Der HC Elbflorenz setzte auch im letzten Spiel seinen starken Lauf fort. Auch gegen den TV Hüttenberg war die Dresdner Angriffsmaschinerie nicht zu stoppen. Mit rund 35 Treffern pro Partie ist der HC Elbflorenz Ligaspitze – kein Team der 2. Bundesliga ist derzeit offensiv besser.
Im Heimspiel gegen Hüttenberg feierte man den 11. Sieg im 12. Spiel. Beim kommenden Gegner TSV Bayer Dormagen soll nun der nächste Sieg folgen – wohlwissend, dass dafür am ungewohnten Donnerstagabend eine Top-Leistung notwendig sein wird. Da die Partie unter der Woche stattfindet, eröffnen beide Teams so den 15. Spieltag. Nach dem Spiel in Dormagen folgen für den HC Elbflorenz bis zur EM-Pause noch zwei Begegnungen: das Heimspiel gegen den TV Großwallstadt und die Auswärtspartie in Dessau. Der Fokus der Mannschaft von Trainer André Haber liegt aber ganz klar auf dem Duell am Niederrhein. Die Sachsen peilen den nächsten Erfolg an. Personell hofft der HC Elbflorenz wieder mit Marino Mallwitz planen zu können.
Der vor der Saison nach Dresden gewechselte Anton Preußner sagte zu Spiel und persönlicher Situation: „Ich bin super hier angekommen und fühle mich in der Mannschaft sehr wohl. Die vielen positiven Emotionen der letzten Spiele helfen natürlich bei diesem Prozess. In den vergangenen Begegnungen haben wir uns stark auf uns konzentriert – nicht zu viel auf den Gegner. Dormagen ist ein Team, das zu Hause schon starke Leistungen gezeigt hat. Unser Ziel ist es natürlich, dort zu gewinnen.“
Allgemeine Einordnung
Der TSV Bayer Dormagen ist ein Handballverein aus Dormagen, dessen Handballabteilung 1949 gegründet wurde. In den 1980er- und 1990er-Jahren erlebte der Klub seine erfolgreichste Zeit: 1987 gelang der Aufstieg in die 1. Bundesliga, wo das Team direkt mit einem herausragenden 5. Platz überraschte – ein Ergebnis, das 1990/91 erneut bestätigt wurde. Auch international sammelte Dormagen wertvolle Erfahrungen auf europäischer Bühne sowie im nationalen Pokal. Heute spielt der Verein in der 2. Handball-Bundesliga und setzt stark auf die Weiterentwicklung junger Spieler. Heimspiele finden im TSV Bayer Sportcenter statt. Der Verein verbindet eine erfolgreiche Vergangenheit mit einem klaren Fokus auf nachhaltige Talentförderung.
Die bisherige Saison des Gegners
Bei keiner Mannschaft der Liga täuscht der Tabellenstand wohl so wie beim TSV Bayer Dormagen. Aktuell steht das Team mit 9:19 Punkten auf Rang 12. Ein Blick auf die Ergebnisse gegen vier Top-5-Mannschaften zeigt jedoch die Stärke des Teams:
30:29 gegen Balingen, 30:31 gegen Bietigheim, 23:25 gegen Hagen und 36:41 gegen Dessau. Dormagen spielt bisher eine mehr als respektable Saison, konnte jedoch viele starke Leistungen nicht wie erhofft in Punkte ummünzen. Die Dresdner sind also gewarnt. Allerdings spricht der aktuelle Trend eher gegen den TSV: Von den letzten sechs Spielen konnte nur eines gewonnen werden – zumeist jedoch gegen Spitzenteams.
Das Personal des Gegners
Jung und talentiert, aber mit erfahrenen Stützen – so lässt sich der Kader der Dormagener beschreiben. Trotz des Abgangs des herausragenden Spielers der Vorsaison, Sören Steinhaus (jetzt Bergischer HC, 1. Liga), hat sich die junge Mannschaft im Saisonverlauf klar weiterentwickelt. Mit talentierten Akteuren wie den Kreisläufern Jan-Christian Schmidt und Frederik Sondermann – Ersterer wechselt 2026 in die 1. Liga zum HSV Hamburg – verfügt Dormagen am Kreis gleich über zwei Talente. Dazu gesellen sich routinierte Kräfte wie Torhüter Christian Ole Simonsen, der seit mehreren Jahren bei den „Wieseln“ zwischen den Pfosten steht. Top-Torschütze ist aktuell Rechtsaußen Peter Strosack mit 67 Toren (davon 36 Siebenmeter). Auch Rückraumspieler Finn Schroven und Spielmacher Luca Krist sind trotz ihres jungen Alters zentrale Leistungsträger im Team.
Passend zur jungen Mannschaft steht mit Julian Bauer ein Trainer an der Seitenlinie, der mit 31 Jahren selbst noch sehr jung ist. Er wechselte 2024 von der A-Jugend des SC Magdeburg nach Dormagen und lässt einen attraktiven, schnellen Handball spielen. Cheftrainer André Haber beschreibt die Mannschaft kurz so: „Dormagen ist sehr stabil und hört nicht auf, egal wie es steht oder die Ergebnisse zuvor waren. Das Team geht 60 Minuten Tempo und sucht im Angriff immer wieder Eins-gegen-Eins-Situationen.“
Text: Wolfram Wegehaupt