Kein normaler Aufsteiger – Handball Sport Verein Hamburg zu Gast
Wer denkt der kommenden Gegner Handball Sport Verein Hamburg ist ein „ganz normaler“ Aufsteiger, der täuscht sich sehr. Da wäre zum Beispiel die wechselhafte Vergangenheit, denn vom ruhmreichen Championsleague Sieg (2013) und DHB-Pokal Titeln (2006, 2010) über die Deutsche Meisterschaft (2011) bis zur weniger ruhmreichen Insolvenz (2016) mit Absturz in die 3. Liga (das Startrecht für die 3. Liga 2016/17 erlangten sie durch die Meisterschaft der 2. Mannschaft in der Oberliga Hamburg – Schleswig-Holstein 2015/16), hat dieser Verein schon einiges erlebt. In den letzten beiden Spielzeiten berappelten sich die Hanseaten wieder und stiegen in der Saison 2017/2018 aus der 3. Liga Nord souverän in die 2. Liga auf. Das Handball und Hamburg weiterhin auch nach Krisenzeiten richtig Potenzial hat, zeigten die Hanseaten, als sie es 2017 schafften, ein Drittligaspiel mit 9964 Zuschauern auf die Beine zu stellen. Das war Weltrekord für ein Spiel in der 3. Liga. Auch in dieser Saison wird Hamburg wohl zuschauertechnisch aus dem „Zweitligastand“ ganz vorn dabei sein. So verkaufte der Verein vor dieser Saison über 2000 Dauerkarten für die heimische Halle. Vize-Präsident des Aufsteigers ist übrigens Martin Schwalb, wohl neben Stefan Kretzschmar einer der bekanntesten Größen im deutschen Handball der letzten Jahre. Trainer der Hamburger ist mit Torsten Jansen ein sehr bekannter ehemaliger Bundesligaspieler und Handballweltmeister. Ziel der Hamburger ist in dieser Saison der Klassenerhalt. Den HC erwartet mit den Hanseaten ein eingespieltes und in der Deckung variables Team, welches zwar im Schnitt jung ist, aber auch mit national und international sehr erfahrenen Spielern aufwarten kann. Zudem kommen die Hamburger nach zwei klaren Heimsiegen zuletzt natürlich mit Selbstvertrauen nach Dresden.
Und die Dresdner? „Keine schwarzen Phasen und die goldenen Phasen verlängern“, so brachte Christian Pöhler das Ziel für das Hamburg-Spiel auf den Punkt. Was er damit in Teilen meinte sind natürlich die mehrminütigen Blackouts, die sich der HC in den Auswärtsspielen leistete. Weiter führte er aus: „Wir zeigen bis jetzt zwei Gesichter, eines auswärts und eines in eigener Halle. Es geht darum, an die heimischen Leistungen anzuknüpfen und uns sogar noch zu steigern. Wir wollen 60 Minuten konstant gut spielen und sehr konzentriert auftreten. Gerade in eigener Halle können wir, wenn wir unser Leistungsvermögen abrufen, jeden Gegner schlagen. Das haben wir schon gezeigt. Wir wissen, es ist ein wichtiges Spiel. Das war es aber auch schon vor den bisherigen 5 Partien so.“ Der HC wird beim Unternehmen Heimsieg mit dem gleichen Personal antreten wie zuletzt.
In diesem Sinne „Bis jetzt haben wir noch keinen Sieg. Es wir jetzt aber Zeit mit unseren Fans im Rücken die Punkte zuhause einzufahren. Egal wie, wir wollen es am Freitag schaffen.“, so HC-Rückraumspieler Gabriel De Santis im Gespräch vor dem Spiel.
Wolfram Wegehaupt