HC Elbflorenz zieht souverän in die 2. Runde des DHB-Pokal ein
Die erste Runde im DHB-Pokal führte den HC Elbflorenz wie schon vor der letzten Saison zu einem Zweitligaaufsteiger – in diesem Fall zum HC Oppenweiler/Backnang. Die Baden-Württemberger beginnen in zwei Wochen die erste Zweitligaspielzeit ihrer Geschichte. Vor dem Spiel gegen die Sachsen musste der HCOB die Ausfälle von Leistungsträgern verkraften. So war die HCOB-Bank dünner besetzt als die der Dresdner.
Neuzugang Viktor Petersen Norberg war der Dresdner Spieler, der für die sächsische Landeshauptstadt den ersten Wettkampftreffer markierte. Zuvor hatte der Gastgeber und Zweitliganeuling seinerseits schon zweimal getroffen und so nach wenigen Minuten 2:0 geführt. Dass die Gastgeber in diesem Pokalspiel dann einen 4:0-Lauf der Dresdner zum 4:2 hinnehmen mussten, lag vor allem an HC-Keeper Robin Cantegrel, der in den ersten zehn Minuten schon vier Paraden vorzuweisen hatte. Auch Gastgeber-Keeper Janis Boieck zeigte früh im Spiel mehrfach sein Können. In der 14. Minute führten die Gäste mit 3:6, und HCOB-Trainer Just sah die Zeit für eine Auszeit gekommen. Just monierte, dass im Angriff Druck von allen Positionen kommen müsse. Bis dahin war es der Dresdner Defensive gut gelungen, dem Zweitligaaufsteiger im Angriff etwas die Energie zu nehmen.
In der Folge konnten die Sachsen ihren Vorsprung nach und nach ausbauen. So führte man zur Halbzeit mit 16:9. Den 16. Treffer markierte dabei Anton Preußner, ein weiterer Dresdner Neuzugang. Am Ende des ersten Spielabschnitts konnte man festhalten: Beim HC Elbflorenz zeigte Robin Cantegrel – auch mit Unterstützung einer guten Dresdner Abwehr – ein starkes Spiel. Er sammelte zehn Paraden in 30 Minuten. Auffällig daneben war vor allem die rechte Angriffsseite der Gäste mit Viktor Petersen Norberg und Lukas Wucherpfennig. Bei HCOB war Keeper Janis Boieck mit sechs Paraden der auffälligste Akteur.
Die zweite Halbzeit begann wie Durchgang eins, denn der HCOB traf zweimal in Serie und die Dresdner brauchten vier Angriffe, um seinen ersten Treffer zu markieren. Die Dresdner kamen insgesamt nicht gut in den zweiten Spielabschnitt. Zu viele leichte Fehler und ein durchaus gut aufgelegter HCOB-Keeper Janis Boieck verhinderten, dass die Sachsen gut ins Spiel fanden.
Durch Ballgewinne kam der HC Elbflorenz dann jedoch in Serie zu leichten Treffern, und der Aufsteiger beraubte sich etwas der Chance, noch näher heranzurücken. Die Gäste zeigten sich im Ausnutzen der Fehler des Gegners an diesem Tag relativ gnadenlos.
Im Verlauf der kommenden Spielphase blieb der Abstand auf gleichem Niveau: Weder konnten sich die Dresdner weiter absetzen, noch konnte sich der HCOB näher heranpirschen. Auffälligster Spieler beim Gegner war der erstligaerfahrene Halbrechte Jan Forstbauer, der mehrfach stark aus dem Rückraum traf. So führte der HC Elbflorenz in der 48. Minute mit 27:20 und damit weiterhin klar.
Elf Minuten vor dem Ende nahm HC-Trainer André Haber eine Auszeit und gab seinem Team mit auf den Weg, dass in diesem letzten Spielabschnitt noch einmal Gas gegeben werden sollte. Die Dresdner hörten zunächst auf ihren Trainer und bauten ihre Führung auf neun Tore aus (30:21). Danach fiel der HC Elbflorenz jedoch stark ab und traf über neun Minuten lang nicht. Dabei scheiterten die Gäste auch dreimal am Pfosten. Der Gastgeber wiederum konnte beispielsweise die eigene Überzahl nicht zu seinem Vorteil nutzen. Letztendlich nutzten die Baden-Württemberger die schwache Dresdner Schlussphase noch zur Ergebniskosmetik zum 25:30.
Fazit: Die Dresdner lösten ihre Erstrundenaufgabe im DHB-Pokal souverän. Ab der 19. Minute schwankte der Vorsprung zwischen fünf und neun Toren. Bis zu seiner Auswechslung in der 2. Halbzeit drückte HC-Keeper Robin Cantegrel dem Spiel seinen Stempel auf. Er entschärfte immer wieder stark und bestätigte so seine tolle Form aus der bisherigen Vorbereitung. Die personell etwas angeschlagenen Gegner zahlten an diesem Tag Lehrgeld. Der HCOB produzierte einfach zu viele technische Fehler und wurde dafür oft durch das Tempospiel der Dresdner bestraft. Die Dresdner ihrerseits müssen es allerdings schaffen, ein solches Spiel klarer nach Hause zu bringen. Kein Tor in den letzten knapp neun Minuten sagt viel aus.
Tore: Cantegrel/Mallwitz (beide Tor), Wucherpfennig 5, Norberg 2, Dierberg 2/1, Pehlivan 4, Preußner 2, Stavast 7, Greß 1, Stoyke, Dutschke, 3, Thümmler 1, Löser 1, Seidler 2
HC-Trainer André Haber sagte nach der Partie: „Ich bin mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden. Da haben wir gut gedeckt und hatten einen starken Verbund mit dem Torhüter. Auch im Angriff haben wir gute Lösungen gefunden. In der zweiten Halbzeit vergeben wir durch die Phase zu Beginn und die Phase am Ende ein besseres Ergebnis. Auch wenn ich das etwas ärgert, bin ich natürlich insgesamt glücklich darüber, dass wir gegen einen Ligakonkurrenten eine Runde weitergekommen sind.“
Fotos: Stephanie Fleischer