HC Elbflorenz begeistert erneut und lässt Nordhorn keine Chance
Der HC Elbflorenz konnte im Spiel gegen die HSG Nordhorn-Lingen eine neue Bestmarke in der Vereinshistorie erreichen, denn sechs Siege in Serie waren den Landeshauptstädtern in der 2. Liga noch nie gelungen. Der Gegner aus Nordhorn stand nach nur einem Punkt aus den letzten drei Partien selbst unter Druck vor dem Spiel in Dresden.
Gleich zu Beginn versuchte die HSG, den HC Elbflorenz zu überraschen und agierte mit einer sehr offensiven Deckungsvariante – gleich drei vorgezogene Spieler störten das schnelle Umschaltspiel. Die Hausherren ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken: Nach fünf Minuten führten sie bereits 4:1 und wenig später, nach einem Konterpass und anschließendem Kempator durch Julius Dierberg, 5:1. Die Halle mit 1923 Zuschauern – Rekordkulisse der Saison – nahm es begeistert auf.
Beim 6:4 war dann auch die HSG besser im Spiel. Zuvor hatte der HC Elbflorenz zwei gut herausgespielte Chancen nicht genutzt. Keeper Marino Mallwitz war zu diesem Zeitpunkt bereits mehrfach zur Stelle gewesen, unter anderem gegen drei Würfe – inklusive Strafwurf – von HSG-Außen Maximilian Lux. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit sollte nicht nur Lux gegen den starken Dresdner Torhüter schlechte Erfahrungen sammeln.
Beim Stand von 10:5 nahm Gästetrainer Bult seine erste Auszeit. Zuvor hatte Lux den besagten Strafwurf vergeben, der das 7:6 bedeutet hätte. Stattdessen traf der HC Elbflorenz innerhalb von 90 Sekunden dreimal zum 10:5. Bis dahin hatten die Hausherren auch die sonst so gefährliche rechte Seite der HSG mit Lux und Frieder Bandlow weitgehend aus dem Spiel genommen. Auffällig beim HC Elbflorenz: Egal, wer eingewechselt wurde – alle fügten sich nahtlos ein.
Den Gästen gelang es bis zur Halbzeit nicht mehr, entscheidend Boden gutzumachen. Zu souverän trat das Heimteam auf, insbesondere das derzeitige Prunkstück der Dresdner – der Angriff – überzeugte erneut. So ging der HC Elbflorenz mit einer 18:11-Führung in die Pause.
In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit trafen beide Mannschaften bis zum 22:15 regelmäßig, sodass die Pausenführung der Gastgeber Bestand hatte. Zweimal war Marino Mallwitz für die Dresdner zur Stelle, und der HC Elbflorenz erhöhte auf die erste Acht-Tore-Führung (23:15). Als die Sachsen beim 26:17 weiter davonzuziehen drohten, nahm die HSG eine dringend benötigte Auszeit.
Doch auch danach gelang es den Nordhornern nicht, die Dresdner Angriffsmaschinerie zu stoppen. Die Gastgeber spielten variabel und hatten in dieser Phase mit Kreisspieler Oliver Seidler sowie Linksaußen Julius Dierberg Akteure, die vorangingen. Auch Spielmacher Ivar Stavast zeigte eine starke Partie. Zumindest konnte der Gast in dieser Phase etwas besser mithalten. Als jedoch Julius Dierberg in der 52. Minute per Strafwurf das 30:21 erzielte, war wohl auch dem Letzten in der Halle klar, wie dieses Spiel enden würde.
Den kreativen Schlusspunkt für die Hausherren setzte Viktor Petersen Norberg mit einem und schlitzohrigen Treffer: Beim Konter zum 33:22 sprang er beidbeinig ab und machte den Eindruck oben werfen zu wollen, letztendlich ließ er den Ball aber schon vorher in Bowlingmanier unten aus seiner Hand gleiten. Gästekeeper Kristian van der Merwe verlor kurz die Orientierung und konnte den Ball anschließend nur noch aus dem Netz holen. Am Ende gewannen die Sachsen klar mit 34:22 – auch dank eines erneut starken Marino Mallwitz, der in den Schlussminuten mehrere Paraden zeigte. Im Blick auf die nur 22 Gegentore sagte Coach André Haber nach der Partie: „Die diesmal nur 22 Gegentreffer tun uns gut. Wir hatten heute eine gute Kombination aus Torhüter und Abwehr. Wir haben den Gegner damit verunsichert und natürlich hatte Marino heute auch einige überragende Paraden.“
Fazit: Von der HSG, die im Pokal den Bundesligisten HC Erlangen ausgeschaltet hatte, war in Dresden wenig zu sehen. Die Gäste ließen z. B. zu viele klare Chancen liegen und das war nur eine Baustelle an diesem Tag. Umso mehr überzeugten die Dresdner, die derzeit einfach einen Lauf haben. Sie bestritten die Partie in der Manier eines aktuellen Klasseteams und boten den fast 2000 Zuschauern eine starke Vorstellung. Diese honorierten das mit einer tollen Unterstützung. Die Väter des Erfolgs waren erneut mehrere Akteure beim HC Elbflorenz, allen voran der überragende Torhüter Marino Mallwitz. Bester Torschütze war Julius Dierberg mit 11/5 Treffern. „Ganz nebenbei“ gelangen dem HC Elbflorenz erstmals in Liga 2 sechs Siege in Serie.
Damit haben die Dresdner aktuell 12:4 Punkte und mischen neben mehreren andere Teams ganz oben mit. Zudem hat der HC Elbflorenz mit sechs Siegen in Serie ein neue Vereinsbestmarke in seiner Zweitligageschichte gesetzt. Cheftrainer André Haber sagte nach Partie angesprochenen auf die Fortsetzung der Siegesserie: „Das ist eine Momentaufnahme und freut mich total. Das werden wir genießen und dann geht es mit voller Konzentration weiter. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, mit wie viel Konsequenz und Energie sie immer weiterspielt und den nächsten Sieg haben will.“
Tore: Mallwitz/Cantegrel (beide Tor), Bensch 1, Wucherpfennig 2, Petersen 2, Dierberg 11/5, Pehlivan 3, Preußner, Stavast 3, Greß 2, Stoyke, Dutschke 1, Thümmler 1, Löser 6, Seidler 2
Text: Wolfram Wegehaupt