HC Elbflorenz reist nach Niedersachsen zur HSG Nordhorn-Lingen – Drittes Auswärtsspiel der Saison
Gegen wen geht es?
In der vierten Partie der Saison für den HC Elbflorenz Dresden müssen die Tiger das dritte Mal auswärts antreten. Dabei geht die Reise zur HSG Nordhorn-Lingen an die deutsch-niederländische Grenze. Anwurf ist am Sonntag um 17 Uhr in der EmslandArena in Lingen. Nordhorn liegt in Niedersachsen und hat knapp 55.000 Einwohner. Die nächstgrößeren Städte sind Münster und Osnabrück. In Nordhorn gibt es eine lange Handballtradition. Immerhin war man schon einmal deutscher Vizemeister und hat den EHF-Pokal gewonnen. Erste und zweite Liga sind seit gut drei Jahrzehnten das natürliche handballerische Umfeld des Vereins. Namenhafte Spieler hatte die HSG in ihrer Geschichte viele. Zu nennen wären z. B. der ehemalige Kieler Steffen Weinhold oder der fünf Jahre in Nordhorn aktive Ljubomir Vranjes.
Die bisherige Saison des Gegners
Sehr unterschiedlich waren bisher die beiden Partien der Nordlichter. Von „himmelhoch jauchzend bis stark betrübt“ in nur zwei Spieltagen, auch das kann in der 2. Bundesliga sein. So fegte Nordhorn den Aufsteiger Konstanz am ersten Spieltag mit 38:26 regelrecht aus der Halle. Am letzten Spieltag gab es dann wiederum eine derbe 35:25 Niederlage in Minden. Die Vorbereitung davor lief bei den Nordhornern normal bis durchwachsen. Alles in allem ist es sehr schwer, das Team derzeit einzuschätzen. Warum das so ist, ist gleich Thema beim Blick auf das Personal. Insgesamt blieben die Nordhorner in der letzten Saison klar hinter den Erwartungen zurück, denn sie wurden Zehnter. Das ist keine Platzierung, mit der man bei der HSG wirklich leben kann.
Das Personal des Gegners
Schaut in den Kader der HSG ist viel Qualität vorhanden. Allerdings gab es bei der HSG schon eine Art Umbruch. Neuer Trainer ist Mark Bult, der den viele Jahre bei der HSG an der Seitenlinie stehenden Daniel Kubes abgelöst hat. So ist anzunehmen, dass es etwas dauern wird, bis der neue Trainer, der gleichzeitig selbst noch höherklassige Cheftrainererfahrung sammelt, seine Vorstellungen mit der Mannschaft umsetzen kann. Rechnet man auch noch dazu, dass es auch auf dem Spielfeld einige Veränderungen gab, sind gewisse Schwankungen – siehe die ersten beiden Spiele – erklärbar und normal. Als Neuzugänge kamen Luka Sokolić, ein kroatischer Abwehrspezialist, Mika Sajenev (Kreisposition, EHV Aue), Max Jaeger (Linksaußen, HSC Coburg) sowie Elias Ruddat (Linksaußen, TuS Vinnhorst). Zudem wechselte Torhüter Kristian van der Merwe aus Coburg nach Nordhorn. Der Toptransfer ist aber Mittelmann Björn Zintel. Er kam vom ASV Hamm-Westfalen und gehört zu den besten Spielmachern der Liga. Ihn ergänzt der junge isländische Neuzugang und Spielmacher Elmar Erlingsson. Außerdem kam noch der rechte Rückraumspieler Frieder Bandlow aus Großwallstadt. Neben den ganzen Neuen hat Nordhorn noch „altgedientes“ Personal, was sich sehen lassen kann. Da wären z. B. Rechtsaußen Maximilian Lux oder der starke Halblinke Tarek Marshall. Insgesamt hat die HSG einen spannenden Kader zusammen.
HCE-Kreisspieler und Mittelblocker Oliver Seidler sagt zum Gegner: „Es ist schwer nach erst zwei Spieltagen die HSG einzuschätzen. Sieht man die bisherigen Ergebnisse, weiß man nicht so richtig, woran man ist. Davon unabhängig hat die HSG immer eine solide und gute Mannschaft. Zudem spielen sie zuhause und wollen sicher nach der Niederlage zeigen, dass sie es besser können.“
HC Elbflorenz
Für die Sachsen geht das „fette“ Auftaktprogramm in Nordhorn weiter. Dieses Mal hatte man nach der harten englischen Woche mit zwei Siegen und einer Niederlage glücklicherweise acht Tage „frei“. Nach der überragenden Energieleistung gegen Hamm war dies auch nötig. Zur Erinnerung, der HCE musste zeitweise gegen den ASV gleich auf vier Spieler verzichten.
Oliver Seidler nimmt uns noch einmal rückblickend mit ehrlichen Worten durch diese englische Woche: „Wir wussten, dass das erste Spiel in Dessau viel über den Kampf gehen wird. Uns war klar, dass es ein „ekliges“ Spiel wird. Dann waren die Emotionen da und wir konnten das Spiel auf unsere Seite ziehen. In Ludwigshafen machen wir einfach kein gutes Spiel und verwerfen 19 Bälle. Die Abwehr stand gut. Es war wirklich bitter, wie schon die letzte Saison, dort mit einem Tor zu verlieren. Es war schon unnötig. Man muss aber auch ehrlich sein, wir waren da emotional nicht auf dem gleichen Level wie in Dessau. Vielleicht haben wir gedacht, es wird schon irgendwie und dann wurde es eben nicht. Das Spiel gegen Hamm spricht auch Bände. In diesem Spiel treten wir anders auf. Wir machen da auch nicht alles richtig, aber eben weniger Fehler und treffen bessere Entscheidungen. Wir haben eben auch ein gutes Gesamtpaket mit einer guten Abwehr, einem starken Torhüter und mit einzelnen Spielern, die stark performen. Wir müssen da jetzt dranbleiben. Insgesamt denke ich, wir sind bisher gut in die Saison gestartet.“
Wer von den Verletzten kehrt gegen Nordhorn zurück? Das kann man noch nicht wirklich sagen. Der Dresdner Trainer André Haber entscheidet das mit seinem Trainerteam kurzfristig. Manchmal zählt jeder Tag bei der Genesung. Oliver Seidler zu seinem Team: „Wir müssen ganz bei uns bleiben und die Emotionen aus dem Hamm-Spiel am besten mitnehmen. Wenn wir unser Ding machen und wie zuletzt auftreten, ist es für jeden ganz schwer uns zu besiegen. Wir müssen unsere Defensive wieder so hinbekommen, wie in den ersten drei Partien. Bis jetzt sehe ich die Abwehr bei uns als Pluspunkt. Wir wollen natürlich zwei Punkte mitnehmen.“