Vor der zweiten Saison in der 2. Handball-Bundesliga wagen wir beim HC den traditionellen Blick in die Zukunft und versuchen uns an einer Saisonprognose. Dass man bei solchen Einschätzungen auch einmal daneben liegt wird „billigend“ in Kauf genommen. (:
Natürlich wird die Saison 2018/2019 nicht nur aus Dresdner Sicht von der verschärften Abstiegsregelung geprägt. Durch die Verkleinerung der Liga von 20 auf 18 Mannschaften gibt es in dieser Spielzeit fünf Absteiger und auch nur drei Aufsteiger aus der 3. Liga. Es ist also davon auszugehen, dass der Kampf gegen den Abstieg schwieriger wird als in der Premierensaison des HC. Es gibt durchaus Beobachter die folgendes Szenario für möglich halten: Fünf oder Sechs Teams spielen um den Aufstieg und der Rest gegen den Abstieg. Trainer Christian Pöhler sprach schon am Beginn der Vorbereitung sogar von einem „Wettrüsten“ in der Liga.
Ob die Aufsteiger aus den 3. Ligen HSV Hamburg, TV Großwallstadt, TSV Bayer Dormagen und TuS Ferndorf die Liga handballerisch noch einmal aufwerten ist schwer einzuschätzen (im Vergleich zu den Absteigern der letzten Spielzeit). Vor allem die ersten drei bringen natürlich noch mehr Tradition und Prestige in die Liga. Kann man den Etatzahlen glauben (1,6 bis 2 Mio. Euro werden kolportiert), dann ist vor allem der HSV Hamburg kein normaler Aufsteiger und scheint von allen vier Aufsteigern das größte Entwicklungspotenzial zu haben. Die Verpflichtung des isländischen Nationaltorhüters Aron Rafn Edvardsson ist da schon mal ein richtiger Fingerzeig. Auch zuschauertechnisch könnte der HSV neue Dimensionen für die 2. Liga aufstoßen. Allerdings ist auch zu hoffen, dass die ehemaligen Erstligameister/Europapokalsieger Hamburg und Großwallstadt aus den groben finanziellen Fehlern der Vergangenheit gelernt haben. Bei Dormagen, Großwallstadt sowie Ferndorf geht es wohl ab dem ersten Spieltag ums Überleben. Wobei der souveräne 3. Liga-Westmeister TuS Ferndorf mit 59:1 Punkten in der vergangenen Saison aufhorchen ließ und auch in der Vorbereitung einige Duftmarken setzte.
Und wer gehört noch in die Kategorie „großer Abstiegskampf“? Zu nennen wäre da wohl der Wilhelmshavener HV sowie die Teams vom EHV Aue und dem Dessau-Roßlauer HV. Aber auch die HC Rhein Vikings, TUSEM Essen oder der VfL Eintracht Hagen sind wohl in der „Verlosung“. Wobei der TUSEM und die Eintracht im Blick auf die letzte Saison etwas stabiler erscheinen als der WHV, die Vikings, Aue und Dessau. Die Dresdner selber wissen um die Schwere der Saison und wollen so wie schon in der letzten Saison so schnell als möglich viele Punkte zwischen sich und die Abstiegszone bringen. Dabei haben die Sachsen in der letzten Saison selber die Messlatte ziemlich hochgelegt: Bester Aufsteiger, bestes Ost-Team und starke 35:41 Punkte in der Premierensaison. Ganz zu schweigen von den im Schnitt 1800 Zuschauern pro Spiel „aus dem Stand“. „Wir bleiben – jetzt erst recht!“ ist da das genau passende Motto für die Saison. In diesem Sinne wäre ein riesen Ding, wenn die Dresdner ein ähnliches Ergebnis wie in der letzten Saison einfahren könnten. Die Sachsen kennen die Stolpersteine dieser starken Liga mittlerweile besser und sind demütig genug, um nach der starken Premierensaison keine Luftschlösser zu bauen. Es kann durchaus sein, dass man Minimum 30 Punkte braucht, um in der Liga zu bleiben.
Der Blick nach oben in der Tabelle verspricht eben so viel Spannung, wie der Kampf um die um den Nichtabstieg. Die erste Frage ist, kann es wieder so ein dominierendes Team wie den Bergischen HC geben? Natürlich sind die Erstliga-Absteiger TV Hüttenberg und TuS N-Lübbecke zum Favoritenkreis um den Aufstieg zu zählen. Während sich Hüttenberg noch etwas ziert und die Ziele etwas vorsichtiger formuliert, geht Lübbecke klar mit der Zielstellung Aufstieg in die Saison. Allerdings erscheinen beide Teams vielleicht nicht ganz so unerreichbar wie der Bergische HC in der letzten Saison. Dazu kommen Teams mit Ansprüchen auf höhere Platzierungen und mittelfristige Pläne in Richtung 1. Liga. Da wären zu nennen der HSC 2000 Coburg, das Teams des ASV Hamm Westfalen, der VfL Bad Schwartau und der langjährige Erstligist HBW Balingen-Weilstetten. Vor allem Letzterer landete als Fünftplatzierter und 23 Punkten Abstand zu Platz Eins doch erheblich hinter den eigenen Ansprüchen. Gleiches gilt wohl für den HSC 2000 Coburg. Sicher kann auch ein Team wie die HSG Nordhorn an den Spitzenplätzen kratzen. Sehr schwer einzuschätzen sind Mannschaften wie der TV Emsdetten oder die DJK Rimpar. Für beide erscheint eine Platzierung um die Plätze 5 bis 10 sehr wahrscheinlich. Alle beiden Mannschaften setzten wie der HC auf sehr eingespielte Teams, allerdings mussten Rimpar wie auch Emsdetten vor der Saison wichtige Spielerabgänge verzeichnen. Bei beiden Teams wird interessant sein, wie sie die Abgänge kompensieren. Im DHB-Pokal ließen beide Teams schon einmal aufhorchen. Die DJK Rimpar kegelte den Erstligisten aus Stuttgart raus und der TV Emsdetten verlor gegen den Aufstiegsfavoriten Nummer Eins in der 2. Liga TuS N-Lübbecke nur mit einem Tor (34:35).
Für eine erneut spannende Saison scheint also gesorgt!
Wolfram Wegehaupt
Das 1. Heimspiel in der BallsportARENA Dresden findet am 01.09.2018 19:30 Uhr gegen den VfL Eintracht Hagen statt. Tickets gibt es hier: https://www.etix.com/ticket/p/5814498/hc-elbflorenz-vsvfl-eintracht-hagen-dresden-ballsportarena-hc-elbflorenz–