Unglückliche Umstände in Essen – HC Elbflorenz verliert auswärts
Die Dresdner hatten sich trotz des Ausfalles von Schlüsselspieler Sebastian Greß viel vorgenommen. Allerdings ein anderer Sebastian an diesem Tag vor 1600 Zuschauern auch.
Wer 10 Minuten zu spät in die Halle am Hallo nach Essen gekommen war, dem war der sehr nervöse Auftakt beider Teams entgangen. Die Dresdner produzierten einige Fehlwürfe sowie technische Fehler. Die Essener waren zu diesem Zeitpunkt zumindest beim Torwurf erfolgreicher, reihten sich dann aber nach und nach in die Fehlerproduktion ein. Der HCE scheiterte, nicht nur in dieser Phase, immer wieder an TUSEM-Keeper Sebastian Bliß, welcher an diesem Tag mit 15 Paraden ein Matchwinner seines Teams war. Nach 9:30 auf der Spieluhr hatte Christian Pöhler erst einmal genug gesehen und nahm die Auszeit. Danach wurde das Spiel nach und nach besser. Vor allem der für den glücklosen Gabriel De Santis ins Spiel gekommene Patrik Hruscak wusste jetzt Akzente zu setzten. So gelang den Dresdnern in der 25. Minute sogar die erste Führung. Roman Becvar erzielte nach einer Halfmann-Parade ein schnelles Tor zum 9:10. Der Dresdner Keeper agierte in dieser Phase ganz stark und brachte es am Ende innerhalb seiner Spielzeit auf 11 Paraden. Zur Halbzeit stand dann ein leistungsgerechtes 12:12 auf der Anzeigetafel, denn der HC hatte durch Norman Flödl 6 Sekunden vor der Schlusssirene getroffen. HC-Trainer Christian Pöhler hatte kurz zuvor mit dem 7. Feldspieler für noch mehr Optionen im Dresdner Angriff gesorgt.
Die 2. Halbzeit verlief bis zum 17:17 in der 41. Minute eng. „Bis zum 17:17 war das im Großen und Ganzen in Ordnung“ sagte HC-Coach Pöhler zu dieser Phase. Nach dem 17:17 glitt den Dresdner die Partie aber in kleinen Schritten aus den Fingern. Zwischen der 44. und 46. Minute entschied Lukas Ellwanger für Essen im Angriff quasi im Alleingang die Partie. In der Nachbetrachtung war dies die Phase, welche das Spiel kippen ließ. Ellwanger besorgte nun aus dem linken Rückraum die Tore zum 18:17, 19:17 und 20:17. Insgesamt war er bei acht Versuchen achtmal erfolgreich. Er war neben Bliß der zweite Matchwinner bei den Ruhrpöttern. Allerdings hatten die Dresdner in dieser Phase auch viel Pech und verloren erst Roman Becvar und wenig später Daniel Zele mit Verletzung. Trainer Pöhler sprach später von der „Defekthexe“ und davon, dass dies dann „kaum noch zu kompensieren“ war. Der HC konnte zwar in der 53. Minute durch einen Jurgeleit-Siebenmeter auf 22:20 verkürzen, das Spiel zu drehen gelang jedoch nicht mehr. Zwar hatten die Dresdner bei eigenem Angriff und im Spiel 7 gegen 6 die Chance zum Anschluss, ein Fehler brachte den TUSEM aber in Ballbesitz und so einen Treffer ins leere HC-Tor. Gleiches folgte auch den Angriff danach. Damit war die Partie endgültig entschieden. Am Ende gingen die Dresdner also noch größeres Risiko und wurden nicht belohnt. Die Hausherren brachten das Spiel ohne größere Probleme in den letzten Minuten nach Hause.
Fazit:. Der HC Elbflorenz scheitert an seiner Chancenverwertung. TUSEM-Torwart Sebastian Bliss zog den Dresdnern einen Zahn nach dem anderen. Hier hatten die Essener vor allem in der 2. Halbzeit ein Übergewicht. Da half auch eine über weite Strecken starke Leistung von HCE-Keeper Hendrik Halfmann nichts. Allerdings hatten die Dresdner auch viel Pech. Erst der Ausfall von dem derzeit wohl kaum ersetzbaren Sebastian Greß vor der Partie und dann noch die Ausfälle von Roman Becvar und Daniel Zele in der entscheidenden Phase der Begegnung. „Uns hat heute natürlich auch die Qualität eines Sebastian Greß gefehlt. Er hatte in den letzten Spielen oft das Selbstvertrauen wichtige Würfe nicht nur zu nehmen, sondern auch zu verwandeln. Insgesamt hätte heute fast alles passen müssen, um hier etwas mitzunehmen“, sagte Christian Pöhler mit etwas Abstand zur Partie.
So haben die Dresdner nach sieben Spieltagen 4 Punkte auf dem Konto und in der kommenden Woche mit dem HSC Coburg einen Aufstiegsfavoriten in eigener Halle vor der Brust.
ww