HC Elbflorenz Dresden will Siegesserie gegen Nordhorn-Lingen fortsetzen
Der HC Elbflorenz
Vier Heimsiege in Serie – inklusive des Erfolgs im DHB-Pokal – stehen derzeit auf dem Konto des HC Elbflorenz. Auch auswärts konnten die Dresdner bereits zwei Mal jubeln, zuletzt in Coburg. Am Samstagabend soll nun in der heimischen BallsportARENA der nächste Streich folgen: Gegen die HSG Nordhorn-Lingen wollen die Sachsen ihre starke Form bestätigen und den fünften Heimsieg in Folge einfahren.
Wieder setzen die Dresdner dabei auf die lautstarke Unterstützung von den Rängen. Gerade während der intensiven Heimspiel-Trilogie in den vergangenen Wochen war der Rückhalt der Fans ein entscheidender Faktor. In wichtigen Phasen sorgte die Atmosphäre in der Halle immer wieder für den nötigen Extraschub – und die Zuschauer wurden mit torreichen Auftritten belohnt. Keine Mannschaft der Liga trifft derzeit im Schnitt häufiger als der HC Elbflorenz. Cheftrainer André Haber merkte unlängst an, dass so lange seine Mannschaft am Ende ein Tor mehr hat als der Gegner, er zufrieden ist. Zudem ist er mit der Entwicklung seines Teams insgesamt zufrieden. In der Pressekonferenz vor dem Spiel hob er eine besondere Stärke hervor: „Aktuell fällt es uns leicht, auch in schwierigen Spielphasen ruhig zu bleiben. Dieses Bewahren der Ruhe kommt durch die gewonnene Selbstsicherheit der letzten Wochen.“
Der sich derzeit in sehr guter Form befindliche Rückraumspieler Timo Löser sagte vor der Partie: „Aktuell fühlt es sich sehr gut an und es macht viel Spaß mit der Mannschaft. So eine Serie gibt natürlich Rückenwind und Selbstvertrauen. Daran gilt es anzuknüpfen und auch gegen Nordhorn kein Prozent weniger zu geben. Darauf liegt der Fokus. Wir haben aus der letzten Saison gelernt und treten insgesamt ruhiger, reifer und konsequenter auf. Ich persönlich will in meiner Rolle dem Team so gut helfen wie ich kann und so weitermachen. Ich habe auch Erwartungen an mich selbst, welche ich erfüllen will. Derzeit bin ich sehr zufrieden, wie es für mich und mit der Mannschaft läuft. Meine Rolle möchte ich zum Wohle der Mannschaft ausfüllen und damit unser wichtigstes Ziel erreichen, nämlich als Mannschaft Erfolg zu haben.“
Personell kann André Haber am Samstag auf sein bewährtes Aufgebot zurückgreifen – beste Voraussetzungen also für ein weiteres packendes Heimspiel.
Allgemeine Einordnung des Gegners
Die HSG Nordhorn-Lingen ist ein traditionsreicher Verein mit Heimat an der deutsch-niederländischen Grenze. Die nächste Großstadt, nämlich Münster, ist rund 65 km entfernt. In der niedersächsischen Stadt Nordhorn, die rund 55.000 Einwohner zählt, hat Handball seit Jahrzehnten einen hohen Stellenwert. Die 1. und 2. Liga sind seit langem das „natürliche“ Umfeld des Vereins. Die HSG war bereits deutscher Vizemeister und konnte den EHF-Pokal gewinnen – eine echte Hausnummer des Bundesliga-Handballs ist also in Dresden zu Gast.
Die bisherige Saison des Gegners
Wie der HC Elbflorenz sorgte auch die HSG Nordhorn-Lingen in der zweiten Runde des DHB-Pokals für Aufsehen. Während Dresden den Erstligisten HSV Hamburg aus dem Wettbewerb warf, bezwang Nordhorn den HC Erlangen – ebenfalls ein Team aus der DAIKIN Handball-Bundesliga. Damit stehen beide Mannschaften verdient im Achtelfinale: Der HC Elbflorenz trifft dort auf die MT Melsungen, Nordhorn auf den SC DHfK Leipzig.
Mit 7:7 Punkten nach sieben Spieltagen hat die HSG einen soliden Start hingelegt, ohne bislang ganz oben anzugreifen. Allerdings ist die Saison auch noch sehr jung. Zuletzt verpasste man gegen den VfL Potsdam nur hauchdünn einen Punktgewinn – der entscheidende Gegentreffer fiel in der letzten Sekunde. Damit holten die Nordhorner aus den letzten drei Partien einen Zähler.
Schon in der vergangenen Saison leitete Nordhorn einen wichtigen Umbruch ein und beendete die Spielzeit mit 35:33 Punkten auf einem starken siebten Platz. In dieser Spielzeit soll es weiter nach oben gehen – ein Ziel, das mit Blick auf die Kaderqualität durchaus realistisch scheint.
Der Kader des Gegners
Unter Trainer Mark Bult, der das Team vor der vergangenen Saison von Daniel Kubeš übernahm, hat sich die HSG zu einer kompakten und spielstarken Einheit entwickelt. Auf der Spielmacherposition bilden Elmar Erlingsson und Björn Zintel ein eingespieltes Duo aus Dynamik und Erfahrung.
Kreisläufer Mika Sajenev sorgt in Angriff und Abwehr für Stabilität, während Kristian van der Merwe im Tor zu den konstantesten Keepern der Liga zählt. Frieder Bandlow, aktuell bester Torschütze seines Teams, hat sich in den letzten beiden Jahren zu einem echten Leistungsträger entwickelt und bestimmt derzeit das Zweitliganiveau auf der halbrechten Position mit. Ergänzt wird das Team durch erfahrene Kräfte wie Maximilian Lux auf Rechtsaußen und den im Wurf wie im Spiel Eins-gegen-Eins gefährlichen Tarek Marshall.
Die HSG Nordhorn-Lingen steht für schnellen Handball – egal ob im Tempospiel oder im strukturierten Positionsangriff. Defensiv setzt Bults Team meist auf eine kompakte 6:0-Formation, die dem Gegner das Leben schwer macht.
Text: Wolfram Wegehaupt