45 Minuten kein Klassenunterschied – HC unterliegt Erstligist
Nach 30 Minuten Spielzeit gegen den favorisierten Erstligisten Bergischer HC war schon eine Überraschung geschafft, denn die Dresdner führten mit 11:10. In der 20. Minute hatte man sich das erste Mal die Führung geholt, denn Nils Kretschmer traf zum 7:6. Zwar war der Siebtplatzierte der letzten Bundesligasaison etwas besser gestartet (0:2), die Dresdner arbeiteten sich dann aber nach und nach ins Spiel. Nach 4 Minuten traf Neuzugang Mindaugas Dumčius per sehenswertem Hüftwurf zum 1:2. Er war mit 4 Treffern in der 1. Halbzeit einer der absoluten Aktivposten beim HC. Beide Teams taten sich insgesamt im Positionsangriff etwas schwerer. Wobei der BHC dies auch immer wieder durch schnelle Tore kompensierte, denn im Positionsangriff fiel dem Erstligisten nicht zu viel ein. Und wenn der BHC einmal abschloss war da auch noch Mario Huhnstock im Dresdner Kasten, der mehrfach zur Stelle war. Zwischenzeitlich hatte der HC sogar einmal die Chance auf eine 3 Tore Führung zu erhöhen, ließ diese aber ungenutzt. So blieb das Spiel eng und endetet in der kleinen Führung der Sachsen zur Halbzeit.
In der ersten Viertelstunde der 2. Halbzeit entschied sich dann das Spiel. Und es zeigte sich für 15 Minuten eine Art Klassenunterschied und das vor allem in 4 Punkten. Erstens, BHC Torwart Christopher Rudek hielt jetzt viele Bälle, auch hundertprozentige Chancen der Sachsen. Zweitens, der BHC war vom Strafwurfpunkt einfach bombensicher und drittens, der Erstligist zeigte sich im Überzahlspiel gnadenlos effektiv. Viertens, der BHC machte im Gegensatz zu den Dresdner keine leichten Fehler. HC-Trainer Rico Göde: „Wir haben über lange Zeit eine gute Leistung gezeigt, mit vielen guten Elementen. Die ersten 10 Minuten der 2. Halbzeit nerven mich trotzdem etwas. Wir machen drei leichte Fehler am Anfang und lassen ein paar Chancen weg und das kannst du dir gegen so eine Mannschaft halt nicht leisten.“ Der HC traf nur zweimal in der Anfangsviertelstunde der 2. Halbzeit. Ab der 46. Minute fingen sich die Dresdner dann wieder und es war erneut ein Spiel auf Augenhöhe. Zu diesem Zeitpunkt führte der Erstligist mit 14:20 und war natürlich clever genug diesen Vorsprung dann auch durchzubringen. Die Dresdner probierten noch verschiedene Deckungsvarianten aus und gaben vielen Spielern Einsatzzeiten. Am Ende gewann der BHC verdient mit 22:28. Dabei war es vor allem Mario Huhnstock im Tor mit 12 Paraden und ein wirklich gut aufgelegter Mindaugas Dumčius mit 6 teilweise sehr schönen Treffern, die beim HC etwas herausstachen. Auch Neuzugang Philip Jungemann am Kreis und Michal Kasal im linken Rückraum zeigten sich auffällig. Bei den Gästen gab es einen bärenstarken Jeffrey Boomhouwer. Der Linksaußen war mit 11/5 Treffern der beste Spieler des BHC. Dazu kam ein starker Christopher Rudek im BHC-Kasten mit 12 Paraden.
Fazit: Die Dresdner machten über weite Strecken eine gute Partie gegen den Favorit aus der 1. Liga. So konnten sich die Sachsen auch im Gegensatz zur Partie am Samstag um einiges steigern. 45 Minuten sah man keinen Klassenunterschied zwischen beiden Teams. Das Spiel war ein wirklich gelungener Abschluss des DHB-Pokal Wochenendes, auch weil sich kein Spieler weiter verletzte, abgesehen von Henning Quade, der schon vor der Partie gegen den BHC verletzt absagen musste.
HC-Mannschaftskapitän Mario Huhnstock nach dem Spiel: „Ich finde, minus sechs ist zu hoch. Wir haben es immerhin geschafft, einen der besten Angriffe der Bundesliga bis zur Halbzeit bei nur zehn Toren zu halten. In der Pause haben wir daher durchaus an eine Sensation geglaubt, aber dafür hätte natürlich wirklich alles über 60 Minuten passen müssen.“
Im Kasten: Huhnstock (47min), Mohs (13min), Göres (n.e.); Tore: Pulay, Dierberg 3, Gugisch, Buschmann, Dumčius 6, Kretschmer 1, Jungemann 2, Hoffmann 1, Greß 2, Kasal 4, Thümmler 2, Pechstein 3, Vančo
Text: Wolfram Wegehaupt
Bilder: Stephanie Fleischer