HC Elbflorenz will im Ostduell gegen Potsdam in eigener Halle erfolgreich sein
Nach der Pokalsensation und vor dem nächsten Ligaspiel steht der HC Elbflorenz. Der Sieg war ohne Frage wichtig für das Dresdner Selbstverstrauen und nun wollen die Dresdner 3 Tage später natürlich am liebsten in der Liga nachlegen. Gegner dabei ist der VfL Potsdam, der sich am Sonntag um 17 Uhr in der BallsportARENA zum Ostduell vorstellt. Die Potsdamer waren wie die Dresdner am Donnerstag im DHB-Pokal aktiv und verloren gegen den deutschen Spitzenklub THW Kiel mit 25:38.
Der VfL Potsdam ist einer der Aufsteiger und wartet mit einem vereinstechnischen und ganz entscheidenden Detail auf, welches so im deutschen Profisport höchstwahrscheinlich einmalig sein könnte. Die Rede ist von, im deutschen Handball wohl jedem bekannten, Bob Hanning. Er ist Trainer des Zweitligisten VfL Potsdam und gleichzeitig Geschäftsführer des Erstligisten Füchse Berlin. Seit geraumer Zeit versuchte der VfL in die 2. Liga aufzusteigen und seit geraumer Zeit will Bob Hanning ein System etablieren, in dem jedes Talent der Füchse-Akademie im Männerbereich die richtige wettkampfbezogene Förderung erhält. Beides gelang als Bob Hanning als Trainer beim VfL das Ruder übernahm, die Potsdamer defacto zu einer Art jungem „Farmteam“ der Füchse machte und den VfL mit Toptalenten aus der eigenen Füchse-Jugendarbeit noch einmal stark aufwertete. Beim letzten Lehrgang der U-21 Nationalmannschaft bspw., mit Testspielen gegen Portugal, gab es allein 6 Spieler, welche auch für den VfL Potsdam aktiv sind und der Füchse-Akademie entspringen. Nach 6 Spieltagen in der neuen Liga stehen diese jungen Potsdamer mit 9:3 Punkten auf dem 3. Tabellenplatz und machen bisher das wahr, was Bob Hanning sich vorgenommen hat, nämlich den VfL Potsdam in der 2. Liga fest zu etablieren. So scheint bei den Adlern aus Potsdam derzeit alles zu passen, allerdings schlägt sich das bisher nicht im Zuschauerinteresse nieder, denn in den bisherigen Heimspielen besuchten im Schnitt knapp 550 Zuschauer die Spiele der Brandenburger. Beim HC sind es bspw. derzeit im Schnitt mehr als doppelt so viele.
Beim Blick in den Kader des VfL ist dann auch Jugend Trumpf und trotzdem hat Bob Hanning darauf geachtet, auch etwas Erfahrung in die Mannschaft zu bringen. So ist der bisher beste Potsdamer Schütze Emil Hansson mit 25 Jahren auch einer der ältesten Spieler. Der Rückraumlinke traf bisher 20-mal und ist neben Spielmacher Maxim Orlov sowie Torwart Lasse Ludwig wohl der auffälligste Akteur bei den Potsdamern. Davon abgesehen fällt aus der ersten Sieben kein Spieler gegenüber den anderen wirklich ab, was von einer hohen Qualität zeugt und auch von einer weitestgehend stark ausgeprägten Eingespieltheit, da sich viele Spieler aus der Akademie schon lange kennen. Auf die Sachsen kommt also ein im Schnitt junger und handballerisch qualitativ hochwertiger Gegner zu, der alles andere als ein normaler Aufsteiger ist. HC-Trainer Rico Göde zum Gegner: „Da kommt eine Mannschaft mit Selbstvertrauen und einem guten Ligastart im Rücken auf uns zu. Die Potsdamer spielen einen klaren Handball und suchen viele Eins-gegen-Eins-Situationen sowie das Spiel in der Kleingruppe.“
Personell wird sich bei den Sachsen im Gegensatz zum Spiel gegen GWD Minden vielleicht etwas ändern, aber vielleicht auch nicht. Manche Dinge werden sich wahrscheinlich erst am Sonntagvormittag entscheiden. Nach dem Spiel gegen Minden ging es für die Dresdner darum, eine gute Mischung aus Erholung und Vorbereitung zu finden. Ganz klar, die Landeshauptstädter wollen nach dem Erfolg gegen Minden auch gegen Potsdam als Sieger von der Platte gehen. Dabei hoffen die Dresdner wieder auf eine ähnlich stimmungsvolle Halle wie am Donnerstag im DHB-Pokal. Die Göde-Sieben machte am Donnerstag auf jeden Fall Werbung für sich und will dies auch wieder am Sonntag tun.
Wolfram Wegehaupt