Derby mit viel drin! – HC reist nach Aue
In einem Derby ist immer so einiges drin. Diesmal aber irgendwie noch ein wenig mehr. Da ist einerseits die angespannte Punktesituation des Zweitligaurgesteins aus Aue (27. Spielzeit). Mit 4:10 Punkten nach sieben Spieltagen und nur einem Sieg aus den letzten fünf Partien, läuten im Erzgebirge jetzt sicher schon leicht die Alarmglocken. Derzeit steht der EHV auf dem Relegationsplatz. In der vergangenen Woche verloren die Auer in Konstanz bei einem potenziellen direkten Konkurrenten und waren dort absolut chancenlos. Nach dem Spiel sagte EHV-Manager Rüdiger-Jurke enttäuscht: „Das war ein Vier-Punkte Spiel, da hätte ich mir in allen Mannschaftsteilen mehr gewünscht. Wir brauchen mehr Leidenschaft, mehr Selbstvertrauen, mehr alles. Mehr Torwart, mehr Abwehr, mehr Chancenverwertung. Es ist wie es ist bitter. Wir wussten, dass es eine schwere Saison wird, nun wird es noch schwerer.“ Natürlich will die Auer Managerlegende damit sein Team vor dem Derby noch einmal wachrütteln.
Ein weiteres Element sind die Spielerwechsel vor der Saison. So gingen Adrian Kammlodt sowie Gabriel De Santis den Weg von Dresden nach Aue und Mindaugas Dumčius den umgedrehten Weg. Auch ein Philipp Jungemann war schon einmal für den EHV aktiv und kam mit der Zwischenstation Dessau nun nach Dresden. Insofern kennen sich die Teams besser als es so oder so schon der Fall ist. Der in die Landeshauptstadt gewechselte Mindaugas Dumčius sagte zu dieser besonderen „Derby-Wechsel-Situation“: „Ich finde es großartig wieder in Aue zu spielen. Ich spiele ja auch gegen Freunde. Aber es ist natürlich ein Derby und beide Teams wollen die Punkte. Es ist insgesamt eine sehr interessante Situation. Ich gebe auf jeden Fall mein Bestes. Ich habe viel in der Erzgebirgshalle gespielt und fühle mich dort wohl. Es wird sicherlich ein gutes Spiel und ich will meiner Mannschaft helfen es zu gewinnen.“
Im Blick auf den Kader der Auer sind die Ex-Dresdner Adrian Kammlodt und Gabriel De Santis absolute Leistungsträger. Vor allem der im linken Rückraum beheimatete Kammlodt sticht hier etwas heraus. Er ist bisher der drittbeste Schütze der Liga und warf im Schnitt bisher sieben Feldtore pro Partie. Mehr Feldtore hat bisher kein Zweitligaspieler aufzuweisen. Neben den genannten sind vor allem Linksaußen und Mannschaftskapitän Kevin Roch sowie Spielmacher Benas Petreikis gefährliche Akteure im Spiel der Erzgebirgler.
Insgesamt müssen sich die Dresdner also auf ein Team einstellen, was vieles besser machen will als in den letzten Wochen und das mit einer massiven Unterstützung von den Rängen. Die Auer werden natürlich versuchen eine Trendwende einzuleiten und da käme ein Derbysieg natürlich sehr passend.
Und der HC? Zunächst eine gute Nachricht. Die „Horrorwochen“ was die Personaldecke angeht scheinen langsam vorbeizugehen. Für das Aue-Spiel können die Landeshauptstädter wohl wieder auf mehr fittes bzw. fitteres Personal zurückgreifen. Alle Fragezeichen sind allerdings noch nicht geklärt. Ansonsten freut sich der HC natürlich auf das Derby. Zweifellos gehört es zu den Saisonhöhepunkten. Für HC-Trainer Rico Göde zählen bei so einem Derby nicht die Tabellen- oder Punktekonstellationen: „Es sind mehr die typischen Derbytugenden gefragt. Es geht darum sich gut präsentieren. Es gilt vor allem mental in Aue zu bestehen.“ Bei dieser Bewährungsprobe kann der HC auf zahlreiche Unterstützung von den Rängen hoffen. Bis zu 150 lautstarke Dresdner Fans werden erwartet. So reisen die Dresdner zuversichtlich zum Sachsenderby ins Erzgebirge.
In diesem Sinne: Alle zusammen nach Aue und auf den Rängen wie auf der Platte Derbytugenden sprechen lassen!
Wolfram Wegehaupt