Dass die Dresdner Fans in der Halle des Gegners ab der 1. Minute die musikalische Oberhoheit an sich brachten, war ein wichtiger Baustein des Erfolgs. Getragen von teilweise brasilianisch anmutenden Klängen konnte ja nichts schiefgehen. Da konnten die teilweise „Eishockey-mäßig“ anmutenden Einspieler der Niedersachsen musikalisch einfach nicht mithalten. (:
Der HC Elbflorenz brauchte im Gegensatz zu einigen Spielen davor nicht lange, um in das Spiel zu kommen. Schnell führte man durch Treffer von Greß per Konter, Quade vom Kreis und Kretschmer aus der 2. Welle mit 0:3. Für Nils Kretschmer war es der Auftakt zur besten Halbzeit, die er für den HC Elbflorenz bisher hingelegt hat. Insgesamt traf er in der 1. Halbzeit siebenmal und war zu keiner Zeit von der HSG-Abwehr wirklich in den Griff zu bekommen. So „locker-flockig“ wie zu Beginn lief es aber bei den Dresdnern nicht weiter. Es folgten nun fast 8 torlose Minuten, welche die Hausherren nutzten, um ihre torlosen Minuten zu beenden und ihrerseits mit 4:3 in Führung zu gehen (12. Minute). Rene Boese traf dann zum 4:4 und nutzte damit die erste Dresdner Überzahlsituation aus. Trotzdem nahm HC-Coach Christian Pöhler kurz darauf seine erste Auszeit, um, wie er nach dem Spiel sagte, einige „Feinjustierungen“ vorzunehmen. Bei den Dresdnern hatten sich nämlich nach und nach einige kleine Fehler aufsummiert, sodass der Angriff ins Stocken gekommen war. Die „Feinjustierungen“ wirkten anscheinend, denn die Dresdner legten innerhalb weniger Minuten nach der Auszeit das „Tore-Sandwich“ Kretschmer-Buschmann-Kretschmer nach und führten so 4:7. So nahm der Heimtrainer seinerseits eine Auszeit und versuchte ebenfalls eine Nachjustierung. Während nämlich die aggressive 5:1-Deckung der HSG noch halbwegs funktionierte, tat sich das Heimteam im Angriff schwer. Nils Kretschmer interessierte die „Beratungszeit“ der HSG wenig, denn er legte kurz nach der Auszeit der HSG das 4:8 nach. Als die Niedersachsen dann in der Endphase der 1. Halbzeit gleich zwei Strafwürfe nicht an HC-Keeper Tovas vorbei im Tor unterbringen konnten, war das Momentum endgültig auf Dresdner Seite und der HC Elbflorenz nutzte das zu einer 7:12 Halbzeitführung. Die wenigen Gegentore waren auch ein Verdienst der starken Gäste-Defensive, welche sich mit Marcel Balster im Gehäuse gut ergänzte.
Die HSG, die immer mal wieder im Spiel mit dem siebten und in Unterzahl sechsten Feldspieler agierte, kam motiviert aus der Kabine und erzielte nach 30 Sekunden das 8:12 durch Tim Zechel. Danach blieb die Partie ausgeglichen und der 5-Tore-Vorsprung der Gäste im Wesentlichen bestehen. Als Tim-Philip Jurgeleit in der 43. Minute zum 13:19 traf, hatten die Dresdner das Spiel klar im Griff. Eine Zeitstrafe, das Vergeben guter Chancen sowie Eingriffe vom Zeitnehmertisch machten die Partie jetzt noch einmal etwas spannender. Als Sebastian Greß in der 50. Minute zum 16:21 traf, setzte der oben angedeutete Prozess ein. Innerhalb weniger Minuten hatten sich die Gastgeber unter der Federführung von ihrem Toptorschützen Maurice Herbold auf 19:21 herangekämpft. Zwischenzeitlich hatte der HC Elbflorenz auch eine Auszeit genommen. Zwei berechtigte Zeitstrafen für die HSG in der in der 54. und 56. Minute brachten den Gästen nun im Angriff mehr Platz und so traf Sebastian Greß zum vorentscheidenden 19:22. Auch wenn die HSG noch einmal durch den an diesem Tag eher unauffälligen Spielmacher Kress zum 20:22 traf, konnte das den HC Elbflorenz nicht mehr von der Siegerstraße abbringen. Auch weil der Dresdner Torhüter Tovas HSG-Aufbauspieler Herbold die Chance zum 21:22 mit einer tollen Parade abkaufte. Gleiches tat der HC-Keeper wenig später noch einmal bei einer Gelegenheit von Sören Kress. Beim HC Elbflorenz war es in der Schlussphase vor allem Spielmacher Sebastian Greß, der seine individuelle Stärke einbrachte. Am Ende stand ein verdienter 21:23 Sieg.
Fazit: Der HC Elbflorenz knackte mit der HSG Burgwedel das nächste bisher zuhause ungeschlagene Team. Damit konnten die Dresdner den 6. Sieg in Serie einfahren. Im Blick auf die gesamten 60 Minuten waren die Sachsen über weite Strecken die spielbestimmende Mannschaft. Vor allem die Abwehr im Verbund mit zwei guten Torhütern waren die Erfolgsgaranten. Dass es am Ende noch einmal enger wurde, hätte es nicht gebraucht, lag aber eben nicht nur an den Dresdnern selbst. Der HSG muss man für Ihren Kampfgeist ein Kompliment machen. Dies reichte an diesem Tag aber nicht aus. Zudem spielte Maurice Herbold bei der HSG an diesem Tag zu oft den Alleinunterhalter. HC-Trainer Christian Pöhler nach der Partie: „Es war aus meiner Sicht ein absolut verdienter Sieg. In der 2. Halbzeit haben wir uns etwas schwerer getan, ein paar Chancen zu viel weggelassen und damit einfach Mitte der 2. Halbzeit den Sack nicht zugemacht. Am Ende haben wir die Sache aber gut gelöst und uns auch von gewissen äußeren Einflüssen nicht aus dem Tritt bringen lassen.“
Tore: Tovas/Balster (beide Tor), Hruscak, Jurgeleit 4/2, Boese 2, Buschmann 1, Desler, Göde, De Santis 3, Kretschmer 8, Greß 4, Quade 1