HC beendet Heimspieltrilogie mit Sieg
Oft ist es bei einer Trilogie so, dass die einzelnen Teile nicht unbedingt besser werden. Beim HC war das bei der Heimspieltrilogie anders. Mann könnte die Teile in der Reihenfolge von I bis III so bezeichnen: „Erleichterung“, „Bestätigung“, „Bestandene Herausforderung“.
Schon in der 3. Minute der 1. Halbzeit hielt die Halle den Atem an. Arseniy Buschmann hatte sich gegen die MSG-Abwehr durchgesetzt und lag auf einmal quer in der Luft, aber eben leider mit dem Blick zur Hallendecke. Im Wrestling hätte man die Aktion als „Clothesline“ gewertet. Zum Glück konnte er weiterspielen. Davon abgesehen hatte der Gegner in der Anfangsphase nicht unbedingt die spektakulären, aber in Summe die besseren Aktionen. Vor allem der HC-Mittelblock bekam den Gästeangriff schwer in den Griff. Immer wieder gelangen den Hessen Treffer durch die Mitte. Vor allem der stark spielende MSG-Spielmacher Benedikt Seeger setzte seine Mitspieler schlau ein. Auf der anderen Seite fehlte den Dresdnern im Angriff der letzte Zug gegen die eher defensive Bieberauer Abwehr. Folglich führte der Gast Mitte der 1. Spielhälfte auch verdient (5:8).
Als in der 15. Minute Timo Meinl in das HC-Gehäuse kam, begann etwas was die Dresdner Zuschauer nicht zum ersten Mal vom Dresdner Keeper gesehen hatten. Es war wie der Kuss vom „Prinz“, welchen das „HC-Dornröschen“ brauchte um wach zu werden. Zunächst parierte er den Strafwurf vom Michael Malik, musste sich aber im Nachwurf geschlagen geben (5:8). Als 11 Minuten später die MSG per Schnellangriff zum 9:9 einwarf, hatte HC-Torwart „mal eben“ sechs Paraden in Folge vollbracht. Ihm und einer Steigerung im Angriff hatten es die Hausherren zu verdanken, dass es nach einem Rückstand Mitte der 1. Halbzeit fast ausgeglichen in die Kabine ging. 11:12 stand es aus Dresdner Sicht zur Pause, denn Michael Malik hatte für die Hessen gekonnt per direktem Freiwurf zur knappen Führung getroffen. Überhaupt zeigte der MSG-Rückraumspieler erneut, dass er vor allem vom Siebenmeterpunkt einige Wurfvarianten in petto hat.
Die 2. Halbzeit begann ausgeglichen. Nach dem 14:15 durch den Gästespielmacher Benedikt Seeger in der 37. Minute, gab es die entscheidende Zäsur im Spiel. Innerhalb der nächsten 5 Minute entschieden die Dresdner das Spiel. René Boese traf zunächst in Überzahl von Außen und dann gewohnt sicher vom Siebenmeterpunkt (16:15). Während die Gäste im Gegenangriff das Lattenkreuz malträtieren, traf Arseniy Buschmann wenig später sehenswert per Schlagwurf zum 17:15. Nach einem erneuten Ballgewinn legte er noch das 19:15 nach. Die Auszeit der Gäste danach brachte keine Veränderung. Die Gäste scheiterten am Dresdner Keeper, am Pfosten oder der HC-Abwehr und die Hausherren trafen zum 19:15 und 20:15. Davon erholten sich die Gäste in den letzten 18 Minuten nicht mehr. Verschiedenes probierte Gästetrainer Ralf Ludwig noch, aber ohne Erfolg. Beim 21:19 und 22:20 schnupperten die Odenwälder noch einmal an einem besseren Ergebnis, aber die Dresdner hatten auch in Unterzahl immer eine Antwort parat. So endete das Spiel verdient 28:24 für das Heimteam.
Fazit: Die Dresdner hielten die bisher beste Offensive der Liga bei 24 Toren und das war der ausschlaggebende Punkt. Die Dresdner haben mit dem Sieg ihre ansteigende Form bestätigt und klettern so weiter in der Tabelle. Erfreulich sind die neun verschiedenen Torschützen, wobei sechs Spieler 3 oder mehr Tore erzielten.
Gästetrainer Ludwig nach dem Spiel: Der Glückwunsch geht an Dresden, es war ein verdienter Sieg. Es geht mir natürlich mehr um meine Mannschaft und wir haben verloren. Wir hatten zu wenig gute Aktionen im Vergleich zu den schlechten. Die elf Zeitstrafen für uns will ich nicht kommentieren. Das lasse ich mal so stehen. Wir betreiben die Woche über einen hohen Aufwand, vielleicht nicht so wie in Dresden, aber es ist schon ordentlich. Wenn ich dann den Ertrag hier sehe, können wir natürlich nicht zufrieden sein.“
HC-Trainer Christian Pöhler sagte: „Ich bin stolz auf die Mannschaft. Heute waren wir in den wichtigen Phasen einfach die ruhigere Mannschaft. In den Eins-gegen-Eins Aktionen haben wir uns etwas cleverer angestellt. Das wir uns beim 14:15 auf 20:15 absetzten konnten, war sicher die Vorentscheidung. Wie die Fans es auf ihrem Banner geschrieben haben, das war der dritte Streich. Bei uns muss es jetzt in den nächsten Wochen so weitergehen. Ein besonderer Dank geht heute an Timo Meinl, der in den letzten Wochen auch hinter den Kulissen einen wichtigen Beitrag geleistet hat.“
HC-Kapitän Rico Göde nach dem Spiel: „Ich bin einfach nur glücklich. Natürlich war Timo heute ein Faktor, aber wir hatten die Aufbauakteure der MSG Zele und Buschmann auch mit der Abwehr gut im Griff. Wir haben heute außerdem eine ordentliche Angriffsleistung gezeigt und diese mit einer zufriedenstellenden Abwehr kombiniert.“
Tore: Balster/Meinl (beide Tor), Hruščák 2, Jurgeleit 3/1, Boese 7/4, Buschmann 3, Desler, Göde 2, De Santis 3, Kretschmer 3/1, Hoffmann, Greß 4, Kammlodt 1
PS: Irgendwie haben wir es doch schon immer gespürt. Die Energieverbundarena gehört gar nicht der Stadt Dresden. Nö, nö! Sie gehört laut Darmstädter Echo (scheinbar Medienpartner der MSG) einem Hauptsponsor welcher sie für 15 Millionen bauen ließ. Zitat vom 7.10.: „In der Sporthalle, die der Hauptsponsor für 15 Millionen Euro bauen ließ, … .“ Da wird sich die Stadt Dresden aber freuen. Von wegen 30 Millionen Baukosten aus der öffentlichen Hand, wer erzählt denn so etwas. Verbuchen wir es mal als investigativen Journalismus auf dem Niveau, herausgefunden zu haben, dass Milch aus einem Kuheuter kommt. (:
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