HC Elbflorenz Dresden begeistert in der zweiten Halbzeit – Klarer Heimsieg gegen Großwallstadt
Wer gewinnt das Trainerduell der Andrés – das war eine der Fragen am Nikolaustag 2024. Eine andere war, wie sich der Ex-Dresdner Nils Holger Kretschmer in Dresden präsentieren würde. Zu Beginn standen vor allem die Torhüter im Fokus. Beide Keeper nahmen dem Gegner jeweils klare Torchancen. So hielt Robin Cantegrel für die Dresdner innerhalb der ersten fünf Minuten zwei Strafwürfe, bei einem davon sogar noch den Nachwurf. Aber auch Stefan Hannemann zeigte auf Seiten des TVG starke Paraden. Dadurch wirkte das Spiel im ersten Drittel der ersten Halbzeit stellenweise etwas wild, was nach gut zehn Minuten in einem 4:4 mündete. Nachdem Robin Cantegrel auf Seiten des HCE in der 15. Minute seinen dritten Strafwurf hielt, war es Julius Dierberg, der für die Gastgeber die erste Zwei-Tore-Führung (7:5) erzielte. Auch das 8:5 gelang ihm noch. Die Gäste hatten schon in den Minuten zuvor auf eine offensivere 5:1-Deckung umgestellt – jedoch eher mit mäßigem Erfolg. Nach 20 Minuten konnte man beim Stand von 9:7 feststellen, dass der Unterschied zwischen beiden Mannschaften im Wesentlichen im Dresdner Tor lag – und Robin Cantegrel hieß. Auffällig war zudem, dass die Gäste das Kreisläuferspiel der Dresdner nicht in den Griff bekamen.
Zu Beginn der letzten zehn Minuten leisteten sich die Großwallstädter zwei leichte Fehler. Dadurch hatten die Hausherren die Chance, beim Stand von 11:8 eine Führung mit vier Treffern herauszuspielen, nutzten diese jedoch nicht. Im Gegenteil: Die Gäste verwerteten nach zwei erfolglosen HCE-Angriffen ihre Chancen und verkürzten mit zwei Treffern auf 11:10. Jonas Thümmler traf anschließend für die Landeshauptstädter zum 12:10. Zu diesem Zeitpunkt waren noch gut vier Minuten zu spielen. Am Ende der ersten 30 Minuten führte der HC Elbflorenz Dresden mit 14:11 und die Zuschauer hatten eine Partie gesehen, die viele starke Torhüteraktionen auf beiden Seiten bot. Beim TVG war – wie fast schon zu erwarten – der Ex-Dresdner Nils-Holger Kretschmer einer der bestimmenden Akteure. Bei den Sachsen war es vor allem das Kreisläuferspiel, das stach.
Die Dresdner kamen besser aus der Pause und so nahm TVG-Trainer André Lohrbach, wie schon im ersten Spielabschnitt, eine frühe Auszeit. Zu diesem Zeitpunkt führte der Gastgeber mit 16:11. Nur kurz nach der ersten Auszeit in der zweiten Halbzeit sah sich Lohrbach zu einer weiteren Besprechungspause gezwungen. Die Dresdner führten mit 19:12 und agierten hinten wie vorn sehr konsequent. Dabei setzten die Hausherren viel mehr als in der ersten Halbzeit auf ihr Tempospiel. Die 2.212 Zuschauer sahen es gern. Nach der zweiten Auszeit hatte sich der Gast dann wieder etwas gefangen und hielt zumindest den Abstand konstant bei sieben oder acht Treffern. Bei den Dresdnern wurde auch Torhüter Marino Mallwitz immer mehr zum Faktor. Während es für die Gäste in dieser Phase vor allem darum ging, den Anschluss zu halten, war der HC Elbflorenz auch für die Höhepunkte zuständig: So gelangen den Landeshauptstädtern in dieser Zeit ein spektakulärer Kempatrick und ein wunderschönes Drehertor.
Neun Minuten vor dem Ende führten die Dresdner mit 28:19 und hatten alles im Griff. Der TVG ließ jedoch keine Auflösungserscheinungen erkennen und verkürzte auf 28:21. Das Spiel war allerdings für die Gäste aus Unterfranken gelaufen. Spätestens beim 30. Treffer des HCE zum 30:21 durch den Dresdner Kreisspieler Jonas Thümmler war alles entschieden. Thümmler konnte man bis dahin eine überragende Partie attestieren. Ab Minute 55 wurde es dann aber doch zunehmend bitter für die Gäste, denn die Sachsen bestraften jeden Fehler des Gegners mit schnellen Toren. So führten die Gastgeber beim 32:20 und 34:22 mit zwölf Treffern. Das brachte dem Team von André Haber stehende Ovationen des Publikums ein. 34:22 war dann auch der Endstand einer sehr starken Dresdner Halbzeit.
Fazit: Der Gast aus Großwallstadt konnte nur 30 Minuten mit den Dresdnern mithalten. Die Sachsen drückten vor allem in der zweiten Halbzeit mächtig auf das Tempo und zeigten sich insbesondere zwischen der 30. und 40. Minute in der Abwehr stark. Dazu kam ein immer besser haltender Marino Mallwitz im Dresdner Tor. Erfreulich aus Dresdner Sicht war außerdem ein erster Kurzeinsatz von Timo Stoyke, der nach langer Verletzungspause auf die Platte zurückkehrte. Bei Großwallstadt blieben vor allem im Rückraum einige Wünsche offen, denn dem Ex-Dresdner Nils Holger Kretschmer (7/2 Treffer) folgte kein anderer Spieler leistungsmäßig so richtig. Es soll aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass dem Gast durch Verletzungen wichtige Alternativen fehlen. Für den HC Elbflorenz Dresden war es der dritte Heimsieg in Folge – das Punktekonto liegt nun bei 16:12 Zählern.
Ein sichtlich erfreuter André Haber sagte nach der Partie: „Ich freue mich natürlich sehr. Wir hatten einen nahezu perfekten Start, da uns Robin sehr geholfen hat. Er nimmt gleich die ersten vier Bälle des Gegners weg. Wir haben am Anfang nicht so gut geworfen, sonst wäre ein besseres Ergebnis möglich gewesen. Wir sind aber heute die ganze Zeit auf dem Gaspedal geblieben. Das hat mir imponiert und mich gefreut. Wir hatten heute auch viel Unterstützung aus dem Tor und dann entsteht so eine Symbiose aus Torhüter und Abwehr. Damit nimmst du dem Gegner vielleicht auch fünf Prozent des Mutes im Angriff. Da sind wir dann auch zuhause schwer zu schlagen. Wir haben die Woche viel miteinander gesprochen und da tut so ein Ergebnis richtig gut. Ich möchte noch erwähnen, dass ich es außergewöhnlich finde, was der Verein und die BallsportARNEA hier im Blick auf den Nikolaus-Spieltag auf die Beine gestellt hat. Vielen Dank für diese Unterstützung. Ich hatte mir beim letzten Mal noch etwas mehr Energie vom Publikum gewünscht. Das war heute der Fall und hat richtig Spaß gemacht und uns geholfen. Ich freue mich auch mal wieder auf eine ausverkaufte Halle. In diesem Sinne sollen alle wiederkommen und noch jemanden mitbringen.“