Trendwende in Coburg? – Dresden reist nach Oberfranken
HC-Spielmacher Arseniy Buschmann: „Natürlich ist die Situation, in der wir uns befinden, jedem bewusst. Es ist nun mal so, dass viele Aktionen deutlich schwerer von der Hand gehen, wenn man aus den letzen 4 Spielen nur einen Punkt geholt hat. Umso mehr arbeiten wir individuell sowie als Mannschaft daran, uns aus dieser Situation zu befreien.“
Nach 1 Punkt aus den letzten 4 Ligaspielen, ist der HC in den nächsten Spielen mehr denn je gefordert. Eine Trendwende soll her. Dabei reisen die Sachsen nach Oberfranken zum HSC 2000 Coburg. Das ist im Übrigen die Mannschaft, die bisher als einziges Team den VfL Potsdam schlagen konnte. Der HSC holte in den letzten 4 Partien 6 Punkte und verlor am letzten Wochenende denkbar knapp (25:24) und das bei derzeit sehr gut aufgelegten Großwallstädtern. Die Coburger stehen somit nach einem etwas ruckligem Saisonstart mittlerweile mit 8:6 Punkten nach 7 Spieltagen ganz gut da. Schaut man auf die bisherigen 3 jeweils knappen Niederlagen, hätte der HSC mit etwas Glück sogar noch besser dastehen können. Bisher präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Brian Ankersen sehr stabil und das trotz eines Umbruchs im Sommer. So verließ bspw. ein langjährige Leistungsträger wie Tobias Varvne den Verein. Auch HSC-Torwartlegende Jan Kulhánek, welche für die Saison 2022/2023 keinen neuen Vertrag bekam, war eigentlich schon weg. Kulhánek wurde aber kurz vor der Saison gebeten zum HSC zurückzukehren, um die Langzeitverletzung vom neuverpflichteten Torwart Kristian van der Merwe auszugleichen. Beim Blick in den Kader kann kaum überraschen, dass HSC-Dauerbrenner Florian Billek mit 42/26 Treffern bisher bester HSC-Torschütze ist. Der Rechtsaußen ist die HSC-Identifikationsfigur der letzten Jahre und zudem noch ein toller Handballer. Neben ihm sind die Rückraumlinken Fynn Herzig und Felix Jaeger sowie der polnischen Neuzugang und Spielmacher Arkadiusz Ossowski derzeit die bestimmenden Figuren beim HSC. In der Defensive ist vor allem Routinier Andreas Schröder ein wichtiger Baustein. Insgesamt erwartet den HC in Coburg eine erneute schwere Auswärtsaufgabe, aber eben auch eine Chance es besser zu machen als zuletzt.
Vergleicht man die aktuellen Saisonverläufe der Coburger und der Dresdner, ist der HC in Oberfranken schon etwas in einer Außenseiterposition. Bei den Dresdnern bleibt das Thema Abwehr ein leidiges. Gegen Minden im Pokal zeigte die Göde-Sieben eine starke Defensivleistung, verfiel aber gegen den VfL Potsdam wieder in saisonale Muster. Trainer Rico Göde bemängelte nach dem Spiel gegen Potsdam zum wiederholten Male die Zweikampfführung seiner Spieler. Indiz dafür: Kein Team in der Liga kassiert im Nahbereich der Rückraumpositionen mehr Gegentore als der HC. Dies bedeutet im Umkehrschluss auch, dass es die Dresdner Torhüter mit vielen Würfen aus der Nähe zu tun haben und da verringern sich logischerweise die Chancen, Bälle zu halten. Insofern kann der HC in Coburg nur erfolgreich sein, wenn sich die Defensive auf die Stärken aus dem DHB-Pokalspiel gegen Minden besinnt. Mit dem Angriffsspiel konnten man zuletzt zufrieden sein und auch die Einstellung stimmte. Vor allem in der 2. Halbzeit gegen den VfL Potsdam, als der HC einen 8-Torerückstand nahezu egalisierte, und gegen Minden zeigten die Sachsen ihr wahres Gesicht. Am Willen mangelt es bei der Mannschaft um Kapitän Sebastian Greß sicherlich nicht. Insofern heißt es für den HC: Neues Spiel, neue Chance.
Arseniy Buschmann: „Mit Coburg haben wir einen starken Gegner vor der Brust, wobei der Fokus ganz klar auf uns selbst gerichtet ist. Wir brauchen eine aggressive und agile Abwehr aus der wir unser Tempospiel entfachen wollen.“
Wolfram Wegehaupt