger Kretschmer in der Schlussphase so nicht auf dem Zettel hatte. Der Gast versuchte nach einer Auszeit noch einmal alles, am Ende gewannen aber die Sachsen mit 30:26.
Fazit: Achter Heimsieg im neunten Heimspiel, steht beim HCE am Ende der Hinrunde auf der Habenseite. Es war ein schwer erkämpfter Sieg gegen einen Gegner, der fast 50 Minuten auf Augenhöhe agierte. Den Sieg sicherte sich der HCE vor allem durch starke letzte 10 Minuten. Der TSV erzielte in diesen zehn Minuten lediglich drei Treffer, da die Sachsen vor allem im Deckungszentrum dicht machten. Der TSV präsentierte sich in Dresden mit seinen vielen jungen Spielern richtig gut. Mit dem Sieg beschließen die Dresdner ihre bisher beste Hinrunde der Vereinsgeschichte mit 20:14 Punkten.
HCE-Coach André Haber hatte nach dem Spiel Lob für beide Teams parat. : „Ich bin sehr stolz, dass wir heute die zwei Punkte gewonnen haben. Heute hat auf jeden Fall die tiefere Bank gewonnen, etwas anderes brauchen wir uns gar nicht einbilden. Wenn ich mir ansehe, wie viel Verantwortung im TSV-Rückraum auf jungen Spielern lastet und wir hingegen heute sieben Rückraumspieler einsetzen konnten. Zum Schluss bekommen wir vor allem von Nils Kretschmer noch einmal einen Schub. Zudem ist die Halle natürlich ein Faktor als wir beim 23:23 auf Unentschieden stellen. Es war ein hart erkämpfter Sieg. Der TSV macht das, was sich viele Erst- und Zweitligisten wünschen, nämlich Spieler aus der eigenen Jugend in die stärkste 2. Liga der Welt zu integrieren. Für uns war es das Ende der Hinrunde. Ich bin sehr froh, wie die Hinrunde gelaufen ist. Wir kennen unsere Baustellen und wissen an was wir arbeiten müssen. Wir ärgern uns auch über die verlorenen Spiele. Wir freuen uns aber auch über unsere Heimstärke und ein gewisses Selbstverständnis zu Hause und eine neue Mentalität.“
Tore: Mallwitz/Mohs (beide Tor) Wucherpfennig 1/1; Dumcius 5, Greilich 1, Pehlivan 1, Kretschmer 5, Stavast 4, Greß 4, Klepp 3/2, Döbler, Thümmler 4, Possehl 1, Seidler