Remis im Sachsenderby – HC Elbflorenz nutzt Matchbälle nicht
Die Gewinner bei diesem Remis waren die Fans aus Aue und Dresden. Sie gaben der Partie einen tollen Rahmen. So gab der Dresdner Fanblock alles, um sein Team zu pushen. Ein großer Dank gilt allen mitgereisten Fans!
Die Dresdner kamen etwas schwer in die Partie und hatten nach knapp 10 Minuten schon so einiges auf der Sollseite: Fehlwürfe, Fehlabspiel, Foulspeere. Beim EHV war zunächst Adrian Kammlodt ein gut aufgelegter Alleinunterhalter. Wenn er nicht traf, dann gab es oft nach einer Aktion von ihm Strafwurf, welchen dann wieder Bengt Borhorn sicher verwandelte. Beide zusammen erzielten 9 der 11 Auer Treffer in Halbzeit 2. So führte der EHV nach knapp 15. Minuten mit 7:4. Die folgende Viertelstunde gehörten aber dem HC. Vor allem die Abwehr der Dresdner konnte sich jetzt zunehmend steigern. In mehr als 8 Minuten erzielte Aue nur einen Treffer. So kam der HC erst zum 7:7 und etwas später zur 8:10 Führung. Bis zur Halbzeit hielt der Vorsprung für den HC (11:13). Auffällig bei den Gästen war, dass sie die Treffer auf viele Schultern verteilten. HC Trainer Rico Göde zur 1. Halbzeit: „Also auf dem Spielfeld habe ich den Derbycharakter zunächst nicht richtig gespürt. Für mein Empfinden hatten wir aber mehr Intensität auf der Platte.“ In Halbzeit 2 nahm der Derbycharakter dann merklich zu.
Als der Auer Linksaußen Kevin Roch 5 Sekunden vor dem Ende zum 26:26 Endstand traf, hatten beide Teams vorher eine kleine emotionale Achterbahnfahrt durchgemacht. Bis zur Mitte der 2. Halbzeit konnten die Dresdner ihren Vorsprung auf 5 Tore (16:21) ausbauen. Zunächst sah es bis zur 38. Minute weiterhin eng aus, denn da hatte der Auer Rechtsaußen Maximilian Lux gerade das 15:16 erzielt. Zwei Überzahlsituationen und Fehlwürfe sowie ein Fehlabspiel der Heimsieben, nutzen die Dresdner in dieser Phase eiskalt aus. Auch weil der EHV mit der offensiven 4:2 Deckung der Gäste seine Probleme hatte. So schaffte sich der HC ein Polster, welches er aber in ganz kurzer Zeit fast wieder abgab, weil der EHV mit 3 Treffern in Folge auf 19:21 verkürzte. Bis 24:26 in Minute 57 konnte sich kein Team mehr entscheidend absetzen. Beide Teams blieben nervenstark. Ein in der 2. Halbzeit gut aufgelegter Mindaugas Dumcius hatte den 26. Treffer für den HC erzielt. In der Schlussphase gelang aber nur den Hausherren noch 2 Treffer, auch weil sich der HC bei seiner Möglichkeit zum 24:27 und 25:27 einfach zu umständlich und zaghaft anstellte. Dies brachte dem EHV dann noch die Chance auf das Remis, was Kevin Roch, wie schon erwähnt, nutze.
Fazit: Einerseits werden sich die Dresdner ärgern, angesichts einer 5-Torvorsprungs Mitte der 2. Halbzeit und angesichts dessen, dass man in der Schlussphase Chancen hatte den Sack zuzumachen. Andererseits war die Selbstbewusstseinsskala vor dem Spiel wohl beim EHV etwas höher als beim HC. Beim Dresdner Trainer Rico Göde überwog am Ende etwas die Enttäuschung: „So jetzt nach dem Spiel fühlt es sich schwer an. Wir haben unsere Matchbälle nicht genutzt und in der Schlussphase nicht die besten Entscheidungen getroffen. Am Ende wurde vom Team vielleicht zu viel auf Sebastian Greß geschaut. Auf der anderen Seite ist es in Aue nie leicht und hier haben schon viele Teams Federn gelassen.“
So blieben die Dresdner jetzt zwei Partien hintereinander ungeschlagen und konnten vor allem in der Defensive einen wichtigen Schritt vollbringen. Die Dresdner machten insgesamt eine gute und beherzte Partie. Die Endkampfgestaltung wird aber wohl auch nach dieser Partie ein Dresdner Thema bleiben. Am Ende überwiegen aber eben die positiven Eindrücke der letzten beiden Partien.
Tore: Mohs/Huhnstock (beide Tor), Zobel 2, Wucherpfennig 2/2, Emanuel 1, Dierberg 1, Buschmann, Dumcius 4, Kretschmer 2, Jungemamn 1, Stavast 3, Greß 7, Vanco, Schulz 1, Quade 1, Neuhold 1
Wolfram Wegehaupt